Wetterprognose und Wettervorhersage
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Trockenes und warmes Wetter, oder folgt im Mai ein nachhaltiger Wetterumschwung mit vermehrten Niederschlag bei zurückgehenden Temperaturen?
Ungewöhnlich trocken ist das Wetter im April - vor allem über den östlichen Regionen. Zu verdanken ist das einem Hochdrucksystem über Skandinavien, was jeglichen Versuch der atlantischen Frontalzone nach Mitteleuropa vorzudringen schon im Ansatz unterbindet. Und so kommt die Grundströmung über Österreich, der Schweiz und Deutschland aus östlichen Richtungen. Ein normales - von West nach Ost - verlaufendes Strömungsmuster ist somit nicht möglich und man spricht deshalb auch von einer gestörten Zirkulation.
Zudem sorgt die Ostwetterlage für wenig Wolken, viel Sonnenschein und folglich auch für wenig Niederschlag. Bis Ostermontag bleibt es frühsommerlich warm und trocken. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Ostern 2019.
Schon über Ostern verlagert das Skandinavienhoch seinen Schwerpunkt weiter raus auf den Atlantik und baut eine gewaltige Hochdruckzone auf, welche aber auch anfällig für Störimpulse eines Tiefdrucksystems bei Island ist. Beide Wettermodelle berechnen zwischenzeitlich ein abtropfendes Tiefdrucksystem vor Mitteleuropa (Trog), was nach Ostern erst einmal sehr warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führt.
Nach der aktuellen Wetterprognose für den April 2019 zeigt sich im Zeitraum vom 23. bis 26. April mit +22 bis +27 Grad ein verbreitet sommerliches Temperaturgefüge. Unter bestimmten Voraussetzungen sind über dem Westen und Süden bis +30 Grad - also hochsommerlich warme Werte - nicht auszuschließen.
Der Tiefdruckvorstoß von Island in Richtung der Mittelmeerregion reißt ein Loch in die Hochdruckzone und nachfolgend ergeben sich mehrere Hochdruckzonen. Im Detail wird es darauf ankommen, wo diese sich bis zum Mai positionieren und festigen können. Aber mit dem Trogvorstoß ist auch ein nachhaltiger Wetterumschwung möglich.
Der Trog zieht Ende April über Deutschland hinweg und lässt mit einer zunehmenden Niederschlagsneigung die Temperaturen verbreitet auf +9 bis +14 Grad in einen kühlen Bereich absinken. Im Zeitraum vom 28. April bis 1. Mai baut sich von den Azoren aus eine Hochdruckzone bis nach Skandinavien aus, welche sich im Zeitraum vom 1. bis 5. Mai über Skandinavien festigt. Die gestörte Zirkulation wird nur kurzzeitig unterbunden und die Erhaltungsneigung setzt sich darüber hinaus fort. Anders formuliert: kein nachhaltiger Wetterumschwung.
Keine Frage - die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells ist durchaus plausibel. Aber ein nachhaltiger Durchbruch der atlantischen Frontalzone ist ebenso gut möglich. Die Berechnungen des europäischen Vorhersage-Modells zeigen dies im Ansatz ganz gut.
Das Tiefdruckzentrum positioniert sich nach Ostern zwischen Island und England und sorgt immer wieder für einen Durchbruch der Tiefdruckausläufer bis nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr Niederschläge und kühlere Temperaturen sind vom 27. bis 29. April zu erwarten. Festigt sich zudem das Tiefdruckzentrum bei Island und England, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine West- bis Südwestwetterlage wird einstellen können. Stabilisiert sich diese dann in den ersten Mai-Tagen, so wäre ein nasse und normal temperierte erste Mai-Dekade in Erwägung zu ziehen.
Diesen Wettertrend verfolgen die Kontrollläufe schon seit ein paar Tagen und berechnen dies auch heute wieder. Das erhöht grundsätzlich die Eintreffwahrscheinlichkeit. Zudem gehören die Berechnungen des amerikanischen Vorhersage-Modells erneut zu den mit Abstand wärmsten und auch trockensten Varianten. Plausibel ja, wahrscheinlich nein.
Nach den Kontrollläufen steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem 24. April an und bleibt bis zum 5. Mai im mäßig erhöhten Bereich. Dabei ist die Niederschlagsprognose über dem Süden höher als über dem Norden einzustufen.
Auch dieser Wettertrend festigt sich in den letzten Tagen. Liegt das Temperaturspektrum am 26. April zwischen +7 bis +29 Grad (Mittelwert: +18 bis +22 Grad), sinkt es zum 1. Mai auf +9 bis +25 Grad (Mittelwert: +16 Grad) ab und liegt am 4. Mai zwischen +6 bis +24 Grad (Mittelwert: +16 bis +18 Grad). Der Mittelwert liegt somit nur knapp über dem langjährigen Mittelwert im leicht zu warmen Bereich.
Auf den Punkt gebracht
Die gestörte Zirkulation in Form von hohem Luftdruck über Skandinavien dominiert das Wetter bis über die Osterfeiertage hinaus. Anschließend unternimmt die atlantische Frontalzone den Versuch, das Wetter über Deutschland nachhaltig zu beeinflussen. Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich aber zeichnet sich eine zunehmend unbeständigere Wettertendenz im Mai ab.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
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