Wetter Mai 2020 aktuelle Wettervorhersage vom 21.04.2020 - Die Hochdruckdominanz wankt
Wie lange hält sich noch der zu warme und trockene Wettercharakter? Anfang Mai zeichnet sich ein vielversprechender Ansatz zu strukturellen Veränderungen der Großwetterlage ab, doch vielversprechend war in der Vergangenheit schon vieles.

Hoher Luftdruck bestimmt das Wettergeschehen bis zum kommenden Wochenende. Zwar nimmt am Wochenende die Bewölkung zu und am Samstag und Sonntag ist der eine oder andere Schauer zu erwarten, doch mit nennenswertem Niederschlag ist vorerst nicht zu rechnen.
Der kräftige Ostwind führt in den kommenden Stunden noch eine Menge Staub und Pollen mit sich, bevor in der zweiten Wochenhälfte der Wind nachlässt. Die Temperaturen pendeln sich auf +15 bis +20 Grad ein und können über dem Westen und Süden örtlich bis +23 Grad erreichen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.

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Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells: Anfang Mai - ansteigende Niederschlagswahrscheinlichkeit
Gestern noch berechnete das europäische Wettermodell mit einem Hochdruckkeil von den Azoren bis über das westliche Russland reichend eine bemerkenswerte Erhaltungsneigung, die in dieser Art und Weise aber keine Unterstützung fand (s. Wetterprognose Sommer) .
Mehr Feuchtpakete
In der heutigen Wettervorhersage schwenkt das europäische Wettermodell nun erneut um. Was gesetzt ist, ist die kurzzeitige Verlagerung des Hochdruckzentrums zum 26. April raus auf den Atlantik. Das ermöglicht über Mitteleuropa den kurzzeitigen Zustrom kühlerer Luftmassen in der Höhe, die sich wohl aber nur über Norddeutschland bemerkbar machen. Denn bereits kurze Zeit später verlagert sich das Hoch über Skandinavien und driftet bis Anfang Mai nach Osten ab.
Infolge daraus gelingt es den Tiefdrucksystemen das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern und so schwenkt die Wetterprognose des europäischen Wettermodells auf die gängigste Variante der letzten Tage ein. Das ermöglicht Ende April und Anfang Mai ein ansteigendes Niederschlagsniveau. Doch der große Wurf ist das bis zum 1. Mai mit Niederschlagssummen von 0 bis 10 l/m² und örtlich bis 15 l/m² noch nicht - aber ein Anfang,
Gemäßigt warm
Der Mai beginnt mit Temperaturwerten von +12 bis +17 Grad verhalten, doch die Konstellation der Großwetterlage mit einem Tief über dem Westen und einem Hoch über dem Osten lässt schon erahnen, dass die Reise der Temperaturen in der ersten Mai-Dekade in die zu warme Richtung gehen kann.

Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Die Hochdruckdominanz überwiegt
Die Tiefdruckaktivität nimmt Ende April und Anfang Mai nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zu und baut den hohen Luftdruck langsam aber sicher ab. In diesem Prozess verbleiben Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zum 1. Mai in einem schwachgradientigen Umfeld, was aber nur bedingt und über dem Süden vermehrt zu Niederschlägen führen kann.
Simuliert werden Niederschlagssummen von 0 bis 10 l/m², die über Baden-Württemberg und Bayern auch zwischen 20 bis 40 l/m² liegen können.
Warmes Mai-Wetter
im Zeitraum vom 1. bis 5. Mai wird vom amerikanischen Wettermodell der Ansatz einer zonalen Wetterlage berechnet, was die Niederschlagsneigung deutlich erhöhen könnte. Doch schlägt in diesem Fall die Erhaltungsneigung durch und verhindert den Durchbruch der Westwetterlage. Ein Keil des Azorenhochs strebt zum 3. Mai in Richtung Skandinavien und etabliert sich ab dem 4. Mai über Nordeuropa als autarkes Hochdrucksystem.
Der atlantische Frontalzone bleibt gar nichts anderes übrig, als gegen dieses Hochdruckkonstrukt anzurennen und aus südlichen Richtungen warme Luftmassen nach Mitteleuropa zu führen. Die Tageswerte können sich Anfang Mai auf +17 bis +23 Grad und örtlich bis +25 Grad einpendeln. Die Niederschlagsneigung ist als schwach zu bewerten. Anders formuliert: ein netter Versuch, der letztlich aber an der außergewöhnlichen Erhaltungsneigung des Hochdrucksystems - vorerst - scheitert.

Auf den Punkt gebracht: Der Durchbruch ist nahe
Der Wettertrend der letzten Tage mit einer strukturellen Veränderung der Großwetterlage hat in den ersten Mai-Tagen nach wie vor seine Gültigkeit, doch ein gesundes Maß an Skepsis ist - gerade bei meridionalen Großwetterlagen - angebracht.
Normale Temperaturen Anfang Mai
Die Kontrollläufe stützen den Wettertrend. Dass für die Jahreszeit viel zu warme Temperaturniveau normalisiert sich ab dem 26. April und verändert sich bis in den Mai hinein nur unwesentlich und hat nach dem 3. Mai eine generell ansteigende Tendenz. In Werten ausgedrückt sind Temperaturen von +13 bis +17 Grad und örtlich bis +20 Grad eine gute Option.
Niederschlagstrend wird zurückgerechnet
Auch dieser Trend hat sich in den letzten gefestigt. Zwar steigt die Niederschlagsprognose Anfang Mai generell an, doch das Niederschlagsvolumen wird mehr und mehr zurückgerechnet. Das spricht im Wesentlichen für eine Großwetterlage, welche weitgehend von einem Hochdrucksystem dominiert wird.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
27. April | +7 bis +20 Grad |
+14 bis +16 Grad |
2. Mai | +8 bis +20 Grad |
+14 bis +16 Grad |
6. Mai | +10 bis +25 Grad |
+17 bis +19 Grad |

Langfristprognose für den Mai 2020
Das Langfristmodell berechnet einen über Skandinavien deutlich zu trockenen Mai 2020, der sich auch über Norddeutschland bemerkbar machen wird. Das spricht für eine längere Verweildauer des Hochdrucksystems über Skandinavien. Etwa südlich der Linie von Köln und Dresden aber normalisiert sich die Niederschlagsprognose, was wiederum für eine südliche Unterwanderung des Hochdrucksystems spricht.
Bei den Temperaturen berechnet das Langfristmodell eine Abweichung der Werte von +0,5 bis +1,5 Grad und im Trend von bis +2 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert im zu warmen Bereich. Soweit der Stand.