Wetterprognose und Wettervorhersage
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Wie steht es um den Winter nach den Feiertagen und welche Chancen hat der Hochwinter im Januar?
Ob es an Weihnachten in paar Schneeflocken zu sehen gibt, steht noch nicht fest. Die Berechnungen von heute Nachmittag lassen den Spielraum noch offen. Mehr dazu in der Wetterprognose Weihnachten und Winter.
Der Knackpunkt zu Weihnachten wird sein, wie sich das Hoch westlich von Europa aufwölben und zeitgleich der tiefe Luftdruck nach Süden abgleiten wird. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen sozusagen an der Grenze, was die weiße Weihnacht unerwartet doch noch zu einer knappen Kiste
macht.
Das amerikanische Wettermodell berechnet heute Abend die Zufuhr nasskalter Luftmassen aus nordwestlichen Richtungen, was die Tageswerte am 25. und 26. Dezember auf +0 bis +6 Grad zurückgehen lassen kann. Gleichzeitig aber wird das Hoch nach Osten weggedrückt, sodass die Niederschlagstätigkeit nachlässt. Trotzdem wären mit Temperaturen in 1.500 Meter Höhe von -3 bis -6 Grad Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich. Dauerfrost wäre ab 500 bis 700 Meter zu erwarten.
Geht es nach der Wetterprognose der Europäer, so wird eine ähnliche Wetterentwicklung berechnet - nasskalt mit Option auf ein paar Schneeschauer. Alles in allem aber wenig winterlich und mit weißen Weihnachten hat das in tieferen Lagen wenig gemeinsam.
Interessant bleibt die Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes, welches den Kaltluftstrom etwas stärker berechnet und somit die weiße Weihnacht ab den mittleren Lagen ab 500 bis 700 Meter nicht ausschließt. Und so bleibt das Fazit heute Abend für eine nasskalte Weihnacht mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen bestehen.
Auch daran hat sich in den letzten Stunden nichts verändert. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist zu stark, als dass sich kalte - winterliche - Luftmassen über Deutschland durchsetzen oder gar festsetzen könnten.
Zwar macht sich die kalte Luft auf den Weg in Richtung Mitteleuropa, doch die Hochdruckachse bildet sich nicht dementsprechend aus, als dass die arktischen Kaltluftmassen bis nach Deutschland gelangen. Darin stimmen sowohl die Berechnungen der Europäer, als auch der Amerikaner überein. Zieht man die Kontrollläufe hinzu, so zeichnet sich auch hier ein für Anfang Januar normaler und im Trend zu milder Temperaturtrend ab.
Das Problem - aus der Sicht der Freunde des Winterwetters
- ist der Hochdruckkeil über Weihnachten. Dieser wird nach den Feiertagen nach Osten weggedrückt und so laufen die atlantischen Tiefdruckgebiete gegen das Hoch auf und führen neben milden auch feuchte Luftmassen mit sich.
Nein, das ist zu einfach. Keine Frage, die Ostwärtsverlagerung des Hochdrucksystems ist eine plausible Wetterentwicklung, doch der sog. AO-Index wird in der letzten Dezember-Dekade weiterhin negativ berechnet. Anders formuliert ist der Polarwirbel zum Jahreswechsel alles andere als stabil zu bewerten und wird bis in den Januar hinein zu Wellenbewegungen entlang der Polarfront sorgen. Dass dies auch in die winterliche Richtung gehen kann, zeigt sich anhand einiger Kontrollläufe
Dem Winter fehlt noch der Impuls. Ob dieser in den kommenden Stunden oder Tagen gesetzt wird, ist gut möglich, doch ein instabiler Polarwirbel kann eben auch eine sehr warme Wetterentwicklung zur Folge haben.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
26. Dezember | +0 bis +9 Grad |
+3 bis +6 Grad |
30. Dezember | -4 bis +10 Grad |
+1 bis +3 Grad |
4. Januar 2020 | -8 bis +10 Grad |
-1 bis +2 Grad |
Kommt der Winter im Januar noch auf Touren? Ein Blick auf die unterschiedlichen Langfristprognosen der Langfristmodelle.
Es bleibt alles wie gehabt. Das Wetter im Januar 2020 wird vom CFSv2 Modell mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert deutlich zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose fällt gegenüber dem vieljährigen Sollwert neutral und im Trend leicht zu trocken aus.
In eine ganz ähnliche Richtung geht der Januar-Trend der NASA. Die Abweichung liegt zwischen +0,5 bis +1,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert im leicht bis deutlich zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert als unauffällig und im Trend leicht negativ (zu trocken) zu bewerten.
Auch nach der Januar-Prognose des europäischen Langfristmodells soll der zweite Wintermonat mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad am Ende zu warm ausfallen können. Im Unterschied aber zu den anderen Prognosen wird die Niederschlagsneigung leicht erhöht berechnet
Der etwas kühlere Wettertrend zu Weihnachten festigt sich in den Berechnungen so langsam, was ein paar Schneeflocken nicht ausschließt, doch ein Wintereinbruch ist bei einem weitgehend nasskalten Wettercharakter nicht zu erwarten. Aber auch darüber hinaus zeichnet sich mit einem nasskalten Wettercharakter eine wenig winterliche Großwetterlage ab. Einzig allein der Polarwirbel kann mit seinem instabilen Verhalten für Veränderungen sorgen. Die können aber sowohl in die warme, als auch kalte Richtung gehen.
Interessant ist die Vorhersage der Langfristmodelle, die - seit dem Sommer - einen einheitlich zu warmen Wettertrend für den Januar berechnen. Noch nicht einmal Ansatzweise wankt diese Berechnung. Doch wie weiter oben erwähnt ist das Kontinentalhoch in einer sehr guten Verfassung und es bleibt die letzte Dezember-Dekade abzuwarten. Stößt das Kontinentalhoch in Richtung Mitteleuropa vor, ist der Hochwinter im Januar nicht auszuschließen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der Januar gilt aus statistischer Sicht als kältester und auch trockenster Wintermonat, bzw. auch Monat im gesamten Jahr.
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