Wetterprognose und Wettervorhersage
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Ein nasskalter bis winterlicher Start in den März? Möglich ist das nur, wenn sich das Hoch auf dem Atlantik nach Norden aufstellen kann und im Spätwinter kommt das häufiger vor.
Der Frühling zeigt sich am kommenden Wochenende - zumindest für eine kurze Dauer und örtlich mit Werten von bis zu +20 Grad. Verbreitet aber sind +12 bis +17 Grad zu erwarten. Mehr dazu in der Wetterprognose Februar 2020.
Betrachtet man den gesamten Verlauf des Winters vom Dezember, Januar bis Mitte Februar, so war der Winter bisweilen um +3,5 Grad zu warm. Das Merkmal des Winters aber ist sein Schneemangel. Normalerweise gibt es im Winter rund 35 Tage mit einer Schneedecke. Im Winter 2019/2020 waren es bisweilen 2,81 Schneetage. Der Winter war bislang zahnlos und trat lediglich mit Nachtfrösten in Erscheinung. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Dauerfrosttage (Eistage) wieder. Ganze 1,7 Dauerfrosttage gab es im Flächenmittel zu vermelden. Normal wären 22,7 Eistage.
Verantwortlich für diesen Super-Mildwinter
ist eine immer wiederkehrende Grundströmung, die mehr oder minder seit Dezember anhält und eine sog. Westwetterlage immer wieder von neuem Anfacht. Dabei kann die Westwetteralge mit einer südwestlichen Grundströmung mal wärmer (wie am kommenden Wochenende), oder mit einer nasskalten Nordwestwetterlage auch mal kühler, bzw. nasskalt ausfallen. Eine nachhaltige winterliche Wetterlage bis auf das Flachland herab aber ist auf diese Art und Weise unmöglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose Winter 2020. Wer nun wissen möchte, wie das Wetter im März 2020 ausfallen wird, kann daraus Rückschlüsse ziehen.
Mit dem 1. März beginnt der meteorologische Frühling20. März um 04:50 Uhr MEZ datiert ist. Das zeigt zugleich, dass die Tage mit frühlingshaft milden Temperaturen in den ersten zwei März-Dritteln noch zur Minderheit gehören (zumindest war das früher so) und der eine oder andere Winterausbruch noch möglich ist.
Für - meist kurze - winterliche Wetterverhältnisse kann der Polarwirbel sorgen, der nun mit ansteigendem Sonnenstand zunehmend instabiler wird. Schaut man sich die aktuellen Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle an, so wird die Instabilität des Polarwirbels entlang seiner Polarfront zum 1. März bestätigt.
Das kann entweder in Form einer nasskalten bis stürmischen Nordwestwetterlage, oder einem sog. Arctic Outbreak
geschehen. Beide Varianten sind normalerweise für Anfang März eine durchaus plausible Wetterentwicklung.
Keilt das Hoch über dem Westen aber nicht in Richtung Island und Grönland auf, bleibt der Wettercharakter wie bisher für die Jahreszeit zu mild bei einem unbeständigen Wettercharakter.
Einmal angenommen, dass sich das Hoch auf dem Atlantik nicht nach Norden aufstellen kann, so kippt dies mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nach Osten ab, oder zieht sich ganz nach Süden zurück. Daraus entsteht entweder eine Südwest- oder Westwetterlage .
Geht man nach dem Prinzip der Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten, sollte nun im Frühjahr ein anderes - mehr meridional geprägtes - Zirkulationsmuster eintreten. Je nach Positionen der Wettersysteme wären dann deutlich zu kalte, als auch deutlich zu warme Varianten möglich (Nord-Süd, Süd-Nord-Strömungen)
Schaut man sich aber den aktuellen Mittelwert aller Kontrollläufe an, so liegt das Hochdruckzentrum westlich von Mitteleuropa, was - zum aktuellen Stand - eine nasskalte Nordwestwetterlage begünstigt.
Sollte sich das Azorenhoch auf dem Atlantik zu einem Blockadehoch entwickeln, so müsste der NAO-Index Anfang März in die negative Richtung tendieren. Zum aktuellen Stand wird dieser deutlich positiv bewertet (Westwetterlage) und ab dem 26. Februar zeichnet sich eine Neutralisierungstendenz ab. Mit viel Wohlwollen stützt das die nasskalte Nordwestwetterlage.
Interessant aber ist der AO-Index, der zum 20. Februar einen absoluten Höhepunkt erreicht und zum Teil schon die obere - maximale - Skala durchbricht, nachfolgend aber schlagartig absinkt. Das spricht für einen Anfang März instabiler werdenden Polarwirbel.
Entsprechend reagieren die Kontrollläufe von heute Abend und stützen die nasskalte Variante mehrheitlich.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
21. Februar | +0 bis +7 Grad |
+2 Grad über dem Süden und Osten +5 bis +7 Grad über dem Westen und Norden |
25. Februar | -1 bis +15 Grad |
+7 bis +9 Grad |
1. März | -3 bis +13 Grad |
+2 bis +4 Grad |
Diese Wetterentwicklung überrascht nicht, gehört diese doch zu den normalen Wetterlagen für Anfang März und wird zudem von den Vorhersage-Modellen in den letzten Tagen immer wieder gestützt. Ob das aber letztlich so kommen mag, hängt noch maßgeblich von der Hochdruckposition ab und es ist nicht das erste Mal, dass sich letzten Endes die milde Variante durchgesetzt hat.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das Wetter im März befindet sich häufig in der Übergangsphase von kalt zu mild. Entsprechend verhält sich das Wetter - teils auch schon turbulent.
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