Wettervorhersage: Turbulente Wettertage - Luftmassengrenze mit unwetterartigem Starkschneefall
Von Norden drängen sich immer mehr Wolken auf, aus denen gelegentlicher Niederschlag hervorgehen kann. Diese Wolken gehören zum Ausläufer des Polarwirbels über Skandinavien, welcher in der Höhe kalte Luftmassen nach Süden führt und zur Wochenmitte eine Luftmassengrenze über Deutschland aufbaut. Unwetterartiger Niederschlag und ergiebiger Starkschneefall kann zu chaotischen Bedingungen führen.
Die sonnigen Momente bleiben am heutigen Sonntag und auch am 15. Januar (Mo.) über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern noch erhalten. Regional können zähe Nebel- und Hochnebelfelder den Sonnenschein eintrüben. Weiter nach Norden verdichtet sich die Bewölkung und etwa nördlich einer Linie vom Saarland und Sachsen ist mit zeitweiligen - meist leichten - Schauern zu rechnen. Etwa nördlich einer Linie von Köln und Berlin können die Schauer bei Temperaturen von +0 bis +4 Grad - wobei die höheren werden über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee zu erwarten sind - auch als Regenschauer niedergehen. Je näher die Schauer sich den Mittelgebirgen nähern, desto eher ist Schneefall zu erwarten. Weiter nach Süden bleibt es abgesehen von Nebelnässe, Sprüh-, Nieselregen oder Schneegriesel am Sonntag noch weitergehend trocken, bevor zum Montagnachmittag der Niederschlag die Alpen erreicht. Der Wind kommt am Sonntag zumeist schwach aus westlichen Richtungen und frischt zum Montag stark böig auf. Über den Küstenregionen kann in der Nacht auf Montag die eine oder andere Sturmböe nicht ausgeschlossen werden.
Deutschland zwischen den Fronten
Das eine Tief zieht am 16. Januar (Di.) über Deutschland nach Osten ab und von Norden dehnt sich bereits das nächste Tiefdrucksystem aus. In der Zwischenzeit gelangt Deutschland in den Einflussbereich eines Zwischenhochs. So sind in der ersten Tageshälfte etwa nördlich einer Linie von Münster und dem Bayerischen Wald gelegentliche Schauer möglich. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwankend, können die Schauer bis auf tiefere Lagen herab als Schneeschauer erwartet werden. Der Wind kommt anfangs noch böig aus überwiegend westlichen Richtungen. Zum Nachmittag lockert von Westen die Bewölkung auf und die Sonne kommt häufiger zum Vorschein. Weiter nach Süden bleibt es bei Temperaturen von -3 bis +0 Grad trocken und auch über den östlichen Landesteilen klingt zum Abend der leichte Niederschlag ab.
Aufbau einer Luftmassengrenze
Das Wetter vom 17. und 18. Januar (Mi. und Do.) verläuft über Deutschland aktiv-dynamisch, mit einem erhöhten Unwetterpotential und mancherorts chaotischen Witterungsbedingungen. Der Grund ist ein sich von Norden ausdehnender Ausläufer des Polarwirbels über Skandinavien, der mit seinen kalten Luftmassen polaren Ursprungs auf dem Atlantik ein Tiefdrucksystem initialisiert. Dieses Tiefdruckgebiet überquert Deutschland an beiden Tagen von West nach Ost und schiebt auf seiner Vorderseite feucht-warme Luftmassen nach Norden. Jetzt ist es so, dass direkt über Deutschland die kalten Luftmassen von Norden auf die feucht warme Luftmasse von Süden aufeinanderprallen. Das hat unmittelbare Konsequenzen auf das Wetter über Deutschland.
Unwetterartiger Regen und Starkschneefall
Wo exakt die Luftmassengrenze verlaufen wird, lässt sich bis jetzt nicht sagen. Voraussichtlich wird es auf den sogenannten Nowcastbereich
ankommen. Nach den gängigsten Prognosemodellen verläuft der Schwerpunkt der Luftmassengrenze voraussichtlich entlang eines breiten Streifens zwischen Frankfurt/Essen und Dresden/Berlin. Entlang dieses Streifens kann der kräftige und länger andauernde Niederschlag - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwankend - zumeist in Form von Schnee niedergehen. So können binnen 36 Stunden Neuschneemengen von 10 bis 25 cm und örtlich von bis zu 40 cm zusammenkommen.
Klar ist, dass sich in diesen Regionen ein erhöhtes Potential unwetterartiger Wetterereignisse ausbilden kann. Auch ist mit teils chaotischen Witterungs- und Straßenbedingungen zu rechnen. Weiter nach Norden - etwa nördlich einer Linie von Hannover und Berlin - bleibt es bei Temperaturen von -1 bis +2 Grad weitgehend trocken. Südlich der Linie vom Saarland und Sachsen steigen die Temperaturen kurzzeitig auf +4 bis +8 Grad an und können örtlich bis +12 Grad möglich machen. Der Niederschlag geht dort überwiegend in Form von kräftigen Regen nieder. Zum Donnerstagnachmittag dehnt sich die Kaltluft auch über den Süden aus, doch bis dahin ist der meiste Niederschlag bereits gefallen. Trotzdem, der Regen geht in Schnee über und kann für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen.
Wetterberuhigung
Der Ausläufer des Polarwirbels verlässt Deutschland zum am 19. Januar (Fr.). Der Wind dreht auf westliche und über dem Norden auch auf südwestliche Richtungen und frischt gelegentlich böig auf. Bei starker bis wechselnder Bewölkung bleibt es überwiegend trocken und häufiger kommt bei Temperaturen von -3 bis +1 Grad die Sonne zum Vorschein. Entlang der Küstenregionen von Nord- und Ostsee sind weiterhin Schauer möglich, welche bei Temperaturen von +0 bis +3 Grad auch als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer niedergehen können.
Anmerkung: Da es sich um einen aktiv-dynamischen Vorgang handelt, bei der Höhenkälte eine große Rolle spielt, ist hinsichtlich der exakten Positionierung der Luftmassengrenze noch mit Veränderungen zu rechnen.
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