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Wetter Juni 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 04.06.2019 - Wie wahrscheinlich ist eine weitere Hitzewelle?

| M. Hoffmann

Schauer und Gewitter sorgen im Verlauf der Woche für eine Abkühlung, bevor es zu Pfingsten wieder etwas wärmer werden kann. Ob nach Pfingsten die nächste Hitzewelle droht, hängt davon ab, wie sich ein Hochdrucksystem wird positionieren können.

Der Juni 2019 deutlich zu warm?
Der Juni 2019 deutlich zu warm?

Ein Tiefdruckwirbel über England beeinflusst zunehmend das Wettergeschehen über Deutschland und so ziehen teils kräftige Schauer und Gewitter über das Land hinweg - örtlich auch mit einem erhöhten Unwetterpotential. Je nachdem aus welcher Richtung gerade die Anströmung der Luftmassen erfolgt, kann es etwas kühler (Mi., Do, Sa), oder auch wärmer sein (Di, Fr.).

Eine kleine Veränderung hat sich in der Zwischenzeit für das Pfingstwetter ergeben. Das Hoch wird etwas westlicher berechnet, was die Tageswerte am Pfingstsonntag auf +24 bis +28 Grad und am Pfingstmontag auf +25 bis +30 Grad ansteigen lassen kann. Der Wettercharakter selbst bleibt aber unbeständig und weiterhin ist mit Veränderungen zu rechnen, da es auf die exakte Positionierung der Wettersysteme ankommt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten 2019.

Hop oder Top

Das trifft es auch dieses Mal wieder gut. Entweder setzt sich die Tiefdruckaktivität mit gemäßigt warmen Luftmassen durch, oder das Hochdruckgebiet dominiert das Wettergeschehen mit heißen Temperaturwerten über Mitteleuropa. Geht es nach den Kontrollläufen, so ist der kälteste Tag am 8. Juni zu erwarten. Nachfolgend steigen die Werte rasch wieder an.

Zwischen dem Tief und dem Hoch wird sich das Pfingstwetter entscheiden
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Zwischen dem Tief und dem Hoch wird sich das Pfingstwetter entscheiden Großwetterlage © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die nächste Hitzewelle

Seit ein paar Tagen schon berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell immer wieder den Vorstoß sehr heißer Luftmassen aus südlichen Richtungen. Bestätigt wird das in der heutigen Wetterprognose. Das Hoch verlagert sich vom 9. bis 13. Juni über das östliche Europa in Richtung Skandinavien und baut einen stabilen Hochdruckkeil über die östliche Mittelmeerregion auf.

Für einen Juni viel zu heiß

Die Tiefdrucksysteme rennen regelrecht gegen das Hochdruckbollwerk an, haben aber letztlich keine Chance sich durchzusetzen. Im Verbund der beiden Wettersysteme aber gelangen sehr heiße Luftmassen aus Afrika über Italien nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Temperaturen bspw. am 13. Juni ohne weiteres auf +30 bis +35 Grad ansteigen lassen könnte.

Unbeständiges Juni-Wetter

Doch das Hoch bleibt nach der aktuellen Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells nicht an Ort und Stelle, sondern verlagert sich - zuerst in Richtung Mitteleuropa, dann über England und liegt zum 17. Juni über Island. Infolge daraus ergibt sich für die Tiefdrucksysteme ein größerer Spielraum, sich von Skandinavien aus Deutschland mit kühleren Luftmassen zu nähern. Die Temperaturen könnten über dem Norden auf +17 bis +23 Grad und über dem Süden auf +20 bis +25 Grad absinken. Begleitet wird dieser Prozess von einem leicht unbeständigen Wettercharakter, welcher in der Übergangsphase (15. Juni) auch heftiger ausfallen kann.

Keine stabile Großwetterlage - das Hoch verlagert sich nach Westen und ermöglicht eine kurze Abkühlung der heißen Juni-Werte
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Keine stabile Großwetterlage - das Hoch verlagert sich nach Westen und ermöglicht eine kurze Abkühlung der heißen Juni-Werte © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hitze kurz nach Pfingsten nicht von Dauer

Im Grunde bestätigt die Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells die erneute und zum Pfingstmontag beginnende Hitzewelle. Doch von langer Dauer wird diese wohl nicht sein. Die Temperaturen erreichen zum 12./13. Juni locker die +30 Grad Marke und können verbreitet darüber hinaus ansteigen. Begleitet wird das Ganze von kräftigen Schauern und Gewittern mit örtlich erhöhtem Unwetterpotential.

Gestörte Zirkulation

Bis zum 14./15. Juni verlagert sich das Hochdruckgebiet über Skandinavien weiter nach Westen in Richtung Island und dem europäischen Nordmeer, was unter bestimmten Voraussetzungen kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa führen kann. Im Grunde aber bestätigt das europäische Vorhersage-Modell ein gestörtes Zirkulationsmuster mit meridionaler Grundströmung im Verlauf der zweiten Juni-Dekade.

Eine Abkühlung zur Monatsmitte ist möglich
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Eine Abkühlung zur Monatsmitte ist möglich © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Heiß, dann warm

Das amerikanische Vorhersage-Modell war in den letzten Tagen mit seinen Wetterprognose gegenüber den Kontrollläufen stets ein zu warmer Ausreißer und mit Veränderungen war zu rechnen gewesen. Dass das aber nicht immer verrückte Berechnungen sein müssen, sondern auch einen Frühindikator darstellen, bzw. ein Trendsetter sein kann, zeigt sich dieses mal. Die Kontrollläufe haben sich im Zeitraum vom 10. bis 14. Juni einem deutlich zu warmen Temperaturverlauf angepasst, was eine neuerliche Hitzewelle um, bzw. nach Pfingsten wahrscheinlicher macht.

Diagramm Temperaturen Juni 2019 vom 04.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Das Temperaturspektrum liegt am 12. Juni zwischen +14 bis +34 Grad (Mittelwert: +25 bis +27 Grad) und am 19. Juni zwischen +12 bis +31 Grad (Mittelwert: +22 bis +23 Grad). Ab dem 14. Juni wird der Temperaturtrend zwar kühler, bleibt aber mit einer Differenz von 2 bis 4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm.

Der Juni 2019 wird zu warm ausfallen?!

Die ersten Juni-Tage waren gegenüber dem langjährigen Mittelwert um rund +5 Grad zu warm. In den kommenden Tagen wird es ein Auf und Ab der Temperaturen geben, doch deutlich zu kalt sind diese Werte nicht und sollte sich die zweite Hitzewelle zum Beginn der zweiten Juni-Dekade durchsetzen können, so bleibt das Niveau bis zum 15. Juni im Bereich von 3 bis 4 Grad zu warm. Einzig eine westlich verlagerte meridionale Grundströmung könnte einen deutlich zu warmen Juni 2019 noch verhindern, doch danach sieht es derzeit einfach nicht aus.

Auf den Punkt gebracht

Der Wettertrend der kommenden Tage ist gesetzt. Unbeständig mit Schauern und Gewittern mit nachfolgender Abkühlung. Zu Pfingsten wird es wieder etwas wärmer, doch bleibt der unbeständige Wettercharakter erhalten.

Im weiteren Verlauf der zweiten Juni-Dekade deutet sich bis zum 15. Juni eine weitere Hitzewelle an, bei der die Temperaturen nochmals wärmer wie die aktuellen Werte ausfallen können. Der Juni startet deutlich zu warm und wird dies bis zur Monatsmitte auch bleiben können. Mit anderen Worten hat der Juni 2019 ein hohes Potential gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm auszufallen.

Das Langfristmodell berechnet den Juni 2019 mit einer Abweichung vom 1 bis 2 Grad und im Trend von bis +3 Grad ebenfalls gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert deutlich zu warm, was den Wettertrend generell unterstützt. Die Niederschlagsprognose zeigt sich durchwachsen und unauffällig gegenüber dem Sollwert. Die Neigung zu Schauern und Gewittern bleibt im Juni grundsätzlich erhöht.

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