Juliprognose: Wetterlage mit Seltenheitswert - Trog wandelt sich und kehrt über Umwege zurück
Ein Trog zieht nach Osten ab, wandelt sich in einen Kaltlufttropfen um und kehrt anschließend nach Deutschland zurück. Eine seltene Wetterlage, die besonders über Osteuropa für erhebliche bis extreme Niederschlagsmengen sorgen kann. Über Deutschland etabliert sich zunächst eine Hochdruckzone, die die Temperaturen verbreitet in den sommerlichen Bereich ansteigen lässt. Doch der Störimpuls rückt zum Wochenende weiter nach Westen vor und beginnt das Wetter über Deutschland zu beeinflussen.
Die Schauer lassen heute weiter nach und verlagern sich bis zum Nachmittag über die östlichen Regionen. Über Teilen von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen und dem östlichen Bayern sorgt dies noch für unbeständiges Wetter (Wolkenradar). Sonst bleibt es weitgehend trocken. Der Wind dreht von Nordwest auf West, und die Temperaturen pendeln sich zwischen +18 und +22 Grad ein. Bei längerer Sonnenscheindauer sind bis zu +24 Grad möglich, in der Nähe von Schauern lokal auch nur +16 Grad.
Der Sommer naht
Ein Hochdruckkeil drängt den Trog am 10. Juli (Do.) weiter ostwärts, sodass letzte Schauer lediglich über dem östlichen Brandenburg, Berlin, Sachsen und dem Bayerischen Wald auftreten können. Ansonsten lockert die Bewölkung zunehmend auf, und vielerorts dominiert der Sonnenschein. Mit Annäherung des Hochs dreht der Wind auf nördliche Richtungen. Je nach Sonnenscheindauer werden Temperaturen zwischen +18 und +24 Grad erreicht.
Kaltlufttropfen stemmt sich gegen ein Sommerhoch
Zwischen dem 11. und 13. Juli (Fr., Sa. und So.) dehnt sich der Hochdruckkeil weiter in Richtung Skandinavien aus und verbindet sich mit dem Kontinentalhoch über Russland. Dadurch wird der Trog über Osteuropa abgeschnürt und durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn nach Deutschland gelenkt. Allmählich verdichtet sich die Bewölkung von Osten her und trübt den Sonnenschein bis Sonntag nördlich einer Linie Saarland–Nürnberg weitgehend ein. Aufgrund des passiv-dynamischen Prozesses bleiben Unsicherheiten bestehen, doch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich von Freitag bis Sonntag Schauer vom äußersten Osten zunehmend nördlich einer Linie von Münster und Dresden ausdehnen. Regional können die Schauer länger andauern und ergiebig sein. In betroffenen Regionen sinken die Temperaturen auf bis zu +20 Grad. In weniger betroffenen Gebieten sind bis zu +25 Grad möglich. Im Westen und Süden überwiegt der Sonnenschein, und bei sommerlichen Temperaturen von +25 und +30 Grad bleibt es trocken.
Ansteigendes Gewitterrisiko
Am 14. Juli (Mo.) weitet sich der Kaltlufttropfen weiter nach Westen aus und destabilisiert die Luftmassen über ganz Deutschland. Bei wechselnder bis starker Bewölkung treten wiederholt Schauer und örtliche Gewitter auf, die insbesondere über Baden-Württemberg und Bayern kräftiger ausfallen können. In einem gradientenschwachen Wetterumfeld werden schwül-warme +24 bis +28 Grad erreicht. Bei kräftigeren Schauern kühlt es auf bis zu +20 Grad ab.
| Datum | Wetterlage | Temperaturspanne (in Grad) | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| 9. Juli | Abziehender Trog, letzte Schauer im Osten | +17 bis +23 | zunehmender Sonnenschein |
| 10. Juli | Zunehmender Hochdruckeinfluss, letzte Schauer im Osten | +18 bis +24 | Wind dreht auf Nord, viel Sonne |
| 11.–13. Juli | Kaltlufttropfen nähert sich von Osten | +20 bis +30 | Schauer im Nordosten und Osten möglich, im Westen und Süden sonnig |
| 14. Juli | Instabil, Schauer und Gewitter | +20 bis +28 | Kräftigere Gewitter mit Schwerpunkt über Süddeutschland |

- 13:00 Uhr: Sommerwetter oder nachhaltiger Wetterumschwung?
