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Wetter Juli 2018 aktuelle Wetterprognose vom 20.06.2018 - Wettertrend geht in Richtung Hochdruckzone Mitteleuropa

| M. Hoffmann

Es wird in den kommenden Tagen kühler, doch deutet sich für Anfang Juli schon die nächste sommerliche Hochdruckzone an.

Heute ist noch verbreitet mit sommerlich warmen bis hochsommerlich heißen Temperaturen zu rechnen, bevor ab Donnerstag ein Tiefdrucksystem über Skandinavien kurzzeitig kühlere Luftmassen nach Deutschland führt. Der Temperaturrückgang ist bemerkenswert und kann in manchen Regionen für einen Temperatursturz binnen 24 Stunden von 15 bis 20 Grad sorgen.
Die kältesten Tage sind nach der aktuellen Wetterprognose Juni der Freitag und der Samstag, bevor sich zum Sonntag und Montag wieder ein Hochdrucksystem mit vermehrten Sonnenschein und ansteigende Temperaturen bemerkbar macht. Der Temperaturrückgang ist signifikant, aber wohl nur von kurzer Dauer.

Begleitet wird der Temperaturrückgang am Donnerstag von Schauern und Gewittern, deren Intensität nach Süden hin ansteigen kann. Nachfolgend ist mit einer gemäßigten bis schwachen Niederschlagsneigung zu rechnen, deren Schwerpunkt über dem Norden von Deutschland liegen kann.

Die Wetterentwicklung bis Juli

Verantwortlich für die Wetterbesserung ist ein Hochdrucksystem über England, welches sich zum Beginn der neuen Woche weiter nach Deutschland ausdehnen kann. Für den Zeitraum bis Juli wird entscheidend sein, wie sich dieses Hochdrucksystem positionieren wird.

Amerikanisches Vorhersagemodell: Das Wetter im Juli 2018 startet hochsommerlich

Nach der aktuellen Vorhersage des amerikanischen Wettermodells verlagert sich das Hochdruckzentrum im Zeitraum vom 26. Juni bis 1. Juli weiter nach Osten und liegt Anfang Juli mit seinem Kern über Finnland. In Folge daraus kann in diesem Zeitraum über Deutschland eine hochsommerlich heiße Wetterlage entstehen, bei der sich die Tageswerte um den Bereich der +30 Grad Marke einpendeln können.
Die Niederschlagsneigung ist als gering einzustufen, was das Niederschlagsdefizit noch verschärft (Raum Magdeburg / Erfurt gerade einmal 2% des Sollniederschlages erreicht).

Die anhaltende Trockenheit kann sich bis in den Juli hinein fortsetzen
Die anhaltende Trockenheit kann sich bis in den Juli hinein fortsetzen

In den ersten Julitagen verlagert sich das Hochdrucksystem über Skandinavien weiter nach Osten, bleibt aber mit einem Hochdruckkeil bis in die Mittelmeerregion für Deutschland, Österreich und die Schweiz wetterbestimmend. Die Temperaturen können etwas zurückgehen und die Neigung zu Schauern und Gewittern kann ansteigen, doch der Wettercharakter bleibt sommerlich warm.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach amerikanischen Prognosemodell: Hochdruckdominiertes Wetter Anfang Juli © www.meteociel.fr

Europäisches Vorhersagemodell: Ein Hochdrucksystem über Deutschland

Die Wetterprognose des europäischen Modells hat sich in den letzten Tagen kaum verändert. Der Hochdruckkeil strebt zum 26. Juni nach Deutschland, dehnt sich im weiteren Verlauf nach Norden aus und kann sich zu einem autarken Hochdrucksystem über Skandinavien weiterentwickeln. Anders formuliert sind auch nach dieser Vorhersage Ende Juni und Anfang Juli sommerliche Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erwarten.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Ein Hochdrucksystem positioniert sich über Mitteleuropa und strebt Anfang Juli nach Skandinavien © www.meteociel.fr

Wo bleibt der Niederschlag, der dringend benötigt wird?

Diese Frage bekommen wir in letzter Zeit häufiger gestellt. Die enorme Hitze aus dem April, dem Mai und auch größtenteils im Juni (Temperaturüberschuss aktuell bei +3 Grad) wird u.a. auch von Hochdruckzonen hervorgerufen. Zudem handelte es sich mit einem Skandinavienhoch größtenteils um eine gestörte Zirkulation - also keine West-Ost Zirkulation.

Damit also wieder mehr Niederschlag fallen kann, ist ein Abbau der Hochdruckdominanz notwendig und die kann nur von der atlantischen Frontalzone aus initiiert werden. Ein guter Ansatz dafür ist am kommenden Wochenende zu erkennen, doch dieser versagt kläglich. Den anstatt sich eine nach gelagerte Tiefdruckrinne von Neufundland über England bis nach Skandinavien aufgebaut wird, sorgt das Hochdrucksystem mit der Ausdehnung in Richtung England für ein abdriften der sich gerade einstellenden Tiefdruckrinne. So wird das also nichts.

Kontrollläufe: Warmer bis heißer Start in den Juli

Zwar gibt es in den Kontrollläufen vereinzelte Varianten, welche in den ersten Juli-Tagen ein abwechslungsreichen und auch kühleren Wettercharakter berechnen, doch sind diese eindeutig in der Minderheit. Der Wettertrend für Juli zeigt in den Kontrollläufen einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa 3 bis 5 Grad zu warmen Temperaturverlauf.

So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 3. Juli zwischen +18 bis +33 Grad bei einem Mittelwert von +26 bis +27 Grad. Zum Vergleich: Für den kommenden Samstag wird ein Mittelwert von +15 bis +16 Grad berechnet. Die Niederschlagsneigung ist Anfang Juli als schwach zu bewerten, steigt im weiteren Verlauf aber etwas an. Eine grundlegende Veränderung der Großwetterlage lässt sich daraus aber (noch) nicht ableiten.

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 20.06.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Stabiles Hochdruckwetter wahrscheinlich

Zieht man das Fazit aus den Berechnungen der Wettermodelle und der Kontrollläufe, so zeigt sich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des weiterhin trockenen und auch sommerlich warmen Wettercharakter bis in den Juli hinein.

Aber es gibt sie noch, die anderen - kühlen und auch regnerischen - Varianten. Damit das aber eintreffen kann, muss sich das Hoch nach Südwesten zurückziehen und den Weg für die atlantische Frontalzone frei machen. Dass das gelingen kann, ist nicht auszuschließen, wenn zum aktuellen Stand auch weniger wahrscheinlich, was im oben gezeigten Diagramm deutlicher wird.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach Kontrolllauf: Seltener Anblick - Trogwetterlage Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Das Wetter im Juli nach der Wetterprognose des Langfristmodells

Der Wetterumschwung in Richtung zu kalte bis normale Temperaturen ist nur von kurzer Dauer und wird von vielen sicherlich zum durchlüften genutzt werden können. Doch die große Umstellung ist das nicht und dass ein zu warmer Start in den Juli nicht auszuschließen ist, zeigt auch das Langfristmodell in seiner heutigen Wetterprognose , welcher mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad mehr in Richtung der +1 Grad korrigiert wurde. Anders formuliert soll der Juli nach dieser Berechnung gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu warm ausfallen.

In der Niederschlagsberechnung zeichnet sich in den letzten Tagen ebenfalls ein Wettertrend ab. Der Juli wird von Tag zu Tag etwas trockener berechnet, was im Umkehrschluss auf eine Hochdruckdominanz über Deutschland, Österreich und der Schweiz schließen lässt.
Betrachtet man Europa, so fällt insbesondere der osteuropäische Raum auf, welcher deutlich zu trocken berechnet wird. Solch eine Hochdruckposition ist für den Juli nicht außergewöhnlich. Gleichzeitig aber wird für die Mittelmeerregion eine positive Niederschlagsneigung gegenüber dem Sollwert berechnet (zu nass). Das Niederschlagsdefizit könnte sich nach dieser Berechnung auch im Juli fortsetzen.

Zusammenfassend

  • Ab Donnerstag von Norden deutlich kühler
  • Der Temperaturrückgang kann bis zum Freitag um 15 bis 20 Grad betragen
  • Die Niederschlagsneigung ist am Donnerstag als hoch und am Freitag als gemäßigt und sonst als schwach zu bewerten
  • Bis Anfang Juli baut sich nach der Wettervorhersage der Wettermodelle ein Hochdrucksystem über Mitteleuropa auf
  • In den ersten Julitagen verlagert sich das Hoch weiter nach Norden in Richtung Skandinavien
  • Daraus resultiert eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Jahreszeit zu warme Temperaturwerte
  • Der dringend benötigte Landregen ist in den Prognosen bis zum 5. Juli nicht auszumachen

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