Wetteraussichten März: Frontalzone wird entfesselt - Sturm- statt Frühlingswetter
Die Tiefdrucksysteme vom Atlantik werden aufdringlicher und sorgen ab der kommenden Woche für einen windigen und abwechslungsreichen Wettercharakter. Die Frage, die sich aber stellt – ist das der Beginn einer zonal geführten Wetterlage, oder kippt das noch in Richtung Frühling oder sogar Spätwinter?

Die ersten Tiefdruckgebiete laufen auf das Hoch über Deutschland auf und sorgen neben starker bis wechselnder Bewölkung auch für gelegentlichen Sonnenschein und etwas Niederschlag. Es handelt sich jedoch um leichten Niederschlag – verbreitet bleibt es trocken, insbesondere nach Süden. Die Temperaturen erreichen heute +12 bis +16 Grad und über dem Westen örtlich bis +18 Grad. Mancherorts sind bis zu +20 Grad möglich. Nach Osten bleibt es mit +6 bis +12 Grad zunächst noch frischer. Am Wochenende pendeln sich die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad ein – regional sind bis zu +17 Grad möglich.
Mehr Wind, mehr Wolken und mehr Niederschlag
Zum Start in die neue Woche überquert ein Ausläufer der Frontalzone Deutschland von West nach Ost und sorgt mit auflebendem und über exponierten Lagen auch stürmischem Wind für einen wechselhaften Wettercharakter mit nennenswertem Niederschlag. Am Mittwoch zieht die Front nach Osten ab und leitet eine klassische Rückseitenströmung ein. Der Regen geht in Schauer über, und die Temperaturen sinken von Montag mit +10 bis +15 Grad bis Mittwoch auf +6 bis +12 Grad ab. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Februar.

So wird das Wetter im März
Beide Vorhersagemodelle sind sich in den Details noch nicht einig, doch in der Entwicklung der Großwetterlage gibt es bis weit in die erste Märzdekade hinein eine hohe Übereinstimmung. Das hat mit dem Cluster des Polarwirbels zwischen Kanada und Grönland zu tun, der sich nur allzu gerne weiter nach Osten in Richtung Skandinavien ausdehnen möchte.
Westwetterlage – eine turbulente und wilde Wetterphase im März
Sowohl die Amerikaner als auch die Europäer berechnen eine umfassende Regeneration des Polarwirbels. Störeinflüsse werden kaum noch berücksichtigt, sodass der Weg für eine zonal verlaufende Westwetterlage frei wird.
Neben kräftigen Winden sind in der ersten Märzdekade auch Stark- oder Extremwindereignisse möglich, die durch Randtiefentwicklungen oder Schnellläufersysteme hervorgerufen werden. Die Amerikaner – und hier liegen die Unterschiede in den Details – berechnen eine reine Westwetterlage, während die Europäer noch ein Kippmoment hin zu einer nasskalten Nordwestwetterlage ins Spiel bringen.
Sturm statt Frühlingswetter
Der Frühling – also ruhiges, sonniges und vergleichsweise warmes Wetter – hat in dieser Konstellation keine Chance. Stattdessen ist in Wellen mit kräftigem Niederschlag zu rechnen. Die Temperaturen pendeln sich allgemein bei +6 bis +12 Grad ein und können über dem Süden phasenweise bis +15 Grad erreichen.

Der Frühling im März
Auch wenn im Moment alles auf eine zonal verlaufende Westwetterlage hindeutet, möchten wir auf die vor rund 96 Stunden aufgestellte These hinweisen. Westwetterlagen werden seit 2018 immer wieder berechnet, doch nachfolgend verworfen, und der tatsächliche Durchbruch gelang selten. Insofern kann man einem lupenreinen Durchbruch der Frontalzone – so, wie er von den Vorhersagemodellen simuliert wird – weiterhin mit einem gesunden Maß an Skepsis begegnen.
Die Störeinflüsse
Eine Aktion hat immer eine Reaktion zur Folge. Derzeit zeigt sich die mögliche Reaktion in Form eines Hochdrucksystems, das auch in den oben dargestellten Wetterkarten ersichtlich ist – das Kontinentalhoch über Russland. Sollte sich dieses anders verhalten und zum Beispiel näher in Richtung Skandinavien rücken, wird die Frontalzone noch auf dem Atlantik blockiert und läuft vollständig auf das Hoch auf.
Frühlingswetter
Und sollte diese Entwicklung tatsächlich eintreten, würden Deutschland, Österreich und die Schweiz voll in den Einflussbereich einer Südwestwetterlage geraten, was die Temperaturen auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad steigen lassen kann – nicht nur in den frühlingshaften, sondern auch in den frühsommerlichen Bereich.
Wir haben diese Varianten aus ausgesuchten Kontrollläufen gegenübergestellt.

Auf den Punkt gebracht: Abwechslungsreiches Wetter
Mit abwechslungsreichem Wetter ist in den kommenden Tagen zu rechnen. Geht es nach der Wetterprognose der Amerikaner und Europäer, so ist auch in der ersten Märzdekade mit teils kräftigem und ergiebigem Niederschlag zu rechnen, was das Hochwasserrisiko ansteigen lässt. Neben der durchgreifenden Frontalzone gibt es jedoch noch andere Entwicklungen.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Gleich vorweg: Die Kontrollläufe berechnen für den Zeitraum vom 25. Februar bis zum 8. März eine leicht bis mäßig erhöhte Niederschlagsaktivität. Die Europäer und Amerikaner zeigen die niederschlagsreichsten Varianten. Das Temperaturspektrum sinkt allmählich ab und erreicht zum 1. März mit Temperaturen in 1.400 Meter Höhe von bis zu -5 Grad ein Minimum, bevor es bis zum 8. März auf +0 bis -2 Grad ansteigt. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert ist das nahezu normal und kann oberhalb von etwa 1.200 Metern für ordentlichen Schneefall sorgen. Über tieferen Lagen ist hingegen mit Temperaturen zwischen +6 und +12 Grad zu rechnen. Weder Spätwinter noch Frühling – dafür unbeständig. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. Februar | +0 bis +12 Grad |
+5 bis +8 Grad |
3. März | +2 bis +11 Grad |
+6 bis +8 Grad |
8. März | +1 bis +17 Grad |
+7 bis +9 Grad |
