Wettervorhersage Mai 2022: Wird der Kaltluftzustrom blockiert?
Der Polarwirbel strebt seinem winterlichen Finale entgegen und sorgt für erhebliche Turbulenzen entlang seiner Polarfront, was im Mai über Deutschland einen Kaltlufteinbruch zur Folge haben kann. Wie kalt kann es werden und ist noch einmal mit Schnee und Frost zu rechnen?
Regen ist heute im Schwerpunkt über dem südlichen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und Baden-Württemberg, sowie entlang des Alpenrandes zu erwarten (Niederschlagsprognose). Weiter nach Osten und Norden bleibt es weitgehend trocken, wobei auch hier der eine oder andere Schauer nicht ausgeschlossen werden kann. Zwischendurch ist Zeit für etwas Sonnenschein, der über den Küstenregionen länger andauern kann. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen - je nach Sonnenscheindauer - +10 bis +15 Grad.
Regen über dem Süden
Am Dienstag zeigt sich der Himmel südlich einer Linie von Köln und Dresden stark bewölkt und mit zeitweiligem Niederschlag ist zu rechnen, dessen Schwerpunkt sich zum Nachmittag nach Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen-Anhalt verlagert. Weiter nach Norden bleibt es trocken und bei wechselnder Bewölkung kommt die Sonne zum Vorschein. Zum Nachmittag lockert der Himmel auch über Baden-Württemberg auf, was ein paar sonnige Momente möglich macht. Die Temperaturen erreichen bei schwachen Windbewegungen aus unterschiedlichen Richtungen +11 bis +16 Grad und können über dem Süden bei Regen mit +8 bis +12 Grad frischer ausfallen.
Zunehmende Sonnenscheindauer
Die Wolkendecke lockert am Mittwoch und Donnerstag weiter auf und nach Abzug der letzten Schauer über das südöstliche Bayern scheint verbreitet die Sonne. Der Wind kommt schwach aus nördlichen Richtungen und nach einer frischen Nacht steigen die Temperaturen am Tage auf +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad.
Wolkenaufzug
Am Freitag ziehen von Westen Wolkenfelder auf und trüben den Sonnenschein über dem Südwesten und Westen weitgehend ein. Mit Niederschlag ist nicht zu rechnen. Weiter nach Norden und Osten kommt bei wechselnder Bewölkung häufiger die Sonne zum Vorschein. Der Wind frischt aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen kommend böig auf und die Temperaturen pendeln sich auf +14 bis +18 Grad ein.
Sonne, Wolken und ein paar Schauer
Am Samstag kommt es zu einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und gelegentlichen Schauern, deren Schwerpunkt über den Mittelgebirgen und dem Alpenraum liegen kann. Bei schwachen Winden aus unterschiedlichen Richtungen erreichen die Temperaturen +12 bis +16 Grad. Entlang des Rheingrabens können bis +16 Grad möglich sein.
Leicht unbeständiges Wetter im Mai
Seit ein paar Tagen bestätigt sich im Mai der Wettertrend einer Abkühlung. Ein Tiefdruckkomplex über der Barentssee möchte sich nach Süden ausdehnen, während auf dem Atlantik ein Hochdrucksystem nach Norden in Richtung des Polarhochs aufstrebt. In Kombination der beiden Wettersysteme könnte sich so ein meridional verlaufendes Strömungsmuster einstellen. Die Betonung liegt auf könnte
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Denn es gab und gibt noch gewisse Feinheiten, die einen Kaltlufteinbruch im Mai infrage stellen lassen. Kaltluftausbrüche werden zunächst mit viel Elan und Schwung berechnet, dann aber zurückgenommen und verzögert. Diese These verfolgen wir seit ein paar Tagen und diese These scheint sich heute zu bestätigen.
Beide Vorhersage-Modelle berechnen den Kaltluftvorstoß verzögert, bzw. erreicht Deutschland, Österreich und die Schweiz nicht, bzw. in stark abgemilderte Form.
Das Wetter im Mai kann auf diese Art und Weise in einem gradientenschwachen Umfeld mit einer leicht erhöhten Schauerneigung starten. Die Temperaturen pendeln sich mit +12 bis +16 Grad und mit Sonnenschein bis +18 Grad in dem Bereich ein, der für Anfang Mai typisch ist.
Wettertrend des Langfristmodells
Das CFSv2 Modell hat in den letzten 48 Stunden erneut auf die aktuelle Wetterentwicklung reagiert und berechnet das Wetter im Mai mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm (91/20: -0,5 bis +0,5 Grad). Die Niederschlagsbilanz ist gegenüber dem langjährigen Sollwert unauffällig und im Trend leicht zu nass zu bewerten.