Wetter März 2022: Stürmisch und nasskalt oder frühlingshaft warm?
Der eine Sturm zieht ab, ein weiter folgt nach und auch über das Wochenende tobt sich die atlantische Frontalzone über Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Wann ist Schluss mit dem Sturm und wie entwickelt sich die Großwetterlage im März weiter?
Stürmische Winde sind über der Südhälfte noch bis zum Nachmittag zu erwarten. Über der Nordhälfte intensiviert sich der Wind zum Nachmittag und kann in einem breiten Streifen von Bremen und Berlin für schwere Sturmböen mit orkanartigen Winden sorgen. Im Laufe des Nachmittags zieht das Sturmtief nach Osten ab und noch in der ersten Nachthälfte spielt der Wind kaum mehr eine Rolle.
Sturmtiefserie
Der Freitag beginnt noch mit relativ ruhigem Wetter, doch von Westen zieht ein Schnellläufersystem auf Deutschland, das ab dem Nachmittag bis Samstagvormittag für weitere Starkwindereignisse sorgen kann. Weitere Informationen: Verifikation und Update: Sturm und Orkan über Deutschland. Zudem wird empfohlen, den folgenden Warnhinweisen Beachtung zu schenken (Warnlagenbericht | Unwetterwarnung).
Wie wird das Wetter im März 2022?
Wie man unschwer auf den obenstehenden Wetterkarten erkennen kann, befindet sich die atlantische Frontalzone bis zum Start in die neue Woche auf einem Höhepunkt und wird das nach dem Wettertrend der beiden Vorhersage-Modelle noch bis zum 25. Februar so bleiben. Mit weiteren stürmischen Windböen und einem unbeständigen Wettercharakter ist bei milden +5 bis +10 Grad und örtlich bis +14 Grad zu rechnen.
Kippmuster in Richtung Frühling oder nasskaltes Schmuddelwetter?
Wer bei uns häufiger zu Gast ist, der wird in den letzten Tagen bemerkt haben, dass die Tiefdruckrinne auf dem Atlantik von einem Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada befeuert wird. Stabilisierend auf dieses System wirkt eine Hochdruckverbindung zwischen Sibirien und Alaska.
Doch mit dem 25. Februar kommt ein neuer Schwung in die Wetterküche. Der Polarwirbel beginnt sich im Bereich von Kanada, Island, Grönland und dem europäischen Nordmeer zu zentralisieren und die Verbindung in Richtung Barents- und Karasee wird schwächer.
Frühlingswetter
Beide Vorhersage-Modelle berechnen bis Anfang März die Zentralisierung des Polarwirbels, das an seinem östlichen Gradienten beginnt, das Azorenhoch nach Nordosten zu schieben, sodass sich ein Hochdruckkeil quer über Europa legen kann und somit die atlantische Frontalzone auflaufen lässt. Infolge daraus dreht über Deutschland, Österreich und der Schweiz die Grundströmung von West auf Südwest und mit mäßigen Winden werden nach dem amerikanischen Wettermodell frühlingshaft milde Luftmassen zugeführt. Bis zum 1. März sind Temperaturen von +8 bis +12 Grad und örtlich bis +16 Grad möglich.
Etwas verhaltener sind die Prognosen der Europäer, sodass man hinter dem Frühling
noch ein Fragezeichen setzten kann. Das Grundmuster aber ist ein ähnliches.
Windiges, stürmisches und unbeständiges Märzwetter
Was man auf den obenstehenden Wetterkarten auch erkennen kann, ist, dass die atlantische Frontalzone keine Ruhe gibt und sich auf dem Atlantik nach Süden ausdehnt. Das - kann - Anfang März zu einer meridionalen Wetterlage führen, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz weitgehend im Einflussbereich der Hochdruckzone liegen kann. Die Grundströmung dreht auf südliche Richtungen und in diesem speziellen Fall wäre ein trockenes und warmes Frühlingswetter zu erwarten.
Das ist aber nur eine Möglichkeit. Zum aktuellen Stand ist es wahrscheinlicher, dass sich die atlantische Frontalzone weiter nach Osten ausdehnt und langsam aber sicher damit beginnt, das Wetter in der ersten März-Dekade über Mitteleuropa zu beeinflussen.
Die Wind- und Niederschlagsaktivität nimmt zu und die Temperaturen gehen mit +2 bis +6 Grad in einen nasskalten Bereich zurück. Möglich ist auch, dass die Grundströmung eine nordwestliche Struktur annimmt und in der Höhe kalte Luftmassen zuführt, sodass Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer noch einmal zum Thema werden können.
Auf den Punkt gebracht: Weitere Stürme im März?
Diesen Rückschluss lässt die Wetterprognose der Amerikaner absolut zu. Damit haben sich die Amerikaner zugleich auch von ihrer sehr warmen Variante von gestern verabschiedet, was so auch mit einem deutlich zu warmen Ausreißer zu erwarten war.
Nasskaltes Wetter
Im Grunde pendelt sich die Prognose der Amerikaner in den Bereich ein, der von den Kontrollläufen als realistisch betrachtet wird. Bis es aber soweit ist, ist vom 25. bis 28. Februar eine südwestliche Ausprägung der Großwetterlage sehr wahrscheinlich. Anfang März kippt das Muster und es zeigen sich vermehrt Varianten, die eine nasskalte Witterung stützen und spätwinterliche Wetterereignisse nicht ausschließen lässt.
Keine stabile Wetterentwicklung
Dass dieser Hochdruckkeil nach dem Sturm eine vorübergehende Erscheinung sein kann, lässt sich aus der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ableiten. Bis zum 22. Februar ist mit reichlich Regen zu rechnen, der bis zum 28. Februar auf ein schwaches Niveau zurückgeht und in den ersten März-Tagen auf ein mäßiges Niveau ansteigt. Anders formuliert ist ein Hauch von Frühling möglich, doch der Druck der atlantische Frontalzone ist hoch und die Lücken für einen Störimpuls in Form eines Hochdrucksystems gering.
Im Grunde aber bestätigen die Kontrollläufe die gestrige These einer Umstellung der Großwetterlage im März, die von einem instabiler werdenden Polarwirbel ausgehen kann.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
22. Februar | +0 bis +10 Grad |
+4 bis +6 Grad |
26. Februar | +0 bis +12 Grad |
+5 bis +7 Grad |
4. März | +0 bis +15 Grad |
+6 bis +8 Grad |
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