Wetterprognose und Wettervorhersage
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Der Polarwirbel kommt ins Trudeln und lässt die Polarfront mächtig aufschwingen. Was hat das für Konsequenzen für die Wetterentwicklung im Mai - kommt ausreichend Regen?
Kalte Luftmassen strömen derzeit aus nördlichen Richtungen nach Deutschland und sorgen für örtliche Schauer, die entlang des Alpenrandes auch zu nennenswerten Niederschlag führen können. Doch bevor die kalten Luftmassen Deutschland überhaupt erreichen, sorgt ein Tief westlich von Europa für einen kräftigen Warmluftschub, der Deutschland am Montag erreichen und die Temperaturen auf +18 bis +24 Grad und örtlich auf bis +26 Grad ansteigen lässt.
Die warme Luft aus südwestlichen Richtungen aber wird zum Start in die neue Woche zunehmend feuchter, was sich zunächst in kräftigen Schauern und Gewittern, dann aber zunehmend auch in längere Regenphasen übergehen kann. Von Landregen aber kann man nicht sprechen. Mit den vielen Wolken und dem Regen werden wird das Temperaturniveau auf +14 bis +18 Grad gedämpft. Ist der regen kräftiger, kann es mit +10 bis +15 Grad kühler sein, während mit Sonnenschein bis +22 Grad erreicht werden können. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.
Da es sich nicht um Landregen handelt, sind auch keine flächendeckenden Niederschläge zu erwarten. Mit 5 bis 15 l/m² und örtlich bis 30 l/m² werden über Baden-Württemberg und Bayern, sowie im Stau der Alpen die meisten Niederschläge berechnet. Weniger ist es mit 0 bis 10 l/m² über der Mitte und dem Nordosten und Osten, während über dem Westen und Nordwesten mit 5 bis 10 l/m² zu rechnen ist. Das ist alles nicht sonderlich viel - aber mehr, als bislang seit Mitte März niederging!
Interessant sind die Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle, stützen diese doch eine Variante, die wir seit einigen Tagen hier immer wieder erläutern und was der - nachhaltige - Ausweg aus der Trockenheit sein kann. Die anfängliche These einer südlichen Unterwanderung des Hochdrucksystems findet Unterstützung. Gelingt diese tatsächlich - was noch abzuwarten gilt - erhöht sich das Potential eines Ausgleichsverhaltens.
Das Ausgleichsverhalten wäre in diesem Fall in Form von vermehrten Niederschlag festzustellen. Im Übrigen war das im Mai nach einem zu warmen Winter und zu warmen März und Februar häufiger zu beobachten, dass die Niederschlagstätigkeit zunahm und der Temperaturcharakter sich abwechslungsreich präsentierte. Schaun mer mal - aber der Reihe nach.
Zwar gibt es in den Wetterprognose der Vorhersage-Modelle noch einen zeitlichen Versatz (die Europäer berechnen den Zustand früher), doch am Ende kommt die gleiche Großwetterlage heraus. Das Hoch legt sich von Kanada über Grönland, dem europäischen Nordmeer bis über Russland quer und verliert dabei seine Hochdruckachse nach Süden. Das nutzen wiederum die Tiefdrucksysteme aus und unterwandern das Hoch an seinem südlichen Gradienten.
Was man aber auch erkennen kann, ist, dass das Tiefdruckzentrum westlich von Europa liegt und somit der Zustrom warmer Luftmassen aus südwestlichen Richtungen deutlich wahrscheinlicher ist, als ein Kaltluftausbruch aus nördlichen Richtungen. Kurzum ist Anfang Mai mit Tageswerten von +15 bis +20 Grad zu rechnen.
Doch die Großwetterlage ist mit dem Hoch über dem Norden keineswegs stabil und eine Zonalisierung ist nahezu auszuschließen. Vielmehr stellt das den Übergang zu einer nächsten meridional verlaufenden Großwetterlage dar, bei der Deutschland, Österreich und der Schweiz im nachfolgenden Zeitraum in der sehr warmen Anströmung der Luftmassen liegen kann. Interessant ist, dass beide Vorhersage-Modelle diese Entwicklung der Großwetterlage in einer ähnlichen Art und Weise berechnen.
Sollte diese Vorderseitenanströmung so gelingen, wären im Zeitraum vom 3. bis 6. Mai Tageswerte von +24 bis +28 Grad und unter bestimmten Voraussetzungen bis +30 Grad möglich. Damit bewegen sich die Temperaturprognosen im sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich.
Der Vorteil dieser kräftigen Südströmung ist, dass die Luftmassen ausreichend feucht sind, um für kräftige Schauer und Gewitter zu sorgen. Simuliert werden bis zum 5. Mai Regenmengen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 50 l/m². Lediglich über den östlichen Landesteilen ist mit 10 bis 20 l/m² mit weniger Regen zu rechnen.
Wie weiter oben beschrieben, wir der Mai nicht nur seine Nass-, sondern auch seine kühleren Phasen haben können. Auch das wird in der Wettervorhersage der Prognose-Modelle berücksichtigt, denn das Hoch ist bei weiten noch nicht fertig und sorgt vom 5. bis 10. Mai für weitere Störimpulse - zudem steht ja noch der Zeitraum der Eisheiligen zum Beginn der zweiten Mai-Dekade bevor.
Betrachtet man die Entwicklung des Polarwirbels, so schießt das Hoch regelrecht in Richtung Polregion vor und teilt den Wirbel in zwei Zentren (Dipol). Das eine Zentrum erstreckt sich von Skandinavien bis über die Karasee und das zweite vom östlichen Kanada bis zu den Aleuten. Das begünstigt über Europa eine nördliche und keineswegs zonale Grundströmung. Anders formuliert ist und bleibt der Wettertrend für den Mai abwechslungsreich und die möglich sommerliche Temperaturphase ist nur vorübergehender Natur. Sollte das Hoch wie berechnet in den Polarwirbel vordringen können, so würde das Temperaturniveau auf +12 bis +17 Grad in einem für Mai typischen Bereich abstürzen
können.
Egal wie man es dreht oder wendet, die Tiefdruckgebiete werden Anfang Mai zunehmend ihren Einfluss auf Mitteleuropa geltend machen und die Regenwahrscheinlichkeit ansteigen lassen können. Dieser Wettertrend wird von den Kontrollläufen gestützt, wenngleich über dem Norden weniger Niederschlag, als über dem Süden zu erwarten ist. Im Mittel zeigt sich aber ein Niederschlagstrend, der zu 20 bis 40 l/m² in der Fläche führen kann. Das ist für die erste Mai-Dekade mehr als ausreichend und durchaus realistisch.
Das Problem des Temperaturüberschusses aber bleibt erhalten. Besonders der Zeitraum vom 3. bis 6. Mai wird als sommerlich warm berechnet, was die Kontrollläufe so auch stützen, was den Trend wahrscheinlicher macht. Anders formuliert ist davon auszugehen, dass die erste Mai-Dekade etwa um +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warm ausfallen kann. Eine wirklich durchgreifende Kälteperiode ist nicht zu erkennen.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
1. Mai | +9 bis +24 Grad |
+13 bis +16 Grad |
5. Mai | +12 bis +32 Grad |
+18 bis +22 Grad |
10. Mai | +8 bis +29 Grad |
+16 bis +18 Grad |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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