Märzprognose - Wetterumschwung mit winterlichen Wetterereignissen ab den mittleren Lagen
Eine Umstellung der Großwetterlage kündigt sich im Verlauf der kommenden Woche an. Ein markanter Temperaturrückgang sorgt für eine absinkende Schneefallgrenze und ab den mittleren Lagen für teils winterliche Wetterbedingungen. Handelt es sich um das letzte Zucken des Winters, oder steht ein winterlicher Start in den März bevor?

Deutschland liegt in den kommenden Tagen weiterhin in einer für die Jahreszeit zu warmen Südwestanströmung der Luftmassen, was die Temperaturen auf +8 bis +12 Grad einpendeln lässt. Mancherorts können unter bestimmten Voraussetzungen auch bis +14 Grad möglich sein.
Unbeständiges und etwas kühleres Wetter
Der Grund für die zu hohen Temperaturen ist die atlantische Frontalzone, welche sich zwischen Grönland, Island und Skandinavien eindreht und mit ihren Ausläufern gerade noch so Deutschland erreichen kann. So ist bei einem überwiegend unbeständigen Wettercharakter mit zeitweiligen Schauern zu rechnen, welche regional nennenswert und länger andauernd ausfallen können. Der Wind frischt phasenweise böig auf und kann zum Donnerstag und Freitag über exponierten Lagen zu stürmischen Windböen führen. Mehr dazu: Wetter Februar 2024.

Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells: Trogausbruch über Deutschland
Markant ist die Verlagerung des Polarwirbels in Richtung Skandinavien, welcher sich eindrucksvoll auf den oben stehenden Wetterkarten erkennen lässt. Erkennbar ist aber auch die blockierende Wirkung des Kontinentalhochs über Russland, was zu einem Displacement (Verschiebung) des Polarwirbels führt.
Absinkende Schneefallgrenze - kalte Luft aus nördlichen Richtungen
Der Cluster des Polarwirbels kommt nicht weiter nach Osten voran und beginnt nach der Wetterprognose der Europäer mit einer Aufsplittung. Der eine Teil zieht nach Norden ab, während der Zweite nach Süden austrogt und so über Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine nördlich orientierte Großwetterlage sorgen kann.
Die Grundströmung dreht zwischen dem 25. und 28. Februar auf nördliche Richtungen und führt unter Tiefdruckeinfluss kühlere Luftmassen in Richtung der Alpen. Die Temperaturen sinken mit +4 bis +6 Grad und örtlich mit bis +2 Grad in den nasskalten Bereich ab. Da es sich um labil geschichtete Höhenkälte handelt, sind bis auf tiefere Lagen herab mit Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauern nicht auszuschließen. Oberhalb etwa 300 bis 600 Meter kann mit winterlichen Wetterbedingungen gerechnet werden. In den Nächten kann bei Tiefstwerten von -4 bis +4 Grad Frost möglich sein.

Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Zunehmend winterlich ab den mittleren Lagen
Aber nicht nur die Prognose der Europäer favorisiert ein Displacement des Polarwirbels mit nachfolgendem Trogvorstoß, auch die Amerikaner berechnen eine ähnliche Wetterentwicklung, bei der eine winterliche Witterung ab den mittleren Lagen noch eine Rolle spielen kann.
Abschnürprozess
Der Cluster des Polarwirbels im Bereich zwischen Island, dem europäischen Nordmeer und Skandinavien wird nach der Wettervorhersage der Amerikaner gleich von zwei Hochdrucksystemen in die Zange
genommen. Zum einen von einem nach Norden aufstrebenden Azorenhoch (Blockadehoch) und zum anderen von einem sich über dem westlichen Russland intensivierenden Kontinentalhochs.
Da sich Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen, gelingt im Zeitraum vom 24. bis 27. Februar der Trogprozess, bei der sich ein Teilbereich des Polarwirbels den Alpen annähert. Bis März wird der Trogabschnitt von den beiden Hochdrucksystemen abgeschnürt und wabert nachfolgend in Form eines Kaltlufttropfens über Mitteleuropa umher.
Winterliche Wetterbedingungen ab den mittleren Lagen
Die Temperaturen sinken weiter ab. So können am 25. Februar noch +4 bis +8 Grad erwartet werden, während es am 28. Februar mit +0 bis +5 Grad schon deutlich frischer ist. Das Minimum wird mit -2 bis +4 Grad für den 29. Februar in Aussicht gestellt. In den Nächten ist mit Frost zu rechnen. Der Niederschlag kann bis auf tiefere Lagen herab in Form von Schnee- oder Schneeregen erwartet werden. Oberhalb etwa 300 bis 500 Meter kann es mit der Ausbildung einer Schneedecke noch einmal winterlich werden. Sollte sich diese Wetterentwicklung exakt so durchsetzen können, so wäre ein normaler Start in den März zu erwarten.

Auf den Punkt gebracht: Frühlings- oder Winterwetter?
Die Frage der vergangenen Tage bleibt auch heute nicht eindeutig zu beantworten. Ein Warming in Stratosphärenhöhe sorgt zunächst für ein Displacement des Polarwirbels, was die ungewöhnlich warme Witterung mithilfe einer Vorderseitenanströmung der Luftmassen noch mindestens bis zum 22. Februar aufrechterhält.
Was wahrscheinlich ist
Nachfolgend favorisieren die Vorhersage-Modelle einen markanten Temperatursturz von bis zu 10 Grad, der von den Kontrollläufen gestützt wird. Ein Displacement des Polarwirbels kann sowohl zu einer Süd-/Südwestwetterlage, oder zu einer Nordwest-/Nordwetterlage führen. Letzteres scheint sich nun Wettertrend bis März durchzusetzen.
Die Temperaturen sinken in 1.500 Meter Höhe auf -3 bis -5 Grad ab und wird über tieferen Lagen eine nasskalte Witterung ermöglichen können. Zwar sind auch über tieferen Lagen Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nicht auszuschließen, doch kann erst oberhalb etwa 500 bis 800 Meter mit einer winterlichen Witterung gerechnet werden.
Zusammenfassend wird ein markanter Wetterwechsel mit Beginn der letzten Februar-Dekade zunehmend wahrscheinlicher, welcher auch das Wetter in den ersten März-Tagen noch beeinflussen kann. Der Frühling bekommt einen Dämpfer verpasst und die Temperaturen normalisieren sich bis März allmählich. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. Februar | +2 bis +11 Grad |
+6 bis +8 Grad |
28. Februar | +0 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
4. März | -1 bis +13 Grad |
+5 bis +8 Grad |

Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Wetterprognose März an dieser Stelle
Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Ein Warming in Stratosphärenhöhe erreicht zwischen dem 19. und 20. Februar seinen Höhepunkt und sorgt für eine Windumkehr von West-Ost auf Ost-West. Es handelt sich somit um ein schwaches Major-Warming, bei dem die Winde kurzzeitig -7 km/h annehmen und auf die unteren Luftschichten eine negative Beschleunigung ausüben.
Nachfolgend gelingt es dem Stratosphärenwirbel sich nicht mehr zu erholen und wird voraussichtlich im März in ein Final-Warming übergehen, was dem Polarwirbel in den unteren Luftschichten weiter zusetzen kann.

Die Folgen des Major-Warmings
Der erste Höhepunkt ist mit dem 15. Februar bereits überschritten und wird sich 4 bis 7 Tage später in den unteren Luftschichten entfalten können (19. bis 22. Februar). Zum aktuellen Stand wird ein Displacement des Polarwirbels favorisiert (Verschiebung), bei der sich das Kontinentalhoch weiter aufblähen und den Polarwirbel über dem Atlantik zunächst einmal blockieren kann.
Und so ändert sich bis zum 22. Februar erst einmal nichts an dem für die Jahreszeit zu warmen Wetter. Das zweite Warming mit Übergang zu einem Major-Warming kommt zum 20. Februar und wird zwischen dem 24. und 27. Februar seine Auswirkungen auf den Polarwirbel haben.
Jedoch verstärkt dieses Warming das Kontinentalhoch und drängt den aktiven Teil des Polarwirbels weiter zurück. In diesem Prozess gelingt jedoch die Abspaltung eines Clusters des Polarwirbels. Die Wetterprognose der Amerikaner bestätigt heute Abend die Prognose eines Trogvorstoßes, der vom 23. bis 25. Februar vonstatten und nachfolgend bis Anfang März in ein Kaltlufttropfen übergeht.

Nasskaltes Wetter mit winterlichen Optionen
Die Temperaturen gehen in diesem Zeitraum auf -3 bis +5 Grad zurück, wobei die höheren Werte über dem Westen und Norden und die tieferen über dem Osten und Süden möglich sein können. Da es sich um eine tiefdruckdominierte Wetterlage handelt, ist bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung mit zeitweiligem Niederschlag zu rechnen, der bis auf tiefere Lagen in Form von Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen kann. Oberhalb etwa 300 bis 600 Meter kann es winterlich werden.
Interessant ist heute Abend zu beobachten, dass die Wetterprognose der Europäer in die exakt gleiche Richtung tendiert. Der Winter wird ab den mittleren Lagen noch einmal optional. Über tieferen Lagen ist zwar auch mit einem markanten Temperaturrückgang zu rechnen, doch wird sich das Temperaturspektrum mit +2 bis +6 Grad mehr im nasskalten Bereich bewegen können. Schaun mer mal - jedenfalls scheint der Frühling zum Ende der Woche einen ordentlichen Dämpfer verpasst zu bekommen.
