Skip to main content

Wetter Juli 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 21.06.2019 - Der Hitze folgt im Siebenschläferzeitraum ein Wetterwechsel

| M. Hoffmann

Die ganz große Hitze zieht möglicherweise im Verlauf der kommenden Woche westlich von Deutschland vorbei, nichtsdestotrotz ist bei hochsommerlichen Werten von einer hohen Hitze-Belastung auszugehen. Niederschläge sind vorerst keine zu erwarten, doch das kann sich im Siebenschläferzeitraum verändern.

Es zeichnet sich ein unbeständiger Start in den Juli ab
Es zeichnet sich ein unbeständiger Start in den Juli ab

Der Juni steuert mit Werten von +28 bis +35 Grad und örtlich bis +38 Grad bis zur Wochenmitte auf seine dritte Hitze-Welle zu. Zuvor wird es bis zum Samstag etwas kühler und über dem Süden ist regional mit länger andauerndem Niederschlag zu rechnen. Doch ein Hochdrucksystem sorgt ab Sonntag für vermehrten Sonnenschein und lässt mit einer südlichen Anströmung die Temperaturen in den Hitze-Bereich ansteigen. In den Nächten ist mit tropischen Temperaturwerten von über +20 Grad zu rechnen. Da die heißen Temperaturen für viele Menschen eine Belastung darstellen, werden im Verlauf der Woche Warnkriterien vor Hitze erfüllt werden können. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.

Ein Hitze-Hoch

Verantwortlich für die Hitze der kommenden Woche ist ein sich über Mitteleuropa aufbauendes Hochdrucksystem. Das alleine aber genügt noch nicht, um diese enorm warmen Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zuführen. Denn nur mit Hilfe eines atlantischen Tiefdruckgebietes zwischen England, Spanien und den Azoren gelingt die Advehierung heißer Luftmassen aus Afrika.

Ob die +40 Grad erreicht werden?

Das bleibt abzuwarten. Nach den aktuellen Berechnungen geht der heiße Zustrom westlicher - und damit über Frankreich - vonstatten. Und dennoch sind Werte von +29 bis +35 Grad und über Ballungsgebieten von bis +38 Grad für die Jahreszeit viel zu warm.

Die ganz große Hitze wird westlicher nach Norden geführt
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die ganz große Hitze wird westlicher nach Norden geführt © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hochdruckdominiertes Sommerwetter

Das Problem an der kommenden Wetterlage ist das eingekapselte Tiefdruckgebiet vor Mitteleuropa. Bleibt es bestehen, rückt es nach Osten vor, oder kann es sich aus seiner Umklammerung befreien und geht anschließend in die atlantische Frontalzone über?

Die Hitze kommt und geht und kommt…

Die Hitze von +30 Grad und mehr wird vom europäischen Vorhersage-Modell im Zeitraum vom 25. bis 27. Juni bestätigt - doch auch hier zeigt sich der Schwerpunkt der Hitzewelle über dem westlichen Europa. Zum 27. und 28. Juni verlagert sich der Hochdruckkeil und kann von Nordosten mit +24 bis +28 Grad und über dem Süden örtlich bis +32 Grad etwas kühlere Luftmassen nach Deutschland führen. Vom 28. Juni bis 1. Juli verlagert das Tief seinen Schwerpunkt in Richtung England und drückt das Hoch weiter nach Osten. Infolge daraus wird auch die Hitze nach Osten - direkt über Deutschland geführt, was die Tageswerte wieder verbreitet über +30 Grad ansteigen lassen kann.

Geringe Niederschlagsprognose

Über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern sind hin und wieder Schauer und Gewitter zu erwarten, sonst sind diese eher spärlich gesät. Das Hochdrucksystem dominiert somit die Großwetterlage bis in den Juli hinein. Doch zeigt sich auf der nachfolgenden Wetterkarte, dass sich mit der östlichen Verlagerung des Tiefdrucksystems bei England für die ersten Juli-Tagen eine Veränderung ankündigt.

Erfolgt Anfang Juli eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage?
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Erfolgt Anfang Juli eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage? © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Strukturelle Veränderungen oder altbekanntes Verhaltensmuster?

Die Hitze hält sich nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells im Zeitraum vom 24. bis 29. Juni mehr oder minder konstant über Deutschland. Der Höhepunkt könnte mit +30 bis +35 Grad und örtlich bis +38 Grad am 28. und 29. Juni erreicht werden. Unter bestimmten Voraussetzungen wären über den Ballungsgebieten vom Westen und Osten (Köln, Düsseldorf, Berlin etc.) bis +40 Grad möglich.

Wetterumschwung Anfang Juli?

Im Zeitraum vom 29. Juni bis 1. Juli baut sich von Neufundland über Island, England und Skandinavien bis über das westliche Russland reichend eine Tiefdruckrinne auf und beeinflusst zunehmend das Wetter über Deutschland. Was zunächst wie eine Zonalisierung aussieht ist es im zweiten Blick aber doch nicht.

Meridionale Grundstruktur

Zwar wird der Wettercharakter im Zeitraum vom 30. Juni an unbeständiger und kräftige Schauer und Gewitter sind zu erwarten, doch hält sich die Tiefdruckaktivität in Grenzen. Die Temperaturen pendeln sich auf +23 bis +28 Grad ein und können mancherorts bis +30 Grad erreichen. Der sommerliche Grundcharakter bleibt erhalten. Im Zeitraum vom 3. bis 6. Juli zieht sich das Azorenhoch weiter nach Westen zurück und gleichzeitig strebt das Mittelmeerhoch nach Norden in Richtung Deutschland, Österreich und die Schweiz auf. Zwischen England und Spanien tropfen die atlantischen Tiefdrucksysteme nach Süden ab und führen im Verbund mit dem Hoch erneut sehr warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Mitteleuropa. Die meridionale (Nord-Süd, Süd-Nord) Grundstruktur bleibt nach dieser Wetterprognose weitgehend erhalten.

Im Verlauf der ersten Juli-Dekade erhält sich die meridionale Grundstruktur
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Im Verlauf der ersten Juli-Dekade erhält sich die meridionale Grundstruktur © www.meteociel.fr

Markanter Temperaturrückgang im Siebenschläferzeitraum

Geht es nach den Kontrollläufen, so wird die Hitzewelle im Zeitraum vom 24. bis 30. Juni berechnet. Nachfolgend ist Anfang Juli ein markanter Temperaturrückgang zu erwarten. Zwar pendelt sich der Mittelwert auf ein Jahreszeit-typisches Niveau ein, doch das vorherige Niveau ist etwa um 8 bis 12 Grad zu warm und ein Temperaturrückgang um bis zu 10 Grad ist als markant zu bewerten.

Das Temperaturspektrum liegt am 29. Juni zwischen +19 bis +38 Grad (Mittelwert: +26 bis +29 Grad) und am 6. Juli zwischen +15 bis +30 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad).

Diagramm Temperaturen Juli 2019 vom 21.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Erst trocken, dann unbeständiger

Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe zeigt eine im Zeitraum vom 24. bis 28. Juni trockene Wetterentwicklung. Darüber hinaus erhöht sich die Niederschlagswahrscheinlichkeit bis zum 5. Juli und ist über dem Süden höher als über dem Norden zu bewerten.

Auf den Punkt gebracht

Seit ein paar Tagen berechnen beide Vorhersage-Modelle einen weitgehend identischen Ablauf der Entwicklung der Großwetterlage. Erst die Hitze, dann die Normalisierung - erst trocken, dann eine erhöhte Niederschlagsneigung. Und das alles geschieht im Siebenschläferzeitraum vom 27. Juni bis 7. Juli und wird von den Kontrollläufen weitgehend gestützt.

Sollte das so kommen, welchen Rückschluss lässt das zu? Das bleibt abzuwarten, ob sich eine mögliche Zonalisierung Anfang Juli tatsächlich auch nachhaltig durchsetzen kann, oder ob sich das meridionale Strömungsmuster erhält. In beiden Fällen aber wäre in der ersten Juli-Dekade mit einem wenig stabilen Wettercharakter zur rechnen, wie das bereits im Juni der Fall war.

Ein wenig strukturierter Jetstream
Berechnung Jetstream nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: So gut wie nicht vorhanden © www.meteociel.fr

Schaut man sich den Jetstream an, so ist dieser quasi nicht vorhanden, was bis in den Juli hinein für eine wenig strukturierte Großwetterlage spricht. Ein Aufbäumen der atlantischen Tiefdrucksysteme bis hin zu einer strammen Westwetterlage hat - zum aktuellen Stand - wenig aussichtsreiche Chancen. Stattdessen wird ein Auf und Ab der Temperaturen bei einem unbeständigen Wettercharakter favorisiert, was den Wettercharakter im Sommer 2019 prägen kann.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)