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Wetter März 2020 aktuelle Wettervorhersage vom 17. Februar 2020 - Der ewige März im Winter oder März-Winter?

| M. Hoffmann

Der Winter verhielt sich bislang wie ein typischer März. Das Schicksal des Spätwinters aber hängt stark von der Entwicklung, bzw. Stabilität des Polarwirbels ab.

Ein März-Winter, wie er früher einmal war?
Ein März-Winter, wie er früher einmal war?

Ob das Wetter zur Karnevalszeit mit Starkwindereignissen ebenfalls närrisch wird, bleibt weiterhin abzuwarten. Momentan gibt es in den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle keine klare Linie. Was aber klar abgebildet wird, ist das hohe Potential von Randtiefentwicklungen, bzw. Schnellläufersystemen.

Nimmt man jeweils den Spitzenwind, so können die Windgeschwindigkeiten nördlich der Linie von Köln und Dresden am Sonntag zwischen 30 bis 60 km/h und an den Küsten bis 10km/h, am Rosenmontag zwischen 0 bis 30 km/h und am Faschingsdienstag zwischen 40 bis 80 km/h und örtlich bis 100 km/h betragen. Dabei handelt es sich um eine Momentaufnahme, die sich in den kommenden Stunden noch verändern kann.

Randtiefentwicklungen sind zur Karnevalszeit noch nicht vom Tisch
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Randtiefentwicklungen sind zur Karnevalszeit noch nicht vom Tisch
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im März 2020?

Der 1. März ist zugleich der meteorologische Start in den Frühling, wenngleich der kalendarische erst am 20. März eintritt. Das zeigt zugleich, dass der März im eigentlichen Sinne noch kein Frühlingsmonat ist, sondern vielmehr als Übergangsmonat vom Winter in den Frühling zu bewerten ist. Da der Winter nun in 2019/2020 nicht wirklich in Erscheinung getreten ist, haben wir ihn als den ewigen März im Winter definiert.

Der ewige März im Winter oder März-Winter?

Denn so wie das Wetter von Dezember bis Ende Februar war, ist das exakt typisch für den März. Bisweilen hatte der Winter eine Durchschnittstemperatur von +3,7 Grad und war um rund +3,5 Grad zu warm. Der März hat eine durchschnittliche Temperatur von +3,5 Grad. Insofern ist es gar nicht verkehrt, den Winter als ewiges März-Wetter zu bezeichnen.

Wie aber steht es um den Spätwinter. Kommt da noch was nach, oder dümpelt das Wetter im ersten Frühlingsmonat weiter vor sich hin?

Die Optionen

Im Grunde gibt es zwei wesentliche Optionen für die Wetterentwicklung Anfang März, welche von zwei Faktoren abhängen. Zum einen dem Polarwirbel und dessen Stabilität und zum anderen von der atlantischen Tiefdruckrinne.

Der Spätwinter

Ja tatsächlich, es gibt ihn, den sog. März-Winter, der letztmalig so richtig 2013 und in abgeschwächter Form 2018 mit Hilfe eines Major-Warmings in Erscheinung trat. Im Schnitt aber waren die März-Monate der letzten 20 Jahre um +1,1 Grad zu warm. Das unterstreicht noch einmal, dass für einen Spätwinter optimale Bedingungen vorherrschen müssen.

Der Polarwirbel

Und für optimale Bedingungen kann der Polarwirbels sorgen. In den nachfolgenden Wetterkarten haben wir einmal die Situation von 2013 und 2018 gegenübergestellt. Da wird einem schnell klar, was optimale Bedingungen für den Spätwinter bedeuten.

Die März-Winter von 2013 (li.) und 2018 (re.)
Die März-Winter von 2013 (li.) und 2018 (re.)
© www.meteociel.fr

Die aktuellen Berechnungen

Und jetzt schaut man sich die aktuellen Berechnungen für den Zeitraum vom 1. bis 4. März an. Zunächst einmal der Polarwirbel in seinem Mittelwert aller Kontrollläufe. Was man sieht ist ein intaktes Zentrum des Polarwirbels, was mit einem kräftigen - zonalen - Wind in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades und mit einem positiven Verlauf des AO-Index Wertes (vereinfacht: Zustand des Polarwirbels) gestützt wird. Anders ausgedrückt sind nach diesen Rahmenbedingungen Kaltluftausbrüche Anfang März 2020 wenig wahrscheinlich.

Der Polarwirbel in Stratosphärenhöhe (li.) und in 1.500 Meter Höhe (re.)
Der Polarwirbel in Stratosphärenhöhe (li.) und in 1.500 Meter Höhe (re.)
© www.meteociel.fr

Der nasskalte bis milde Start in den März

Die spätwinterliche Variante ist zwar nicht vom Tisch, doch nach den oben gezeigten Wetterkarten einfach weniger realistisch. Viel wahrscheinlicher hingegen ist ein weiter so beim Wetter. Das bedeutet, dass der März mit einem jahreszeitlich angemessenen Wetter starten kann.

Typisch bedeutet in diesem Fall mit Tageswerten von +2 bis +6 Grad und örtlich bis +8 Grad nasskalt bis leicht zu mild. Die Westwindzone bleibt das steuernde Element und entsendet immer wieder Tiefdruckausläufer nach Deutschland, Österreich und der Schweiz, was den Wettercharakter bis in den März hinein auf einem unbeständigen und teils windigen Niveau hält.

Die milde Variante

Sollte sich das Hoch aber auf irgendeine Art und Weise nach Osten verlagern können, so kippt die Westwetterlage in eine südwestliche ausgerichtete Grundströmung, was aus nasskalten Werten schnell +10 Grad und mehr werden lässt. Schaut man sich die aktuelle Wetterkarte an, so ist diese Entscheidung noch nicht gefallen.

Verlagert sich das Hoch nach Osten, kann der März 2020 mild starten
Verlagert sich das Hoch nach Osten, kann der März 2020 mild starten
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: nasskalt (normal) bleibt eine gute Option

Schaut man sich die Kontrollläufe an, so ist die Wetterentwicklung im Zeitraum vom 1. bis 4. März klar als nasskalt definiert. Die winterlichen, wie auch deutlich zu warmen Varianten, befinden sich in der Minderheit und das Temperaturspektrum bewegt sich mit seinem Mittelwert im Bereich um die +5 Grad Marke herum.

Mäßig hohe Niederschlagsprognose

Auch das mag ein Indiz für die zonale Westwetterlage sein. Im Zeitraum vom 26. Februar bis 3. März berechnen die Kontrollläufe eine mäßig hohe Niederschlagswahrscheinlichkeit, bei einem Mittelwind von 8 bis 10 m/ms (28 bis 36 km/h). Das kommt dem aktuellen Wetter sehr nahe.

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
23. Februar +6 bis
+14 Grad
+9 bis
+11 Grad
27. Februar +0 bis
+11 Grad
+5 bis
+6 Grad
3. März -3 bis
+11 Grad
+3 bis
+6 Grad
Diagramm Temperaturen März 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Ein weiter so beim Wetter bis in den März hinein ist derzeit eine plausible Wetterentwicklung. Diese wird sowohl von den Berechnungen des Polarwirbels, als auch von den Vorhersage-Modellen, den Randfaktoren und den Kontrollläufen gestützt. Soweit der Stand!

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