So war das Wetter im Januar 2021 - Zu warm, zu nass und zu dunkel
Endlich gab es im Januar mal wieder Schnee zu sehen und das teils bis auf die tieferen Lagen herab. Über den mittleren Lagen Süddeutschlands konnte sich eine ordentliche Schneedecke ausbilden und für einige Tage Bestand haben. Doch eine nachhaltige oder gar hochwinterliche Wetterlage wollte sich im Januar 2021 nicht wirklich einstellen.
Winterliche Verhältnisse aber blieben meist nur den südlichen Regionen und dort meist oberhalb etwa 200 bis 500 Meter vorbehalten. Erst zum Monatsende sorge eine Grenzwetterlage für etwas Schnee über dem Norden. Teils mit chaotischen Straßenverhältnissen.
Die Temperaturen im Januar 2021
Mit einer nasskalten Witterung startete das Wetter in den Januar 2021, bevor es zum Beginn der zweiten Dekade ungewöhnlich warm wurde. Der höchste Wert stammt mit +15,6 Grad vom 22. Januar und wurde über Emmendingen-Mundingen (Baden-Württemberg) registriert.
Der kälteste Wert wurde mit -21 Grad am 16. Januar über der Zugspitze registriert. Abseits der Bergregionen war es am 11. Januar mit -19,5 Grad über Oberstdorf (Bayern) und am 31. Januar mit -18,1 Grad über Gardelegen (Sachsen-Anhalt) am kältesten.
Der Januar 2021 war zu warm
Am Ende brachte es der Januar 2021 auf eine durchschnittliche Temperatur von +0,6 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +1,1 zu warm. Im Vergleich zur wärmeren Messperiode von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung -0,3 Grad.
Das wärmste Bundesland (61-90) war mit +2,0 Grad Nordrhein-Westfalen, während mit -0,7 Grad Bayern das kälteste Bundesland repräsentierte.
Bodenfrosttage gab es im Januar 2021 an 24 Tagen. Nachtfrost gab es an 20,4 Tagen und Eistage (Dauerfrost) gab es an 4,6 Tagen.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +1,5 Grad |
Baden-Württemberg | +0,9 Grad |
Bayern | +1,3 Grad |
Hessen | +1,1 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +1,7 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +1,1 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +0,7 Grad |
Rheinland-Pfalz | +0,9 Grad |
Schleswig-Holstein | +1,4 Grad |
Saarland | +0,7 Grad |
Sachsen | +1,0 Grad |
Sachsen-Anhalt | +1,1 Grad |
Thüringen | +1,1 Grad |
Niederschlag im Januar 2020: etwas zu nass
Immer wieder gelang es Tiefdrucksystemen nach Deutschland vorzudringen und neben längeren trockenen Phasen auch für kräftigen und teils ergiebigen Niederschlag zu sorgen. Im Verbund einer dicken Schneedecke ab den mittleren Lagen und einsetzendem Tauwetter mit kräftigem Niederschlag sorgte über Süddeutschland zum Monatsende für zahlreiche Überflutungen.
Es gab überall Niederschlag
Es gab zwar Regionen mit wenig Niederschlag, wie bspw. über Teile von Sachsen-Anhalt und Brandenburg, doch verbreitet - und im Schwerpunkt über dem Westen und Süden - gab es deutlich mehr Niederschlag als in einem Januar üblich.
Der meiste Niederschlag wurde im Januar 2021 mit über 350 l/m² über der Schwarzwaldregion (Baden-Württemberg) registriert. Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden gab es am 28. Januar mit 87,4 l/m² über der Region Bernau-Goldbach (Baden-Württemberg).
Bezogen auf die Bundesländer gab es im Januar mit 107,2 l/m² über Baden-Württemberg den meisten Niederschlag. Deutlich weniger gab es mit 51,4 l/m² über Brandenburg und 46,7 l/m² über Sachsen.
Zu nass
Am Ende brachte es der Januar auf eine Regensumme von rund 78 l/m² und konnte das Niederschlagssoll (61-90) von 61 l/m² um 34 Prozent übererfüllen.
Schnee gab es auch zu bewundern. Die höchste Schneedecke abseits der Gipfellagen war mit bis 118 cm über Ruhpolding-Seehaus (Bayern) gemeldet worden. Oberhalb etwa 400 bis 700 Meter zeigte sich verbreitet eine Schneedecke von 20 bis 40 cm und über dem Flachland konnte am 30. Januar über Butjadingen-Inte (Niedersachsen) eine Schneehöhe von 20 cm gemeldet werden.
Immerhin brachte es der Januar auf im Flächenmittel auf eine Schneesumme von 28,7 cm und am Ende auf 13 Schneetage, was nur knapp unter dem Durchschnittswert von 1961 und 1990 liegt. Der Süden aber war in Sachen Schnee klar im Vorteil!
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 129,9 % |
Baden-Württemberg | 148,3 % |
Bayern | 126,3 % |
Hessen | 127,0 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 139,8 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 114,9 % |
Nordrhein-Westfalen | 130,8 % |
Rheinland-Pfalz | 126,3 % |
Schleswig-Holstein | 117,9 % |
Saarland | 128,6 % |
Sachsen | 157,3 % |
Sachsen-Anhalt | 124,2 % |
Thüringen | 152,6 % |
Der Sonnenschein im Januar 2021
Viele Tiefdruckgebiete trübten den Sonnenschein im Januar 2021 weitgehend ein und am Ende sprang eine Sonnenscheindauer von 30 Stunden heraus. Damit wurde der Sollwert (61/90) von 44 Stunden deutlich verfehlt.
Die geringste Sonnenscheindauer wurde mit 7,4 Stunden über Gießen/Wettenberg (Hessen) registriert. Mehr Sonnenschein gab es mit 108,8 Stunden über der Zugspitze (Bayern). Über tieferen Lagen gab es mit 70,2 Stunden über Wielenbach (Bayern) den meisten Sonnenschein.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Bayern mit 38,4 Stunden den meisten Sonnenschein, während es über Hessen mit 21,7 Stunden den wenigsten Sonnenschein gab.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 56,8 % |
Baden-Württemberg | 72,2 % |
Bayern | 73,8 % |
Hessen | 48,5 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 53,2 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 81,8 % |
Nordrhein-Westfalen | 55,3 % |
Rheinland-Pfalz | 67,4 % |
Schleswig-Holstein | 90,0 % |
Saarland | 88,3 % |
Sachsen | 61,7 % |
Sachsen-Anhalt | 68,5 % |
Thüringen | 50,2 % |
Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Januar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Februar 2021 und der Winter 2021 entwickeln kann.