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Wetter Januar 2020 aktuelle Wettervorhersage vom 26.12.2019 - Starkwindereignisse sind möglich

| M. Hoffmann

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik steigt zum Jahreswechsel an und setzt den Winter mächtig unter Druck, was das Potential von Starkwindereignissen Anfang Januar über Deutschland ansteigen lässt.

Die kommenden Tage verlaufen ruhig und zunächst noch verbreitet neblig oder hochnebelartig bewölkt. Am Freitag ist über dem Westen und Süden mit etwas Niederschlag zu rechnen, sonst bleibt es bis einschließlich Silvester trocken. Doch nimmt der Wind bis zum 31. Dezember zu und vertreibt die Nebel- und Hochnebelfelder, jedoch kann der Wind unter bestimmten Voraussetzungen an Silvester für stürmische Windböen sorgen. Mehr dazu in der Wetterprognose zum Wetter Silvester 2019.

Ein turbulenter Wetterauftakt in den Januar ist möglich
Ein turbulenter Wetterauftakt in den Januar ist möglich

Ein kleines Randtief zu Silvester

Wetterbestimmend ist am Wochenende ein Hochdrucksystem, was zum Start in die neue Woche langsam seinen Einfluss auf Deutschland, Österreich und die Schweiz verliert. Die Details sind noch knifflig und hängen von einem kurzen, aber heftigen Impuls ab, der sich am 31. Dezember über Skandinavien in Form einer kleinräumigen Tiefdruckwelle entwickelt. Kommt dieser Impuls, so ist über dem Norden mit schweren Sturmböen zu rechnen. Wird der Impuls aber nicht gesetzt, frischt der Wind lediglich etwas auf.

Eine Randtiefentwicklung kann an Silvester für stürmisches Wetter sorgen
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Eine Randtiefentwicklung kann an Silvester für stürmisches Wetter sorgen
© www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Tiefdruckzentrum Skandinavien

Das neue Jahr beginnt nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells gemäßigt, bevor sich zum 2. Januar die atlantische Frontalzone über Skandinavien festigt und einen markanten Wetterwechsel einläutet.

Das Zentrum des Polarwirbels verlagert sich

Aktuell befindet sich das Aktivitätszentrum des Polarwirbels über Kanada und entsendet auf dem Atlantik ein Tief nach dem anderen in Richtung Mitteleuropa, was der aktuelle Hochdruckkeil noch blockieren kann. Doch Anfang Januar beginnt das Hoch zu schwächeln und zieht sich weiter nach Süden zurück. Zum 3. Januar positioniert sich ein bemerkenswertes Tiefdruckzentrum über dem europäischen Nordmeer. Der Kerndruck beträgt zeitweilig nur 950 hPa.

Windiges Wetter

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Gradienten den Tiefdruckkomplexes, was zu Randtiefentwicklungen - und damit zu Starkwindereignissen - führen kann. Gleichzeitig aber nimmt die Niederschlagsneigung zu und die Temperaturen steigen an.

Tiefdruckaktivität über der Barentssee

Bis zum 5. Januar verlagert sich das Tiefdruckzentrum vom europäischen Nordmeer in Richtung Skandinavien und der Barentssee. Das gibt dem Hoch die Möglichkeit, auf dem Atlantik nach Norden in Richtung Grönland aufzukeilen und die Tiefdruckaktivität über Mitteleuropa abtropfen zu lassen. Ob Deutschland, Österreich und die Schweiz vom Kaltluftzustrom erfasst werden, oder ob dieser östlich abgeleitet wird, ist für den Moment noch nebensächlich.

Wichtiger für Freunde des Winterwetters ist der Impuls der zur Meridionalisierung gesetzt wird. Mehr ist im Moment vom Winter nicht zu erwarten.

Ein Impuls mit weitreichenden Folgen für den Winter?
Wettervorhersage der Europäer: Ein Impuls mit weitreichenden Folgen für den Winter?
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Auf dem Atlantik geht es zur Sache

Das Tiefdruckzentrum positioniert sich auch nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells zum 1. Januar über dem europäischen Nordmeer und führt auf seiner Rückseite kalte Luftmassen auf den Atlantik.

Eine nicht enden wollende Tiefdruckdynamik

Der Prozess der Zuführung kalter Luftmassen auf den Atlantik lässt dort immer wieder von neuem Tiefdruckgebiete entstehen, die sich zunehmend engmaschiger um Grönland herum einkreisen. Damit verbleibt - im Unterschied zu den Europäern - bis zum 5. Januar das Zentrum des Polarwirbels über Kanada und Grönland bestehen.

Das Potential von Starkwindereignissen

Das Tiefdruckzentrum liegt zwar westlicher, doch unter bestimmten Voraussetzungen drücken sich die Tiefdruckausläufer bis nach Mitteleuropa durch. Gelingt das, so ist vom 2. bis 5. Januar mit einer ansteigenden Niederschlags- und Windaktivität zu rechnen. Gelingt das nicht, werden die Tiefdrucksysteme auf einen Hochdruckkeil auflaufen. Zum aktuellen Stand berechnet das amerikanische Wettermodell eine Zwischenlösung, bei der die atlantische Frontalzone bis nach Skandinavien durch schlägt und zeitweilig das Wetter über Deutschland beeinflussen kann. Nasskaltes Wetter. Nix Halbes, nix Ganzes und vom Winter weit entfernt.

Das Zentrum des Polarwirbels verbleibt über Kanada und Grönland
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Das Zentrum des Polarwirbels verbleibt Anfang Januar über Kanada und Grönland
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Ein wenig winterlicher Start in den Januar

Die Wetterprognose der Europäer zeigt mit der Verlagerung des Zentrum des Polarwirbels in Richtung Skandinavien ein Potential für den Winter auf, der Chance und Risiko zugleich ist. Darauf werden wir heute Abend noch näher eingehen. Doch bleibt die Wetteraktivität westlich von Europa - wie nach den Amerikanern berechnet - bestehen, so wird der Winter zwischen milden und nasskalten Varianten hin und her schwanken. Solange sich an der Grundstruktur nichts verändert, bleibt es für die Jahreszeit zu mild.

Schaut man sich die Kontrollläufe an, so wird die These von einem milden Start in das Jahr 2020 gestützt. Das Temperaturspektrum ist am 1. Januar noch deutlich zu warm und sinkt zum 5. Januar in den gemäßigt milden - und damit nasskalten - Bereich ab.

Welche Entwicklung sich aus der Verlagerung der Wirbelzentrums ergeben können, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020.

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