Wetteraussichten Juli: Zwischen Hochsommer und einer markanten Abkühlung
Die ganz große Hitze ist erst einmal vorüber, doch braut sich auf dem Atlantik ein Tiefdrucksystem zusammen, dass die Hitze und weitere Wüstentage bis und im Juli wieder zum Thema werden lassen kann.
Gewitterluft. Die Hitze ist vorerst vorbei, doch von Südwesten gelangen schwül-warme Luftmassen nach Deutschland, was in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit Temperaturen von +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad unangenehm erscheinen lässt.
Unwetterartige Schauer und Gewitter
Die schwülen Luftmassen sind als labil zu bewerten und werden ab Mitte der Woche für vermehrte Schauer und Gewitter sorgen, die sich von Süden nach Norden ausdehnen und regional zu unwetterartigen Wettererscheinungen führen können (Gewitterradar). Der Grund für die unbeständige Wetterlage ist eine Pattsituation zweier Wettersysteme, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz in einem gradientenschwachen - aber aktiv-dynamischen - Wetterumfeld liegen werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.
Wie wird das Wetter im Juli?
Von ursprünglich drei Varianten sind nur noch zwei übrig und beide Entwicklungsmöglichkeiten hängen davon ab, wie sich das Tief westlich von Europa positionieren und verhalten wird.
Hitze und Trockenheit
Kommen wir zu der Variante, die den Status quo vom Wochenende wieder herstellen kann und die Hitze, sowie Wüstentage optional macht. Dem Tief gelingt es nicht, sich bis in den Juli hinein nach Osten zu verlagern und verhält sich auf dem Atlantik quasistationär und positioniert sich in einem Bereich zwischen Island und England, mit der Neigung über Spanien und Frankreich nach Süden auszutrogen.
Sommerhoch
Der Grund, warum das Tief nicht weiter nach Osten vorankommt, ist ein Hoch, das sich über dem östlichen Europa positioniert und bis Juli weiter nach Westen ausdehnt. Dabei bleibt eine Hochdruckachse in Richtung Afrika intakt und in Kombination aus dem Tief und dem Hoch, werden sehr warme und trockene Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt. Die Temperaturen können so in einen Bereich von +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad ansteigen. Andere Vorhersage-Modelle bis zum Start in den Juli Höchstwerte von bis +36 Grad.
Die kühle Variante
Sollte sich das Tief jedoch etwas weiter nach Osten verlagern und sich über Skandinavien positionieren können, so kann sich ein nachhaltiger Wandel der Großwetterlage ergeben.
Ein Tiefdruckzentrum über Skandinavien hat über Deutschland einen unbeständigen und wechselhaften Wettercharakter zur Folge und macht eine Hitzeentwicklung in den ersten Juli-Tagen nahezu unmöglich. Zeitweilige Schauer sorgen für Abwechslung und mit einem westlichen bis nordwestlichen Wind werden kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad absinken lassen kann.
Ausreichend Regen?
Diese Wetterentwicklung wäre zudem eine, die neben regelmäßigen Regenschauern auch für länger andauernden und nennenswerten Landregen sorgen könnte, der über vielen Regionen so dringend benötigt wird. Hat der Juni sein Niederschlagssoll doch erst zu rund 29 Prozent erfüllen können. Übrigens konnte von Januar bis heute erst 36,7 Prozent des Niederschlagssolls erfüllt werden. Nicht nur der Juni ist erheblich zu trocken, was der Vegetation zunehmend Probleme bereitet. Wer also auf Regen hofft, der sollte auf ein Tiefdruckzentrum über Skandinavien setzen.
Auf den Punkt gebracht: Was für Wetter im Juli wahrscheinlich ist
Hitze ist in Zeiten der Klimaerhitzung immer eine Option, wie es sich bereits im Mai und im Juni gezeigt hat. Zudem berechnen beide Vorhersage-Modelle keine wirksame und nachhaltige Abkühlung. Stattdessen pendelt sich das Temperaturspektrum auf +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad ein. Die Hitze ist somit eine wahrscheinliche Variante.
Die Kontrollläufe haben die ursprünglich für diese Woche berechnete Abkühlung erst verzögert und nachfolgend komplett aus dem Programm genommen und das unterstreicht einmal mehr, dass wenn die Optionen zwischen warm und kühl liegt, die warmen Varianten sich häufiger durchsetzen. Das Temperaturspektrum kühlt sich im Vergleich zum Wochenende dennoch etwas ab und schwankt bis in den Juli hinein in einem Bereich, der für die Jahreszeit um +2 bis +4 Grad und phasenweise um bis +5 Grad zu warm ausfallen kann.
Die Regenprognose
Erfreulich sind die Niederschlagssignale, die in den Kontrollläufen in zahlreicher Art und Weise vorhanden sind. Das lässt den Rückschluss auf eine gradientenschwache und zu Schauern und Gewittern neigende Großwetterlage zu. Unwetterartige Wetterereignisse sind - aufgrund der labilen und warmen Luftmassen - stets optional. Der Nachteil von Schauern ist, dass diese nicht flächendeckend auftreten und es so komplett trockene Abschnitte und Regionen geben kann.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
26. Juni | +12 bis +29 Grad |
+22 bis +24 Grad |
30. Juni | +13 bis +34 Grad |
+22 bis +24 Grad |
5. Juli | +14 bis +32 Grad |
+20 bis +23 Grad |
Wetter im Juli nach dem Langfristmodell
Das Langfristmodell senkt das Temperaturspektrum im Vergleich zu den letzten Wochen etwas ab und berechnet das Wetter im Juli 2022 gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,5 bis +1,5 Grad zu warm. Im Vergleich zur - wärmeren - Periode von 1991 und 2020 soll die Abweichung mit -0,9 bis +0,1 Grad im normalen bis leicht zu kühlem Bereich liegen. Tendenziell wird der Norden von Deutschland kühler, als der Süden simuliert.
In der Niederschlagsprognose bleibt alles wie gehabt. Über dem Norden zeichnet sich eine normale Niederschlagsausbeute ab. Etwa südlich der Linie von Münster und Berlin ist der Niederschlagstrend hingegen deutlich zu trocken.