Wetter Juni 2019 aktueller Wetterprognose vom 19.05.2019 - Eine Entscheidung steht bevor
Die Großwetterlage wird von Tiefdrucksystemen dominiert. Ob sich Anfang Juni 2019 daraus sommerlich warme oder gemäßigt kühle Wetterlagen entwickeln können, hängt stark davon ab, ob sich im Verlauf der Woche eine Zonalisierung durchsetzen wird.
Kräftige und örtlich auch unwetterartige Schauer und Gewitter sind in den kommenden Tagen zu erwarten (Gewitterradar). Die Wetterereignisse können sich von stürmischen Windböen, Hagel, Blitzschlag bis hin zu örtlichen Überflutungen erstrecken.
Ab der Wochenmitte schwächt sich die Schauer- und Gewitteraktivität ab und der auffrischende Wind aus nordwestlichen Richtungen führt mit +15 bis +20 Grad allgemein etwas kühlere Luftmassen nach Deutschland. Der unbeständige Wettercharakter bleibt jedoch erhalten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.
Schwachgradientige Tiefdruckdominanz
Im Verlauf der Woche etabliert sich von Neufundland bis nach Skandinavien reichend eine Tiefdruckrinne. Das ist als ein erster Ansatz für eine Normalisierung des Strömungsmusters zu bewerten. Gleichzeitig sorgt die schwachgradientige Großwetterlage für eine labile Luftschichtung, was anfangs noch zu den kräftigen Schauern und Gewittern führen kann, bevor im Verlauf der Woche Deutschland, Österreich und die Schweiz auf die kühlere Rückseitenströmung des nach Osten abziehenden Tiefdrucksystems gelangen. Entscheidend für das Wetter im Juni wird sein, wie sich das Hoch über den Azoren und über Grönland verhalten wird.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein Hochsommerlich warmer Start in den Juni 2019?
Nach der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell versucht sich die atlantische Tiefdruckrinne im Zeitraum vom 22. bis 26. Mai zu festigen. Das gelingt auch im Ansatz und hat über Deutschland, Österreich und der Schweiz einen weiterhin anhaltend unbeständigen Wettercharakter zur Folge. Die Anströmung der Luftmassen erfolgt zumeist aus westlichen Richtungen, was die Temperaturen in einem Bereich von +15 bis +20 Grad einpendeln lässt. Mit etwas Sonnenschein können örtlich bis +23 Grad erreicht werden.
Meridionales Strömungsmuster
Am 27. Mai entsteht über Neufundland ein kräftiges Tiefdruckgebiet, was das Azorenhoch dazu anregt, sich nach Norden in Richtung Grönland aufzuwölben. Infolge daraus wird ein meridionaler Impuls gesetzt, welcher die Tiefdruckaktivität über Mitteleuropa abkoppelt und die Tiefdruckrinne zerstört.
Entscheidend ob sich nun warme oder kalte Luftmassen über Deutschland, Österreich und der Schweiz werden durchsetzen können, ist die Position des Tiefdruckgebietes. Zum aktuellen Stand wird es im Bereich vom europäischen Nordmeer bis England reichend berechnet und so liegt Deutschland inmitten einer feucht-warmen Vorderseitenanströmung. Mit einer ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung können die Temperaturen bis zum 29. Mai auf +18 bis +23 Grad, bzw. +24 bis +28 Grad ansteigen.
Hochsommerliche Hitze Anfang Juni
Grundsätzlich sind solche extreme Entwicklungen noch infrage zu stellen, doch mit einem meridionalen Strömungsmuster durchaus plausibel. Bis zum 1. Juni stabilisiert sich die Hochdruckblockade auf dem Atlantik und die Tiefdruckaktivität konzentriert sich im Bereich von England, Spanien und Frankreich. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in eine sehr warme Südanströmung der Luftmassen, was die Tageswerte ohne weiteres auf die +30 Grad Marke und darüber hinaus ansteigen lassen kann. Da die Luftmassen entsprechend feucht und labil sind ist auch mit kräftigen Schauern und Gewitter und einem ansteigenden Unwetterpotential zu rechnen.
Stabiles Sommerhoch
Im Zeitraum vom 1. bis 4. Juni bleibt das meridionale Strömungsmuster auf dem Atlantik erhalten, doch verlagert sich das gesamte System etwas weiter nach Westen, was über Mitteleuropa den Raum für ein Hochdrucksystem freigibt und dieses sich mit seinem Kern direkt über Deutschland positionieren kann. Mit Hilfe der Trogstruktur bleibt die Anströmung der Luftmassen aus südlichen Richtungen erhalten und die Temperaturen erreichen +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad. Die Niederschlagsneigung geht allgemein zurück, bleibt aber in Form von Schauern und Gewittern erhalten.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Westlich orientiert
Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird nach der aktuellen Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modell kräftiger berechnet und dominiert das Wettergeschehen vom 23. bis 29. Mai. Zwar versucht das Azorenhoch sich in Richtung Norden aufzuwölben, doch mag das anfangs nicht so recht gelingen.
Kein Sommerwetter Anfang Juni
Erst Ende Mai zeichnet sich ein zaghafter Versuch des Azorenhochs ab, sich von den Azoren aus über England bis nach Island aufzuwölben. Andes formuliert ist eine meridionale Großwetterlage Anfang Juni durchaus wahrscheinlich, doch im Unterschied zum amerikanischen Vorhersage-Modell liegt die Trogstruktur weiter östlich, was anstatt der sommerlichen Wärme kühlere Luftmassen aus nordwestlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Bei Temperaturen von +17 bis +23 Grad wäre mit wiederholten Niederschlägen zu rechnen.
Wie wird das Wetter im Juni 2019?
Das bleibt abzuwarten. Warum? Beide Vorhersage-Modelle berechnen einen weiterhin meridionalen Ansatz auf dessen Struktur es im Wesentlichen ankommen wird. Der zweite Faktor ist die Position der Wettersysteme zueinander. Liegt der Trog weiter östlich, so ist mit gemäßigten Temperaturen Anfang Juni zu rechnen - liegt der Trog aber weiter im Westen, so sind hochsommerlich warme Werte nicht weit entfernt.
Kontrollläufe: Amerikanisches Vorhersage-Modell deutlich zu warm
Das die Berechnungen des amerikanischen Vorhersage-Modells noch infrage zu stellen sind, bestätigt sich auch in den Kontrollläufen. Anfang Juni weichen die Prognosen der Amerikaner um bis zu 8 Grad vom Mittelwert der Kontrollläufe ab. Plausibel ja, aber zum aktuellen Stand weniger wahrscheinlich und in den kommenden Stunden ist mit Veränderungen zu rechnen.
Besser in die Kontrollläufe eingebettet ist das europäische Vorhersage-Modell. Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 29. Mai zwischen +12 bis +25 Grad (Mittelwert: +16 bis +17 Grad) und am 3. Juni zwischen +9 bis +32 Grad (Mittelwert: +20 Grad). Der Mittelwert bewegt sich Anfang Juni im Jahreszeit-typischen Bereich und unterstreicht noch einmal, das extremere Varianten zwar möglich, aber zum aktuellen Stand weniger wahrscheinlich sind.
Wie wahrscheinlich ist die meridionale Großwetterlage?
Es spielt zum aktuellen Stand in der Niederschlagsprognose eine weniger gewichtige Rolle, ob sich eine meridionale oder zonale Großwetterlage einstellt. Bis in den Juni hinein wird die Niederschlagswahrscheinlichkeit sowohl in den Kontrollläufen, als auch von den Vorhersage-Modellen mäßig hoch berechnet. Anders formuliert ist eine stabile Wetterentwicklung wenig wahrscheinlich. Ob warm oder kühl hängt aber stark vom Strömungsmuster ab.
Sowohl der AO-, als auch NAO-Index weisen in den kommenden Tagen einen Trend zur Normalisierung auf, werden aber nicht positiv berechnet. Man kann also davon ausgehen, dass eine Zonalisierung ihre Schwierigkeiten haben wird, sich durchzusetzen.
Umstrukturierung
Nichtsdestotrotz wird im Juni eine nachhaltige Veränderung bevorstehen. Das zeigt sich in der Betrachtung der Druckanomalien. Das Hoch über der Polarregion wird zunehmend schwächer und Tiefdruckgebiete dringen mehr und mehr in die Polarregion vor. Das gibt der atlantischen Tiefdruckrinne auf dem Atlantik mehr Raum sich zu entwickeln und es zeigt sehr eindrücklich, dass bis zum 29. Mai das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz tiefdruckdominiert sein wird. Eine nordwestlich, oder auch südwestlich orientierte Zonalisierung ist in der ersten Juni-Dekade durchaus in Betracht zu ziehen.
Wettertrend Juni 2019 nach dem Langfristmodell
Das Langfristmodell hat seine Juni-Prognose 2019 gegenüber den letzten Tagen etwas korrigiert. Anstatt einer gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warmen Abweichung der Temperaturen von +1 bis +2 Grad werden diese nun mit +0,5 bis +1 Grad nur etwas zu warm berechnet. Lediglich über Bayern und dem Nordwesten wird die Abweichung von +2 Grad im Trend noch simuliert. Die Niederschlagsprognose ist leicht positiv und somit etwas zu nass zu bewerten. Das spricht im Wesentlichen für einen im Juni weiterhin anhalten unbeständigen Wettercharakter.
Auf den Punkt gebracht
Der Unbeständige Wettercharakter bleibt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bis in den Juni hinein erhalten. Ob warme oder kühle Temperaturen vorherrschend sein werden, hängt zum aktuellen Stand noch stark davon ab, ob und wie sich ein meridionales Strömungsmuster wird durchsetzen können. Auch hochsommerliche Varianten sind denkbar, wenngleich deren Eintreffwahrscheinlichkeit deutlich geringer einzustufen sind - zumindest zu aktuellen Stand. Viel wahrscheinlicher sind Jahreszeit-typische Temperaturen bei einem launischen und abwechslungsreichen Wettercharakter.