Chaotischer Januar - Luftmassengrenze mit erhöhtem Unwetterpotential
Nach dem Durchbruch polarer Luftmassen bis an die Alpen schiebt sich zur Wochenmitte eine Randtiefentwicklung unter die polare Luft und sorgt mit einer Luftmassengrenze für teils chaotische Wetterbedingungen mit einem erhöhten Unwetterpotential.
Eine Front ist in der Nacht über Deutschland nach Osten gerauscht und sorgt im Tagesverlauf für eine klassische Rückseitenanströmung der Luftmassen aus nördlichen Richtungen. Die Temperaturen gehen auf +0 bis +6 Grad zurück, und bei wechselnder bis starker Bewölkung ist mit zeitweiligen Schauern zu rechnen, welche mithilfe der Höhenkälte bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können. Mancherorts können die Schauer kräftiger ausfallen, und mit entsprechender Dynamik sind auch Gewitter (Gewitterradar) möglich. Der Wind kommt stark böig und über exponierten Lagen auch stürmisch aus westlichen Richtungen.
Luftmassengrenze über Deutschland
Am 8. und 9. Januar (Mi. und Do.) schiebt sich von Süden eine kleine Randtiefentwicklung unter die nach Süden strömende Polarluft und führt am Mittwoch südlich einer Linie vom Saarland und Nürnberg und am Donnerstag südlich vom Saarland und Berlin mit +5 bis +10 Grad und über dem Südwesten mit bis +12 Grad spürbar wärmere Luftmassen nach Norden. Weiter nördlich der Linie schwanken die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Südlich der Luftmassengrenze kommt es zu wiederholtem Niederschlag - teils ergiebig und mancherorts länger anhaltend. Südlich der Luftmassengrenze geht der Niederschlag bis auf 1.000 Meter in Regen über. Kritisch wird es entlang der Luftmassengrenze - hier kann der Niederschlag als Schnee, Schneeregen, Graupel, Eisregen oder gefrierender Regen niedergehen. Mit erheblicher Glättegefahr und einem erhöhten Unwetterpotential ist zu rechnen. Weiter nach Norden schwächt sich der Niederschlag ab, und es bleibt weitgehend trocken. Der Wind kommt böig aus zunächst südwestlichen Richtungen und kann über exponierten Lagen zu stürmischen Winden führen. Bis Donnerstag dreht der Wind auf westliche Richtungen.
Kaltlufttropfen über Deutschland
Das Randtief, welches sich am Mittwoch und Donnerstag am südlichen Gradienten eines Troges über Skandinavien nach Deutschland verlagert hat, wird am 10. und 11. Januar (Fr. und Sa.) von einem Hochdruckkeil abgeschnürt, und ein Teil des Troges wabert in Form eines Kaltlufttropfens über Deutschland umher. So ist am Freitag über den Alpen sowie dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern mit lang andauerndem Schneefall zu rechnen, welcher am Samstag allmählich nachlässt. Über dem Rest von Deutschland kommt es bei Temperaturen von -1 bis +4 Grad zu gelegentlichen Schauern, welche bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können. Zwischen den Schauern sind auch längere sonnige Abschnitte möglich. In den Nächten sinken die Temperaturen auf +0 bis -4 Grad und bei Aufklaren sowie über Schnee auf bis -7 Grad ab.
Hochdruckdominiertes Januarwetter
Der Kaltlufttropfen löst sich am 12. Januar (So.) mit den letzten - regionalen - Schneeschauern auf. Nach einer frostigen Nacht von -1 bis -10 Grad kommt am Tage häufiger die Sonne zum Vorschein und lässt die Temperaturen über dem Süden auf -2 und über dem Nordwesten auf bis +3 Grad ansteigen. Über den Ballungsgebieten können bis +5 Grad möglich sein.
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