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Wettervorhersage - Anhaltend chaotisches Wetter im Januar

| M. Hoffmann

Ein kurioses Auf und Ab der Temperaturen ist im Verlauf der Woche zu erwarten, welches in dieser Form nicht allzu häufig vorkommt. Neben dem Frühling wird auch der Winter einen Gruß über Deutschland absetzen können, was in Form einer Luftmassengrenze zu teils chaotischen Bedingungen führen kann.

Ruhiges Wetter ist vorerst nicht zu erwarten - stattdessen ein Mix aus Frühling, Winter und einer Luftmassengrenze
Ruhiges Wetter ist vorerst nicht zu erwarten - stattdessen ein Mix aus Frühling, Winter und einer Luftmassengrenze

Ein Tiefdruckkern verlagert sich heute von England weiter in Richtung Skandinavien und zieht auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden, was die Temperaturen über Deutschland auf +10 bis +15 Grad ansteigen lassen kann. Es gibt sogar Modellberechnungen mit bis zu +17 Grad. Einerlei - solche Temperaturen sind im Januar absolut untypisch. Der Himmel zeigt sich überwiegend stark bewölkt, und mit zeitweiligem Niederschlag ist zu rechnen, welcher sich im Tagesverlauf entlang eines breiten Streifens zwischen dem Bodensee und Dresden konzentriert. Bis zum Abend frischt der Wind aus südwestlichen Richtungen kommend weiter auf und kann über exponierten Lagen zu stürmischen Windböen führen. Über den Küstenregionen der Nordsee können schwere Sturmböen möglich sein. Sonnige Momente sind möglich, beschränken sich jedoch immer nur auf ein kurzes Zeitfenster.

Temperaturrückgang und absinkende Schneefallgrenze

Am 7. Januar (Di.) verlagert sich das Tief weiter in Richtung Skandinavien und leitet auf seiner Rückseite die Zufuhr höhenkalter Luftmassen in Richtung der Alpen ein. Nördlich einer Linie von Köln und Berlin sinken die Temperaturen auf +2 bis +5 Grad ab, während weiter nach Süden die Werte sich zum späten Nachmittag mehr und mehr dem Gefrierpunkt zuwenden. Die zahlreichen Schauer können bis in tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen. Oberhalb etwa 400 bis 700 Meter stellt sich Dauerfrost ein, sodass mit der Ausbildung einer dünnen Schneedecke gerechnet werden kann. Der Wind kommt stark böig und über den Küsten und exponierten Lagen in Böen auch stürmisch aus südwestlichen Richtungen.

Randtiefentwicklung sorgt für eine Luftmassengrenze

Das Wetter verläuft am 8. und 9. Januar (Mi. und Do.) ähnlich wie am Wochenende. Eine kleine Randtiefentwicklung schiebt sich unter den Vorstoß polarer Luftmassen und drückt mit ihrer Vorderseite warme Luftmassen nach Norden. Die Temperaturen schießen mit +8 bis +12 Grad und örtlich mit bis zu +15 Grad regelrecht in die Höhe, kommen jedoch nicht weiter als bis zu einer Linie südlich von Münster und Berlin nach Norden voran. Entlang dieses Streifens verläuft voraussichtlich die Luftmassengrenze, wobei diese zum aktuellen Stand noch variabel und mit Verschiebungen zu rechnen ist. Das Randtief führt kräftigen Niederschlag nach Deutschland, welcher nach Süden zu Regen bis in höhere Lagen führt, entlang der Luftmassengrenze aber kann der Niederschlag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwankend bis in tiefere Lagen für teils unwetterartigen Schneefall sorgen. Der Wind kommt stark böig und phasenweise auch stürmisch aus südwestlichen Richtungen.

Rückseitenwetter mit Schneeschauer bis auf tiefere Lagen herab

Normalerweise sind solche Randtiefentwicklungen absolute Schneebringer, doch dieses Mal scheint es nicht zu klappen, da die Umgebung viel zu warm ist und die warme Luftmasse mit einer guten Durchmischung durchrauschen kann. Apropos Durchrauschen - am 10. und 11. Januar (Fr. und Sa.) stellt sich über Deutschland klassisches Rückseitenwetter ein. Bei Temperaturen von -1 bis +4 Grad kommt es zu wiederholten Schauern, die bis auf tiefere Lagen herab in Schnee übergehen können. Oberhalb von etwa 300 bis 500 Metern lässt sich wieder mit der Ausbildung einer Schneedecke rechnen. Zwischen den Schauern gibt es aber auch immer wieder sonnige Abschnitte zu bestaunen. Der Wind schwächt sich insgesamt ab, bleibt jedoch phasenweise aus westlichen Richtungen kommend stark böig.

Das Wetter im Januar zeigt sich ähnlich launisch, wie im April
Das Wetter im Januar zeigt sich ähnlich launisch, wie im April © www.meteociel.fr || wxcharts.com
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