Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Was folgt dem stürmischen Februar nach? Vieles deutet derzeit auf einen strukturellen Umbau der Großwetterlage hin, bei der auch der Spätwinter eine Rolle spielen kann.
Der turbulente und zu Unwetter neigende Wettercharakter bleibt im Verlauf der kommenden Woche erhalten. Besonders am heutigen Sonntag, dem Faschingsdienstag und Freitag ist mit stürmischen Winden zu rechnen, die im Schwerpunkt über dem Norden auch zu orkanartigen Windböen führen können. Mehr dazu in der aktuellen Windprognose und den aktuellen Unwetterwarnungen.
Zur Wochenmitte sinkt das Temperaturniveau in den nasskalten Bereich ab und ermöglicht wieder Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab. Ab den höheren mittleren Lagen ist mit der Ausbildung einer Schneedecke zu rechnen. Kurze Graupelgewitter runden den temperamentvollen Wetterverlauf der Woche ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar 2020 und der Schneeprognose.
Beide Vorhersage-Modelle berechnen heute eine ganz ähnliche Wetterentwicklung für die ersten März-Tage, die nach einen so stürmischen und turbulenten Wettercharakter typisch und damit plausibel sind. Aus diesem Grund fassen wir die beiden Vorhersage-Modelle heute einmal zusammen.
Sehr häufig kommt es nach solchen Starkwindereignissen zu komplett anderen Wetterentwicklungen. Der Grund ist nicht selten das sog. Downstream Development, was häufiger für kurzzeitig andere - meist kühlere - Wetterlagen sorgen kann, manchmal reicht der Impuls aber aus, um die gesamte Großwetterlage zu verändern.
Im Verlauf des Winters war das Hoch entweder an einer falschen Position, oder aber es trat mit einer passiven Verhaltensweise in Erscheinung. An ein Aufwölben auf dem Atlantik war von Dezember bis Februar nicht zu denken. Sehr zum Nachteil der Wintersaison 2019/2020.
Jetzt aber, wo der meteorologische Frühling am 1. März startet, wölbt sich das Hoch nach den aktuellen Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle zwischen Island und Skandinavien auf und sorgt relativ rasch für eine Meridionalisierung der Grundströmung, was kühlere Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führt.
Der Wettertrend der letzten Tage hat sich nicht verändert. Der Trend bleibt nach wie vor nasskalt orientiert. Wie kalt kann es werden? Simuliert werden zum aktuellen Stand Tageswerte, die im Zeitraum vom 1. bis 4. März im Bereich von +0 bis +7 Grad liegen und in den Nächten verbreitet in den Frostbereich absinken können. Zudem wäre immer wieder mit Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis aus tiefere Lagen herab zu rechnen.
Die Kontrollläufe bestätigen heute den nasskalten Witterungstrend, doch zeigen diese auch, dass die Wetterprognose der beiden Vorhersage-Modelle im Vergleich zu den Kontrollläufen zu kalt sind. Der Mittelwert schwankt in einem Jahreszeit-typischen Bereich, der über dem Süden auch leicht zu mild ausfallen kann.
Was bedeutet Jahreszeiten-typisch? Der Mittelwert der Kontrollläufe schwankt im Zeitraum vom 1. bis 5. März über dem Süden und Osten um die +3 Grad und über dem Westen und Norden um die +5 Grad Marke. Das reicht aber aus, um ab den höheren mittleren Lagen (600 bis 800 Meter) für einen weiteren Anstieg der Schneedecke zu sorgen.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
29. Februar | +1 bis +12 Grad |
+6 bis +8 Grad |
4. März | 25 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
9. März | -4 bis +12 Grad |
+4 bis +6 Grad |
Gelingt die Impulssetzung des Hochdruckkeils, so werden die Tiefdruckgebiete gezwungen, eine andere Zugbahn einzunehmen. Nicht selten entsteht daraus über Mitteleuropa eine Trogwetterlage. Je nach Hochdruckposition kann das zu einer warmen, oder auch kalten Temperaturentwicklung führen.
Im Kern aber bedeutet diese Wetterentwicklung eine abnehmende Windaktivität. Kurzum: turbulent ja, aber deutlich weniger Wind, was so von den Kontrollläufen auch gestützt wird.
Letztlich kommt es aber auch darauf an, wie sich das Hoch wird positionieren können. Nachfolgend haben wir einmal die Wettervorhersage der Amerikaner von heute Vormittag und heute Nachmittag gegenübergestellt. Der Rückschluss daraus ist, dass die Entwicklung der Großwetterlage im Begriff ist, sich umzustellen. Ob das nach dem 4. März in die warme oder kühle Richtung geht, bleibt abzuwarten.
Spätwinterliche Wettererscheinungen aber sind nicht mit Spätwinter gleichzusetzen. Vielmehr ist in den ersten März-Tagen mit einem nasskalten Temperaturcharakter zu rechnen, der dem Jahreszeit-typischen Mittelwert entspricht. Zudem bestätigen sich die Wetterprognosen der letzten Tage in der Form, als dass es noch in der ersten März-Dekade zu einem strukturellen Umbau der Großwetterlage kommen kann, bei der das Azorenhoch eine gewichtige Rolle spielt.
Das Wetter bleibt bis Ende Februar turbulent und windig. Mit weiteren unwetterartigen Starkwindereignissen ist zu rechnen. Anfang März aber zeigt sich eine weniger aktive Windentwicklung. Ob sich die Großwetterlage in der ersten März-Dekade wird nachhaltig verändern können, hängt vom Impuls eines Hochdrucksystems ab.
Die Großwetterlage bleibt bis in den März hinein von Tiefdrucksystemen dominiert, was sich auch in einer mäßigen bis hohen Niederschlagserwartung wiederspiegelt. Die Niederschläge aber sind meist in Form von Schauern zu erwarten.
Spätwinterlich eher nicht. Vielmehr gehen die Tageswerte mit einer meridionalen Grundströmung in den nasskalten Bereich zurück und ermöglichen so spätwinterliche Wettererscheinungen in Form von Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauern. Ab den höheren mittleren Lagen kann die Schneedecke weiter anwachsen.
Was sich im Tagesverlauf verändert und ob sich die meridionale Wetterentwicklung - und damit auch der nasskalte Wettercharakter - bestätigt hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.
Der - vorläufige - Spitzenwind wurde heute mit 157 km/h über dem Brocken registriert. Über dem Flachland gab es mit 122,4 km/h über Weinbiet die kräftigste Windböe. Der Mittelwind betrug 71,6 km/h. Das ist für so eine kleine Randtiefentwicklung ganz ordentlich. Im Tagesverlauf erreichten uns zahlreiche E-Mail mit der Frage, ob die Großwetterlage nicht doch noch in Richtung Spätwinter kippen kann. Grundsätzlich ist beim Wetter immer alles möglich, doch kommt es auf die Wahrscheinlichkeiten und die Jahreszeit an.
Und mit dem März ist man nun schon absolut in der spätwinterlichen Jahreszeit angekommen und da bedarf es in der Höhe von 1.400 Meter schon um die -10 Grad, um noch in tieferen Lagen für Dauerfrost zu sorgen. Betrachtet man den Mittelwert der Kontrollläufe, so liegen die Höhentemperaturen über dem Norden um die -5 Grad und über dem Süden um -3 Grad. Rein vom Mittelwert reicht das zum gerade so zum vieljährigen Normwert
und der ist März nasskalt.
Das ist zugleich auch der Wettertrend der letzten Tage, der heute Abend nochmals bestätigt wird. Die Mitteltemperaturen über tieferen Lagen schwanken über dem Süden und Osten zwischen +3 bis +5 Grad und über dem Westen und Norden zwischen +5 bis +7 Grad
Im Schwerpunkt über den südlichen Landesteilen ist in den ersten März-Tagen mit reichlich Niederschlag zu rechnen. Simuliert werden über dem Nordosten zum aktuellen Stand Niederschlagssummen im Zeitraum vom 24. Februar bis 6. März von 10 bis 20 l/m² , sonst verbreitet zwischen 30 bis 60 l/m² und über dem Süden zwischen 40 bis 70 l/m². Örtlich können zwischen 80 bis 100 l/m² zusammenkommen.
Damit bestätigt sich erneut ein nasser und durchaus turbulenter Start in den März, bei dem die eine oder andere Schneeflocke bis auf tiefere Lagen herab nicht auszuschließen ist. Deutlicher wird das anhand der aktuellen Wetterprognose der Amerikaner von heute Abend, welches eine nasskalte Nordwestwetterlage mit vielen - kleinräumigen - Störungen berechnet.
Sämtliche Randfaktoren sprechen gegen einen Spätwinter in der ersten März-Dekade. Die Winde in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades erreichen Windgeschwindigkeiten von +198 km/h - normal wären zu dieser Jahreszeit rund +65 km/h. Das zeigt, wie aktiv und gut strukturiert der obere Teil des Polarwirbel aufgestellt ist, was sich natürlich auch auf die unteren Luftschichten auswirkt. Deutlicher zeigt sich das anhand der Mittelwerte der Kontrollläufen des Polarwirbels. Kugelrund - da passiert nicht viel.
Betrachtet man den AO-Index, so wird der gut strukturierte Polarwirbel bestätigt. Der NAO-Index allerdings, der bleibt - wie in den letzten Tagen auch - auf einem neutralen Kurs, was über Mitteleuropa die nasskalte Wetterlage mit reichlich Zuwachs an Neuschnee ab den höheren Mittleren Lagen zu einer Anfang März sehr wahrscheinlichen Wetterentwicklung macht. Soweit der Stand!
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das Wetter im März befindet sich häufig in der Übergangsphase von kalt zu mild. Entsprechend verhält sich das Wetter - teils auch schon turbulent.
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