Luftmassengrenze: Im Verlauf der Woche teils unwetterartige und chaotische Witterungsbedingungen
Momentan zeigt sich das Wetter über Deutschland von seiner ruhigen Seite. Doch die von Norden zunehmende Bewölkung kündigt bereits den Polarwirbel über Skandinavien an, der im Verlauf der Woche über Deutschland noch für Unwetterartige und teils chaotische Witterungsbedingungen sorgen kann.

Nördlich eine Linie von Stuttgart und München ist es heute überwiegend stark bewölkt. Weiter nach Süden zeigt sich nach Auflösung von Nebel- und Hochnebelfelder häufiger die Sonne. Über den Nebelregionen, über dem Süden, sowie über dem Nordwesten ist anfangs mit Sprüh- oder Nieselregen, Nebelnässe, Schneegriesel oder leichtem Schneefall zu rechnen. Auf dem vielerorts gefrorenen Boden kann dadurch erhebliche Glätte entstehen, welche im Tagesverlauf abnimmt. Zum Nachmittag lockert über Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Wolkendecke etwas auf und ermöglicht so ein paar sonnige Momente. Der Wind kommt über dem Süden schwach aus westlichen Richtungen und frischt nach Norden hin stark böig auf. Zum späten Nachmittag und in den Abendstunden sind über den Küstenregionen von Nord und Ostsee stürmische Windböen möglich. Die Temperaturen erreichen nördlich einer Linie von Köln und Dresden +0 bis +5 Grad und in unmittelbarer Küstennähe können bis +7 Grad möglich sein. Weiter nach Süden bleibt es mit Werten von +0 bis -4 Grad weiterhin frostig.
Sonne über dem Süden, Niederschlag über dem Norden
Am 14. Januar (So.) dominiert nördlich einer Linie von Mannheim und München starke Bewölkung das Himmelsbild und mit Sonnenschein ist nicht zu rechnen. Zudem ist nördlich einer Linie von Köln und Nürnberg mit gelegentlichem - meist leichtem - Niederschlag zu rechnen. Nach Norden geht der Niederschlag überwiegend in Regen oder Sprühregen über, während im Bereich von Nordrhein-Westfalen, dem nördlichen Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Berlin der Niederschlag teils als Schneegriesel, teils aber auch in Form von Schnee niedergehen kann. Weiter nach Süden bleibt es trocken und in Richtung der Alpen scheint verbreitet die Sonne. Die Temperaturen erreichen nördlich einer Linie von Köln und Dresden +0 bis +5 Grad und weiter nach Süden können-4 bis +0 Grad erwartet werden. Der Wind kommt über der Nordhälfte mit kräftigen Böen aus westlichen Richtungen und schwächt sich nach Süden ab.
Die ersten Ausläufer des Polarwirbels über Skandinavien
Ein erster Ausläufer eines Tiefdrucksystems über Skandinavien dehnt sich am 16. Januar (Mo.) nach Süden aus und streift mit seinen Ausläufern den Norden und Nordosten von Deutschland. Der Wind frischt tagsüber aus westlichen Richtungen kommend auf und bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung ist über ganz Deutschland mit gelegentlich - überwiegend leichtem - Niederschlag zu rechnen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwankend, kann der Niederschlag teils bis auf tiefere Lagen in Form von Schnee, Schneeregen oder Graupel niedergehen. Ganz über den Westen und Nordwesten kann sich auch Schneeregen mit untermischen.
Deutschland zwischen den Fronten
Der eine Tiefdruckausläufer zieht am 16. Januar nach Osten ab und von Norden nähert sich schon das nächste System. Deutschland aber liegt am Dienstag im Einflussbereich eines Zwischenhochs und somit zwischen den Fronten. Die Bewölkung lockert vielerorts auf und verbreitet kann der Sonnenschein bewundert werden. Zum Nachmittag verdichtet sich über dem Westen und Norden die Bewölkung und gelegentlicher Niederschlag kann nicht ausgeschlossen werden. In Richtung der Küsten kann auch nennenswerter Niederschlag möglich sein. Zudem ist in einem Streifen von Köln und Nürnberg bis über den Bayerischen Wald leichter Niederschlag möglich. Die Temperaturen schwanken um den Gefrierpunkt, sodass der Niederschlag überwiegend in Form von Schnee oder auch Schneeregen niedergehen kann. Der Wind kommt zumeist schwach aus südwestlichen Richtungen.
Erhöhtes Unwetterpotential: Turbulentes und in Teilen chaotisches Wetter
Im Zeitraum vom 17. und 18. Januar dehnt sich der Teil des Polarwirbels über Skandinavien weiter nach Süden aus und führt in der Höhe kalte Luftmassen polaren Ursprungs in Richtung Deutschland. Durch die Temperaturgegensätze wird auf dem Atlantik ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet initialisiert. Und dieses kleine Tiefdrucksystem zieht von Mittwoch bis Donnerstag über den Süden von Deutschland hinweg. Auf seiner Vorderseite führt das Tiefdruckgebiet relativ milde Luftmassen nach Norden. Simuliert werden aktuell Tageshöchstwerte in einem Bereich von südlichen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern sowie das südliche Sachsen von +2 bis +7 Grad und ganz über dem Südwesten von bis +12 Grad. Weiter nach Norden bleiben die Temperaturen mit -4 bis +0 Grad im Dauerfrostbereich.
Kritisch ist diese Wetterentwicklung insbesondere im Hinblick auf die Luftmassengrenze, da dieses Tiefdrucksystem sich mit feucht-warmen Luftmassen anreichert und südlich einer Linie von Köln und Berlin für zeitweiligen Niederschlag sorgen wird. Der Niederschlag kann regional kräftiger und länger andauernd ausfallen. Über den Süden geht der Niederschlag bis in die höheren Lagen in Regen über. Entlang der Luftmassengrenze ist mit kräftigen und örtlich unwetterartigen Starkschneefall zu rechnen - Chaotische Witterungsbedingungen sind zu erwarten.
Die Luftmassengrenze verschiebt sich am Mittwoch noch vom Saarland und Sachsen bis Donnerstagnachmittag in Richtung der Alpen. So geht im Tagesverlauf das 18. Januar der Niederschlag auch über dem Süden wieder bis auf die tieferen Lagen herab in Schnee über. Nördlich der Luftmassengrenze bleibt es weitgehend trocken.

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