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Wetter März 2024 - Was vom Wetter zu erwarten ist

| M. Hoffmann

Hoch- oder Mildwinter. Das Märzwetter hängt stark davon ab, wie das Wetter in der zweiten Winterhälfte verläuft. Gibt es über Europa einen markanten Hochwinter zu beobachten, so steigen - zumindest in der ersten Dekade - die Chancen auf einen sog. Märzwinter. Ist der Februar aber - wie der Dezember und Januar - zu warm oder mild, so zeigt sich im März schon des Öfteren der Frühling.

Welches Wetter ist im März 2024 zu erwarten © Martin Bloch
Welches Wetter ist im März 2024 zu erwarten © Martin Bloch

Der meteorologische Frühlingsanfang ist am 1. März 2024 und der kalendarische Frühlingsbeginn ist am Mittwoch, 20. März um 04:06 Uhr MESZ. Und ja, der erste Frühlingsmonat kann ein Monat der extremen Gegensätze sein. Zum Start ist noch Dauerfrost möglich und zum Ende sind schon Werte über +25 Grad registriert worden (Rekordwert: 31.03.2021: +27,2 Grad). Außergewöhnlich sind Temperaturen von +20 Grad und mehr für den Übergangsmonat vom Winter in den Frühling nicht mehr.

Schnee, Schneeregen, Graupel, Regen Gewitter

Bei den Niederschlagsarten ist von Schnee bis zu unwetterartigen Starkregen schon alles vertreten gewesen und so manch starker Schneeschauer sorgte binnen Stunden für die Ausbreitung einer dicken Schneedecke bis auf die tieferen Lagen herab. Kurze Zeit später scheint die Sonne und es wird spürbar wärmer. Der Grund hierfür ist der ansteigende Sonnenstand, welcher die Landmassen stärker als die Wassermassen erwärmt und somit die Luftschichten aus ihrer Winterruhe holt.

Die Temperaturen

Verläuft das Wetter normal, so liegen die Temperaturen zum Beginn des Monats um den Gefrierpunkt und steigen im zweiten Drittel in Richtung der +10 bis +15 Grad Marke und erreichen in der letzten Dekade +13 bis +17 Grad und in manchen Jahren streben die Werte in Richtung der +25 Grad-Marke. Die höchste März-Temperatur wurde am 31.03.2021 mit +27,2 Grad über Rheinau-Memprechtshofen (Baden-Württemberg) registriert, was einem Sommertag entspricht. Der kälteste März-Wert wurde mit -28,5 Grad am 05.03.1949 über Trochtelfingen (Baden-Württemberg) gemessen.

Polarwirbel sorgt für turbulente Wetterlagen

Diese extremen Temperaturunterschiede haben ihren Ursprung im Polarwirbel. Der Winter neigt sich mit einem sog. Final Warming des Polarwirbels langsam seinem Ende entgegen und sorgt noch für kräftige Trogausbrüche, welche bis in den April anhalten können. Man spricht dann vom apriltypischen Wetter, welches aber schon im März beginnt. Fällt Ostern bspw. auf Ende März, oder Anfang April, so können mit höherer Wahrscheinlichkeit die Ostereier im Schnee gesucht werden.

Als Final Warming bezeichnet man die Erwärmung des Stratosphärenwirbels am Ende des polaren Winters zwischen März und Mai. Der Polarwirbel bricht von oben herab in sich zusammen, ohne sich anschließend wieder zu regenerieren.

Turbulentes März- und April-Wetter

Daten und Fakten

Durchschnittlich ist im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990 im März eine Temperatur von +3,5 Grad zu erwarten. In den vergangenen 30 Jahren sind die Temperaturen spürbar angestiegen und erreichten im Klimamittelwert von 1991 und 2020 eine durchschnittliche Temperatur von +4,65 Grad. Die Niederschlagssumme liegt bei 51 l/m². Möchte man den März mit anderen Monaten vergleichen, so ist er dem November mit umgekehrten Vorzeichen sehr ähnlich. Weitere Daten und Fakten zum Wetter März.

Rein statistisch waren in den vergangenen zwanzig Jahren die Märzmonate im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 in 75 Prozent zu warm, 15 Prozent zu kalt und in 10 Prozent normal. Das unterstreicht einmal mehr, wie die Klimaerhitzung den März verändert hat. Trieb die Natur von 1961 und 1990 am 2. April aus, so hat sich das in den vergangenen 30 Jahren mit der Klimaerhitzung auf den 23. März vorgeschoben. Auf andere Art formuliert treibt die Natur im Schnitt 10 Tage früher aus.

Im Vergleich zu 1991 und 2020 war der März in den vergangenen 20 Jahren in 30 Prozent der Fälle zu kalt, 30 Prozent normal und in 40 Prozent der Fälle zu warm.

Die Merkmale

Die nachfolgenden Daten sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 und in Klammer von 91/20:
Im Schnitt gibt es 1,7 Eistage (1,0 Tage). Die Anzahl der Frosttage liegt bei rund 13,9 Tagen (12,7 Tage) und an 17,8 Tagen gibt es Bodenfrost (17,9 Tage). An insgesamt 5,9 Tagen (3,7 Tage) gibt es eine Schneedecke zu bewundern. Das sind allesamt statistische Werte auf die Fläche gemittelt.

Die Merkmale im März gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020
Monat März - Ereignisse Häufigkeit 61/90 Häufigkeit 91/20
Bodenfrost 17,8 Tage 17,9 Tage
Frosttage 13,9 Tage 12,7 Tage
Eistage 1,7 Tage 1,1 Tage
Schneetage 5,9 Tage 3,7 Tage
Regen 57 l/m² 57 l/m²
Sonnenschein 111 Stunden 128 Stunden

Die Sonne

Die Sonne scheint im ersten Frühlingsmonat zunehmend häufiger und auch länger vom Himmel herab. Die Sonnenscheindauer liegt zum Monatsbeginn bei rund 11 Stunden und beträgt am Monatsende rund 3 Stunden. So nimmt die Tageslänge im Verlauf des ersten Frühlingsmonats um 2 Stunden zu.

Lässt das Märzwetter Rückschluss auf den Frühling zu?

Lässt sich gemäß der Statistik einen Rückschluss auf den Frühling ableiten? Betrachtet wurden die letzten 70 Jahre. Normale Märzmonate (-0,5 bis +0,5 Grad) wurden jeweils den zu warmen, genauer gesagt zu kalten Varianten zugeordnet.

Wie das Wetter am Frühlingsanfang, so ist es den ganzen Sommer lang.

Bauernregel zum Märzwetter
Betrachtung der einzelnen Märzmonate mit Auswirkung auf den Frühling
Monat Frühling kalt Frühling warm Häufig­keit
März warm 10 % 54 % 45 (64 %)
März kalt 25 % 10 % 25 (36 %)

Man kann gut erkennen, dass ein zu warmer Märzmonat eine hohe Wahrscheinlichkeit eines zu warmen Frühlings nach sich zieht. Ein zu kalter Start in den Frühling bedeutet im Umkehrschluss aber nicht zwangsläufig, dass der Frühling zu kalt ausfällt, doch zeigt dieser sich häufiger durchwachsen.

Die Abweichung der Temperaturen der Märzmonate in Dekaden

Abweichungen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961–1990
März-Monate Tem­peratur Ab­weichung
2021-2023 +5,2 Grad +1,7 Grad
2011-2020 +4,95 Grad +1,45 Grad
2001-2010 +4,3 Grad +0,8 Grad
1991-2000 +4,7 Grad +1,2 Grad
1981-1990 +4,0 Grad +0,5 Grad
1971-1980 +3,9 Grad +0,4 Grad
1961-1970 +2,7 Grad -0,8 Grad

Was fällt auf? Auf markante Art und Weise zeigt sich, wie die Märzdekaden der letzten Jahrzehnte zunehmend wärmer wurden. Im Vergleich der letzten zwanzig Jahre waren die März-Monate etwa um +1,18 Grad wärmer als der Durchschnitt von 1961 und 1990. Man liegt also mit höherer Wahrscheinlichkeit richtig, wenn man behauptet, dass das Wetter im März 2024 zu warm ausfallen wird.

Die statistischen Auffälligkeiten

  • Übergangsmonat vom Winter in den Frühling
  • Polarwirbel wird zunehmend instabil
  • Markante Temperatursprünge sind möglich und erwartbar
  • Erste Märzhälfte häufig noch kalt
  • Erste frühlingshafte Temperaturen zwischen dem 17. bis 25. März möglich
  • Anschließend zeigt sich häufiger noch einmal ein Kaltlufteinbruch, welcher bis in den April anhalten kann
  • Nicht selten bildet sich im Zeitraum vom 10. bis 23. März ein Skandinavienhoch aus
  • Sonnenstand steigt weiter an und die Sonnenscheindauer erhöht sich von rund 11 auf 13 Stunden um 2 Stunden

Langfristprognose - wie wird das Wetter?

Zum heutigen Stand ist es noch zu lange hin, als dass man im Detail schon Vorhersagen für den März 2024 erstellen könnte. Aber es gibt Trends, welche Rückschlüsse auf die Entwicklung des Zirkulationsmuster zulassen. Aktuell zeichnet sich eine für den Winter weiterhin zonal dominierte Wetterlage ab, die weite Teile der letzten Januar-Dekade beeinflussen kann uns wahrscheinlich auch noch im Februar erhalten bleibt. Schaun mer mal, was daraus wird.

Wettertrend nach dem CFSv2 Vorhersage-Modell: etwas zu warm

Das CFSv2 Modell berechnet den ersten Frühlingsmonat mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1991 etwas zu warm. Im Vergleich zur Periode von 1991 und 2020 liegt die Differenz mit -0,6 bis +0,4 Grad im normalen Spektrum. Die Niederschlagsbilanz wird über Deutschland tendenziell leicht zu trocken bewertet.

Wetterprognose nach dem Langfristmodell der NASA: etwas zu warm

Nach dem Wettertrend der NASA fällt der März 2024 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad (91/20: -0,1 bis +0,9 Grad) über weite Teile von Deutschland zu warm aus. Die Niederschlagsprognose wird im Vergleich zum Sollwert etwas zu trocken simuliert.

Wettervorhersage des europäischen Langfristmodells: zu warm

Die Wetterprognose des europäischen Langfristmodells berechnet den März mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad ebenfalls zu warm (91/20: -0,1 bis +0,9 Grad). Die Niederschlagsentwicklung ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als unauffällig und über dem Norden als etwas zu nass zu bewerten.

Wie sich das Wetter im März 2024 tatsächlich entwickeln wird, darüber berichten wir an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen ab Mitte Februar.

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