Wetter Mai 2021 Wetterprognose vom 22.04.2021 - Südwestwetterlage - Durchbruch des Frühlings?
Ein meridional verlaufendes Strömungsmuster erhält über dem Norden den Zustrom kühler Luftmassen aus nördlichen Richtungen aufrecht, während sich über dem Süden langsam der Frühling durchsetzen kann. Im Mai kippt das Strömungsmuster - doch hängt für den Frühling viel davon ab, wie sich ein Hochdrucksystem positioniert.
Luftmassengrenze light
. Ein Hochdruckkeil über Deutschland trennt in den kommenden Tagen milde Luftmassen über dem Süden von kühleren über dem Norden. Das ist zugleich auch der Grund, warum die Niederschlagsprognose schwach ausfällt und so gut wie keine Niederschläge berechnet.
Sonne und Wolken im Wechsel
Und so wechseln sich Sonne und Wolken ab und die Temperaturen steigen bei einem zunächst böigen Wind aus nördlichen Richtungen über dem Norden auf +10 bis +14 Grad und über dem Süden auf +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad. In den Nächten ist bei Aufklaren mit Frost zu rechnen. Zum Start in die neue Woche mehren sich die Wolken und über der Südhälfte ist nennenswerter Niederschlag - örtlich mit Gewitter - möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.
Wie wird das Wetter im Mai 2021?
Die Vorhersage-Modelle sind sich weitgehend einig darüber, welche Großwetterlage das Wetter im Mai wird beeinflussen können, doch die Details sind nach wie vor komplex.
Noch einmal kühles Wetter
Man erkennt es schon auf der oben stehenden Wetterkarte. Das Strömungsmuster ist bis Ende April stark meridional ausgeprägt und kühle Luftmassen werden in Richtung Deutschland transportiert. Der Hochdruckkeil zieht sich im Zeitraum vom 28. April bis 1. Mai nicht vollständig zurück und verhindert so den Zustrom der kühlen Luftmassen bis über den Süden von Deutschland.
Die Temperaturen bleiben über dem Norden von Deutschland mit +9 bis +13 Grad auf einem frischen Niveau und pendeln sich südlich der Linie vom Saarland und Nürnberg auf +12 bis +16 Grad und über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern auf bis +18 Grad in den frühlingshaft milden Bereich ein. Scheint so, als ob sich der Frühling über dem Süden bis in den Mai hinein festsetzen kann.
Komplexe Struktur - meridionales bis gestörtes Zirkulationsmuster
Nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells spielt das Hoch über dem Atlantik weiterhin die Hauptrolle und wird das Wetter in der ersten Maidekade weitgehend beeinflussen können.
Hochdruckzone zwischen Neufundland und Skandinavien
Im Zeitraum vom 1. bis 3. Mai kippt die Hochdruckachse aus einer Süd-Nord- auf eine Ost-West-Achse und erstreckt sich von Neufundland bis nach Skandinavien. Bedingt durch die Drehrichtung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn bleibt ein Tief westlich von Europa an Ort und Stelle und kann sich nicht weiter nach Osten verlagern. Im Zusammenspiel mit dem Hoch werden milde Luftmassen aus südöstlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Die Temperaturen können bis zum 3. Mai auf +12 bis +16 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer auf bis +18 Grad ansteigen.
Dem Tief gelingt es auch feuchte Luftmassen über die Südhälfte von Deutschland zu führen, die neben starker Bewölkung auch für etwas Niederschlags sorgen können. Gewitter sind nicht auszuschließen.
Zunehmend sommerlich warm
Im Zeitraum vom 3. bis 6. Mai verlagert sich das Hoch zunächst über Skandinavien und dehnt sich nachfolgend über dem östlichen Europa als Blockadehoch aus. Weiter nach Westen gewinnt das Tief an Intensität und kann sich bis über England positionieren. In Kombination der beiden Wettersysteme entsteht eine südwestlich ausgerichtete Anströmung der Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die aus den letzten Wetterprognosen favorisierte Südwestwetterlage gewinnt zunehmend an Plausibilität.
Die Temperaturen steigen weiter an und können auf +18 bis +24 Grad und örtlich auf bis +26 Grad ansteigen, was dann schon im frühsommerlichen bis sommerlich warmen Bereich liegt.
Auf den Punkt gebracht: Komplexe Großwetterlage
An der Komplexität hat sich in den letzten 48 Stunden kaum etwas verändert. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist und bleibt die Positionierung des Hochdrucksystems. Warum? Verbleibt das Hoch bspw. auf dem Atlantik, so bleibt auch das von Nord nach Süd verlaufende meridionale Strömungsmuster erhalten. Verlagert sich das Hoch nach Osten, so erhält sich die meridional verlaufende Grundströmung zwar, doch die Anströmung erfolgt von Süd nach Nord.
Über dem Süden grundsätzlich wärmer
Die Kontrollläufe sind sich weitgehend einig und bestätigen den Wettertrend der letzten Tage im Grundsatz. Über dem Süden, Westen und Teile des Ostens steigt das Temperaturniveau in einen frühlingshaft milden Bereich an, während es über dem Norden und Nordosten beim Vorfrühling bleibt. Die deutlich zu warme Variante des amerikanischen Wettermodells wird nicht gestützt.
Was aber gestützt wird, ist der grundsätzliche Trend hin zu einer Südwestwetterlage, was - in letzter Konsequenz - den Frühling auch über dem Norden von Deutschland bringen kann.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
28. April | +5 bis +18 Grad |
+11 bis +14 Grad |
2. Mai | +4 bis +24 Grad |
+12 bis +14 Grad |
7. Mai | +5 bis +27 Grad |
+13 bis +15 Grad |
Niederschlagsprognose
Die Niederschlagsprognose fällt nach den Kontrollläufen bis zum 29. April schwach aus. Erst zum Mai hin werden die Niederschlagssignale zahlreicher, vieles aber hängt davon ab, wie sich das Hochdrucksystem positionieren wird. Bis zum 2. Mai werden Niederschlagssummen von 0 bis 5 l/m² und örtlich bis 10 l/m² berechnet. Tendenziell etwas mehr Niederschlag kann es über Süd- und Ostdeutschland geben.
Wettertrend Mai nach dem Langfristmodell
Das Langfristmodell hat seine Wetterprognose für den Mai 2021 etwas korrigiert. Im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 ist eine positive Abweichung von +1 bis +2 Grad zu erwarten (Korrektur um -0,5 Grad). In der Niederschlagsprognose ist ein normaler und im Trend leicht zu trockener Mai zu erwarten.