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Wettervorhersage: Bis in den Juni keine stabile Wetterlage in Sicht

| M. Hoffmann
Abwechslungsreiches Wetter im Juni

Der strukturelle Wandel der Großwetterlage ist in Gang gesetzt worden und wird in den kommenden Tagen für einen abwechslungsreichen Wettercharakter sorgen. Wie das Wetter im Juni werden wird, hängt von einer Hochdruckposition ab, die durchaus noch für die eine oder andere Überraschung gut sein kann.

Unbeständiges Wetter ist in den kommenden Tagen zu erwarten. Immer wieder kommt es zu Schauern, die am Montag organisiert auftreten und für nennenswerten Niederschlag und regionale Gewitter sorgen können, sonst sind es meist punktuelle Niederschlagsereignisse, die für etwas Abwechslung sorgen können.

Jahreszeit-typisches Wetter

Ein leicht unbeständiger Wettercharakter, dazu ein Wechselspiel aus Sonne und Wolken lässt bei schwachen Windbewegungen die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad und über dem Süden bis +25 Grad ansteigen. Frischer bleibt es mit +14 bis +18 Grad über den nördlichen Regionen, sowie über den Schauergebieten. Zum Ende der Woche kann der Wind über dem Norden stark böig auffrischen und an den Küsten von Nord- und Ostsee zu stürmischen Windböen führen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2022.

Eine Tiefdruckzone setzt sich über Nordeuropa durch
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Vorhersage-Modell: Eine Tiefdruckzone setzt sich über Nordeuropa durch © www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im Juni 2022?

Die obenstehenden Wetterkarten zeigen die Ansammlung von Tiefdrucksystemen zwischen Island, Skandinavien und dem westlichen Russland. Diese Tiefdruckgebiete verhindern zunächst ein nach Norden aufkeilendes Hoch, während das Hoch wiederum eine Austrogung der Tiefdruckgebiete nach Süden verhindert. Wenn man so will, eine Pattsituation, bei der Deutschland, die Schweiz und Österreich zwischen den Fronten liegen.

Ungleichgewicht

Bis Ende Mai verlagert sich der Schwerpunkt der Tiefdruckaktivität nach Skandinavien und dem westlichen Russland. Damit reißt der Kontakt zum Tief über Island ab und für das Hoch ergibt sich ein Spielraum, um nach Norden aufzustreben. Mit diesem Vorgang wird ein wesentlicher Baustein für das Wetter im Juni gesetzt.

Meridionales Strömungsmuster

Das Tief liegt östlich und das Hoch westlich von Mitteleuropa und da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen, gelangen mithilfe einer meridionalen Grundströmung aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland.

Ein normaler Start in den Juni

Die Wetterprognose beider Vorhersage-Modelle berechnet diese Wetterentwicklung mehr oder minder identisch. Erreichen die Temperaturen am 29. Mai +14 bis +18 Grad und über dem Süden bis +20 Grad, so können bis zum 1. Juni +17 bis +23 Grad erwartet werden. Dazu gibt es immer wieder Schauer unterschiedlichster Intensität und Dauer.

Eine meridionale Nord-Süd-Strömung führt kühlere Luftmassen nach Deutschland
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Vorhersage-Modell: Eine meridionale Nord-Süd-Strömung führt kühlere Luftmassen nach Deutschland © www.meteociel.fr

Die Unsicherheiten

Man braucht nicht viel an Fantasie, um zu erkennen, dass die Wetterentwicklung bis Juni äußerst komplex ist und vieles von den Details abhängt. Zudem positionieren sich die Wettersysteme in Bereichen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Das lässt den ersten Rückschluss zu, bei der im Juni eine Westwetterlage auszuschließen ist und eine gestörte Zirkulation eine große Rolle spielen kann.

Sommerwetter?

Das Hoch wird bis in den Juni hinein eine dominante Rolle spielen und dessen Position wird über das Temperaturniveau und die Niederschlagstätigkeit entscheidend sein. Es gibt einige Berechnungen, die das Hoch näher an Mitteleuropa berechnen, was den Zustrom kühlerer Luftmassen nach Osten ablenkt (passiert im Winter in vielen Fällen) und dann sind da noch die Simulationen, die das Hoch im Juni direkt über Deutschland simulieren. Beide Varianten hätten einen sommerlichen bis hochsommerlichen Wettercharakter zur Folge, sodass man diese im Hinterkopf behalten sollte.

Die Hochdruckposition ist von entscheidender Bedeutung
Wetterprognose nach ausgesuchten Kontrollläufen: Die Hochdruckposition ist von entscheidender Bedeutung © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Hop oder Top

Im Grunde bleibt die Hop oder Top Situation der letzten Tage erhalten. Entweder das Hoch zieht sich auf den Atlantik zurück und ermöglicht so einen kühlen Start in den Juni, oder aber das Hoch verlagert sich etwas nach Osten und ermöglicht dem Sommer eine Chance.

Was wahrscheinlich ist

Die hochsommerliche Hitze der vergangenen Tage hat bis in den Juni hinein keine Relevanz mehr. Die Temperaturprognose der Kontrollläufe berechnet - mehrheitlich - zum kommenden Wochenende einen weiteren Temperaturrückgang, was die Werte über dem Norden und Osten unter die +15 Grad-Marke und über dem Süden und Westen auf +15 bis +20 Grad einpendeln lässt. Im Juni steigt das Temperaturniveau in einen Bereich an, der über dem Norden als normal und über dem Rest von Deutschland mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,0 Grad gegenüber dem Mittelwert von 1961 und 1990 als zu warm zu bewerten ist (91/20: +0,0 bis +1,0 Grad)

Regenprognose

Ein unbeständiger und wenig stabiler Wettertrend wurde in den letzten Tagen immer wieder berechnet und heute erneut bestätigt. Zwar sind die Niederschlagssignale im Juni insgesamt rückläufig, sie sind aber vorhanden, was auf einen zu Schauern neigenden Wettercharakter schließen lässt.

Keine stabile Wetterentwicklung im Juni
Wetterprognose nach ausgesuchten Kontrollläufen: Keine stabile Wetterentwicklung im Juni © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur­spektrum Temperatur­mittelwert
28. Mai +11 bis
+24 Grad
+15 bis
+17 Grad
1. Juni +12 bis
+28 Grad
+19 bis
+21 Grad
6. Juni +11 bis
+30 Grad
+19 bis
+21 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2022
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2022 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Wettertrend des Langfristmodells

Das CFSv2 Modell reagiert weiterhin auf die aktuelle Entwicklung. Das Wetter im Juni soll mit einer Abweichung von +0,5 bis +2,0 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm (91/20: -0,5 bis +1,0 Grad) ausfallen. Was bleibt, ist die gegenüber dem langjährigen Sollwert zu trockene Niederschlagsprognose, die sich auch über den Norden von Deutschland ausdehnt. Das spricht im Wesentlichen für ein Hoch westlich von Deutschland.

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