Wetterprognose und Wettervorhersage
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Innerhalb des Polarwirbels kommt Bewegung ins Spiel und es beginnt eine Neuordnung. Diese Gelegenheit nutzt ein Hoch aus, um das über Deutschland das Wetter im März zu beeinflussen.
Windiges und abwechslungsreiches Wetter ist in den kommenden Tagen über Deutschland zu erwarten. Sonne und Wolken wechseln sich ab und zum Wochenende gelangen in der Höhe kältere Luftmassen nach Deutschland
Ein Niederschlagsband überquert heute Deutschland und sorgt für Regen, der zum Abend auch Baden-Württemberg und Bayern erreicht. Am Donnerstag ist es eine markante Schauerlinie, die mit Gewittern und kräftigen Schauern für Abwechslung sorgen kann. Am Freitag sind es mithilfe der Höhenkälte dann Schnee- und Graupelschauer, die vom Himmel herabrieseln können, bevor sich zum Wochenende ruhiges und sonniges Hochdruckwetter durchsetzt. Mehr dazu in der Wetterprognose zum Wetter Februar.
Der seit Tagen viel zitierte Hochdruckkeil kommt im Verlauf der Woche. Daran lassen die Wetterprognosen der beiden Vorhersage-Modelle kaum mehr Zweifel. Dieser Keil blockiert die atlantische Frontalzone und könnte für das Wetter im März wegweisend sein.
Der Hochdruckkeil, der in der obenstehenden Wetterkarte nicht zu übersehen ist, wird schon seit ein paar Tagen von den Vorhersage-Modellen in einer ähnlichen Position berechnet und macht einen milden Ausklang des Februars sehr wahrscheinlich.
Das Hoch baut sich bis zum 1. März weiter über Deutschland auf und dominiert das Wettergeschehen auch über der Schweiz und Österreich. Nach einer frostigen Nacht ist am Tage mit viel Sonnenschein zu rechnen und die Temperaturen erreichen +6 bis +12 Grad. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen, doch die Grundströmung erfolgt aus östlichen Richtungen, was in Bodennähe kühlere Luftmassen nach Deutschland führt. Wäre dieser Effekt nicht, so wären am 1. März Höchstwerte jenseits der +15 Grad-Marke zu erwarten. Abhängig ist dieser Effekt noch von der Hochdruckposition.
Das Hoch kann sich nach der Wetterprognose der Europäer bis zum 4. März über Deutschland, Österreich und der Schweiz behaupten und füllt sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf, die sich mit Werten von +10 bis +14 Grad und örtlich bis +16 Grad auch über tieferen Lagen bemerkbar machen können. In den klaren Nächten sinken die Temperaturen auf -4 bis +2 Grad ab. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen.
Schaut man sich die Entwicklung des Polarwirbels an, so fällt das Dipolverhalten auf. Ein Tiefdruckzentrum erstreckt sich von der Barentssee über die Karasee bis zu den Aleuten. Das zweite Zentrum liegt in abgeschwächter Form über Kanada, Grönland und Island.
Zwischen diesen beiden Zentren dehnt sich hoher Luftdruck aus und wird diese Lücke nicht geschlossen, so besteht in der ersten März-Dekade noch die Möglichkeit zu einem Polarwirbelsplit.
Die Wetterprognose der Amerikaner stützt die Variante einer Hochdruckzone über Europa. Doch liegt das Hochdruckzentrum am 1. März etwas westlicher, sodass Deutschland noch in den Genuss
einer nördlichen Grundströmung kommt. Anders formuliert stellt sich die Großwetterlage auf den Frühling ein, doch die Temperaturen sind in der Nacht frostig und am Tage sind mit +5 bis +10 Grad und örtlich bis +12 Grad die Werte noch ein Stück vom Frühling entfernt.
Anders als es die Europäer berechnen, bleibt der Polarwirbel nach der Wetterprognose der Amerikaner ohne Störeinflüsse in einem stabilen Zustand. Die atlantische Frontalzone wird über Neufundland mit ausströmenden Kaltluftmassen polaren Ursprungs über dem östlichen Kanada immer wieder befeuert und nimmt Kurs auf Europa, doch stemmt sich das Hoch dagegen und kann sich zudem noch behaupten.
Das Hoch wird über Europa kräftiger und beginnt eine autarke Struktur aufzubauen. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man in der Wetterprognose des amerikanischen Prognosemodells im Ansatz eine Omegawetterlage, die das Wetter in der ersten März-Dekade dominiert. Die Temperaturen erreichen am 4. März +8 bis +12 Grad und örtlich bis +14 Grad und am 9. März sind +10 bis +14 Grad und örtlich bis +17 Grad möglich. Mit Niederschlag ist bei einer schwachgradientigen Wetterlage nicht zu rechnen.
Wer bei uns schon eine Weile zu Gast ist, der wird in den letzten Tagen bemerkt haben, dass dem Hoch in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselrolle zukommt. Entweder es keilt nach Norden auf und agiert gegenüber dem Polarwirbel als Störimpuls, oder es bleibt an Ort und Stelle und führt mit einer zunehmenden Anzahl an Sonnenstunden den Frühling im März nach Deutschland. Eine dritte Variante besteht in einer südlichen Verlagerung des Hochdrucksystems, was die Westwetterlage mit Wind und einem unbeständigen Charakter erneut ins Spiel bringen kann.
Man sieht, dass die Varianten noch zahlreich sind. Geht es um die Wahrscheinlichkeiten, so ist eine Omegawetterlage, wie sie die Amerikaner berechnen, zwar ein interessanter Ansatz, doch im Vergleich zu den Kontrollläufen weniger wahrscheinlich, bilden die Amerikaner doch mit dieser Variante eine erheblich zu warme Variante ab, die so nicht gestützt wird.
Der Mittelwert der Kontrollläufe pendelt sich in der ersten März-Dekade in einem Bereich ein, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen kann (91/20: +0,9 bis +2,9 Grad).
Ein entscheidender Impuls, der die Wahrscheinlichkeiten in Richtung Frühlingshoch kippen lässt, ist die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe, die sich in den letzten 24 Stunden deutlich in die trockene Richtung bewegt hat. Und das gilt sowohl für den Norden als auch für den Süden von Deutschland. So ist im Zeitraum vom 26. Februar bis 4. März mit einem nahezu komplett trockenem Wetter zu rechnen. Vom 4. bis 10. März sind leicht erhöhte Niederschlagsignale zu erkennen. Das deutet nicht gerade auf einen Erhalt der Westwetterlage hin und ist - zum aktuellen Stand - im Einklang mit der Langfristprognose für den März, der erheblich zu trocken berechnet wird (Wetter Frühling und Sommer 2022). Schaun mer mal, was am Ende herauskommt.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
28. Februar | +1 bis +11 Grad |
+5 bis +8 Grad |
4. März | -1 bis +13 Grad |
+7 bis +9 Grad |
9. März | +0 bis +16 Grad |
+7 bis +10 Grad |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das Wetter im März befindet sich häufig in der Übergangsphase von kalt zu mild. Entsprechend verhält sich das Wetter - teils auch schon turbulent.
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