Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das trockene Wetter nähert sich seinem Ende. Bis Anfang Mai nimmt die Niederschlagsneigung zu und die Temperaturen gegen spürbar zurück. Die Entwicklung der Großwetterlage hat das Potential für eine nachhaltige Umstrukturierung.
Schauer und Gewitter werden im Verlauf der Woche zunehmen und für einen unbeständigeren Wettercharakter sorgen können. Verantwortlich hierfür ist ein Tiefdruckkomplex westlich von Europa, welcher auf seiner Vorderseite zunächst feucht-warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, die Schweiz und auch Österreich führt.
So können die Temperaturen bis zur Wochenmitte auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad ansteigen und für außergewöhnlich warme April-Tage sorgen, bevor zum Freitag die Grundströmung auf westliche Richtungen dreht und spürbar kühlere Luftmassen nach Deutschland führt. Ein markanter Wetterumschwung steht bevor. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose April 2019.
Das amerikanische Vorhersage-Modell gehörte in den letzten Tagen stets zu den wärmeren Varianten der Kontrollläufe und es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu Veränderungen kommt. In der heutigen Wetterprognose zeigt sich eine nahezu 180 Grad Wendung. Im Zeitraum vom 26. bis 30. April etabliert sich die atlantische Frontalzone im Bereich zwischen Island und England und führt mit einer westlichen Grundströmung kühlere - und auch feuchtere - Luftmassen nach Deutschland.
Bis zum 1. Mai verlagern sich die Tiefdrucksysteme über die Nordsee und Skandinavien und festigen vorerst die westliche Grundströmung. Das Hochdrucksystem bleibt aber nicht untätig und weicht über die Azoren auf den Atlantik aus und strebt zum 2. Mai in Richtung Island.
Das Strömungsmuster meridionalisiert und die Tiefdruckgebiete tropfen über Mitteleuropa nach Süden ab. Bei einer hohen Niederschlagserwartung sinken die Temperaturen vom 1. Mai mit +14 bis +19 Grad und über dem Süden örtlich bis +25 Grad bis zum 5. Mai auf +5 bis +10 Grad ab. Verfrühte Eisheilige?
Das europäische Vorhersage-Modell berechnet seit einem längeren Zeitraum einen Wetterumschwung, welcher in Konsequenz auch nachhaltiger wird ausfallen können. Wenn man so will, schwenkt das amerikanische Prognose-Modell heute auf die Berechnungen der Europäer mit ein.
Die atlantische Frontalzone positioniert sich zunächst über Island und England und zieht bis zum 1. Mai weiter in Richtung Skandinavien. Auch nach dieser Wetterprognose strebt das Hoch auf dem Atlantik nach Norden auf und sorgt somit für eine Meridionalisierung des Strömungsmusterns. Anders formuliert wird das Wetter Anfang Mai über Deutschland, der Schweiz und auch Österreich zunehmend unbeständiger und kühler.
Wie das europäische Vorhersage-Modell, so bestätigten die Kontrollläufe schon in den letzten Tagen immer wieder die nasse und spürbar kühlere Variante. Zwar gehören beide Vorhersage-Modelle heute zu den kälteren Varianten, doch unterstützt das die These der letzten Tage, dass eine Umstrukturierung der Großwetterlage Anfang Mai zunehmend wahrscheinlicher wird.
Das Temperaturspektrum liegt am 1. Mai zwischen +8 bis +22 Grad (Mittelwert: +12 bis +13 Grad) und am 6. Mai zwischen +6 bis +23 Grad (Mittelwert: +15 Grad). Der Mittelwert bewegt sich gegenüber dem vieljährigen Mittelwert im normalen Bereich. Zum Vergleich: Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet am 6. Mai Tageshöchstwerte um +6 bis +9 Grad, was nochmals unterstreicht, wie weit die Simulation vom Mittelwert entfernt ist.
Bis Ostermontag hält das trockene Aprilwetter noch an, anschließend steigt die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe an und bleibt bis zum 6. Mai schwach bis mäßig erhöht. Das ist ein zunehmend deutlicheres Indiz für eine nachhaltige Wetterumstellung. Die Natur wird den Niederschlag sicherlich begrüßen.
Auf den Punkt gebracht
Das gestörte Zirkulationsmuster hält auch im Mai noch an, doch die Positionen der Hauptakteure verändert sich. Auf dem Atlantik etabliert sich ein Hochdruckkeil mit blockierender Wirkung auf die atlantische Tiefdruckrinne, während sich über Skandinavien Tiefdrucksysteme recht wohl fühlen und das Wetter über Mitteleuropa beeinflussen. Kurzum: Der Mai 2019 hat in seinem ersten Drittel ein hohes Potential zu kühl und zu nass zu starten. Der langen - und trockenen - Erhaltungsneigung könnte ein Ausgleichsverhalten nachfolgen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
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