Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der Winter hatte auch im Januar 2020 keine Chance sich durchzusetzen. Mit verantwortlich war ein immer fortwährender Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada, was im Januar über Deutschland zu außergewöhnlichen Temperaturereignissen führte.
Bedingt durch den Kaltluftvorstoß auf dem Atlantik hatte das Azorenhoch keine Möglichkeit, sich nach Norden aufzuwölben und was blieb, war eine Südwestwetterlage, was den einen oder anderen Winterfan
eine harte Geduldsprobe abverlangte.
Der Januar 2020 erreichte eine mittlere Temperatur von sage und schreibe +3,3 Grad. Damit lag der Wert im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +3,8 Grad im zu warmen Bereich. Gegenüber dem Referenzwert von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +2,9 Grad.
Damit ist es amtlich, dass der Januar 2020 zu den zehn wärmsten Januar-Monaten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gehört. Damit hebt sich die durchschnittliche Temperatur der letzten 20 Januar-Monate auf rund +0,9 Grad an, was gegenüber dem vieljährigen Mittelwert einer Temperaturabweichung von +1,4 Grad entspricht. Interessant ist der Rückblick auf die letzten 20 Jahre. Ganze fünfzehn Januar-Monate waren zu warm, nur vier davon zu kalt.
Die höchste Temperatur wurde am 9. Januar mit +16 Grad über Ohlsbach bei Offenburg registriert. Nur ganz kurz hatte sich der Winter einmal im Januar gezeigt, was ab den mittleren Lagen auch ein paar Schneeflocken brachte. Und in diesem Zeitraum fällt mit -14,7 Grad über Oberstdorf der tiefste Wert, der am 20. Januar registriert wurde.
Normalerweise erreicht der Januar im Schnitt 9,1 Eistage (Dauerfrost) und 20,2 Frosttage (Tage, die mit Frost beginnen). Im Januar 2020 gab es 1,17 Eistage und 13,7 Frosttage.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +4,9 Grad |
Baden-Württemberg | +3,2 Grad |
Bayern | +3,3 Grad |
Hessen | +3,6 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +5,3 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +4,4 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +3,5 Grad |
Rheinland-Pfalz | +3,4 Grad |
Schleswig-Holstein | +5,1 Grad |
Saarland | +3,2 Grad |
Sachsen | +4,3 Grad |
Sachsen-Anhalt | +4,6 Grad |
Thüringen | +4,1 Grad |
Nicht nur der Dezember 2019 war zu trocken, auch der Januar 2020 verfehlte sein Niederschlagssoll. Registriert wurden Niederschlagssummen von 45 l/m² registriert. Damit fehlten rund 30 Prozent zum Sollwert von 61 l/m².
Bedingt durch die oben beschriebene Südwestwetterlage gab es über dem Westen und Norden mehr Niederschlag als über dem Süden und Osten zu vermelden. So wurden mit bis zu 120 l/m² über dem Sauerland, Niedersachsen und dem Harz die meisten Niederschlagsaktivitäten registriert. Am 27. Januar wurden im Hunsrück mit 40,4 l/m² die höchste Niederschlagssumme binnen 24 Stunden beobachtet, während über dem südlichen Baden-Württemberg noch nicht einmal 5 l/m² zusammen kamen.
Diese Bilanz lässt aufhorchen. Der DWD vermeldet, dass an 319 seiner 500 Messstationen nicht an einem einzigen Tag im Januar eine Schneedecke vermeldet wurde. Normalerweise liegt die Anzahl der Tage mit einer Schneedecke bei rund 14,4 Tagen. Im Januar 2020 waren es 0,96 Tage!
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 86,8 % |
Baden-Württemberg | 44,5 % |
Bayern | 47,2 % |
Hessen | 78,3 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 99,7 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 73,5 % |
Nordrhein-Westfalen | 61,3 % |
Rheinland-Pfalz | 62,7 % |
Schleswig-Holstein | 135,5 % |
Saarland | 83 % |
Sachsen | 56,6 % |
Sachsen-Anhalt | 80,2 % |
Thüringen | 79,6 % |
Klar, der Norden war überwiegend tiefdruckdominiert, insofern verwundert es nicht, dass der Süden mehr Sonnenschein ab bekam. Am Ende aber war der Januar 2020 mit 60 Sonnenstunden überdurchschnittlich hell. Sein Soll liegt bei 44 Stunden, was den Wert um 34 Prozent übertraf.
Den meisten Sonnenschein gab es mit bis zu 130 Stunden über dem südlichen Baden-Württemberg, während es weiter nach Norden, bspw. über Teile von Niedersachsen und Schleswig-Holstein, noch nicht einmal für 20 Sonnenstunden reichte.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961-1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 147,6 % |
Baden-Württemberg | 172,4 % |
Bayern | 151 % |
Hessen | 133,9 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 94,8 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 94,4 % |
Nordrhein-Westfalen | 102,3 % |
Rheinland-Pfalz | 126,6 % |
Schleswig-Holstein | 72,9 % |
Saarland | 125 % |
Sachsen | 129,4 % |
Sachsen-Anhalt | 145,9 % |
Thüringen | 146,9 % |
Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Januar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Februar 2020 und Winter 2019/2020 entwickeln kann.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der Januar gilt aus statistischer Sicht als kältester und auch trockenster Wintermonat, bzw. auch Monat im gesamten Jahr.
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