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So war das Wetter im Januar 2019: Zu warm und zu nass

| M. Hoffmann

Der Januar wurde seinem kalten Ruf nicht gerecht. Dazu fehlte eine hochwinterliche Großwetterlage. Doch weit entfernt war die nicht und die zweite Januar-Hälfte fiel deutlich kühler aus, sodass Winterwetter bis in tiefere Lagen möglich war.

Das Wetter im Januar 2019 hatte von Allem etwas zu bieten
Das Wetter im Januar 2019 hatte von Allem etwas zu bieten

Dominiert wurde das Wetter im Januar 2019 durch Tiefdruckgebiete, welche aus überwiegend nordwestlichen Richtungen über Deutschland hinwegzogen. Dabei verursachten die in den Staulagen der Alpen unwetterartige Niederschläge mit enormen Neuschneemengen. Viel Schnee mit chaotischen Auswirkungen an den Alpen und der Mittelgebirge. Sonst war es mild.

Erst in der zweiten Monatshälfte setzte sich häufiger auch mal hoher Luftdruck durch und sorgte für kalte - teils winterliche - Temperaturen. Zum Monatsende gab es ein Auf und Ab der Schneefallgrenze bei einem insgesamt nasskalten Wettercharakter.

Der Januar war zu warm

Der hohe Temperaturüberschuss aus der ersten Januar-Dekade konnte bis zum Schluss nicht mehr abgebaut werden. Dazu fehlte auch eine hochwinterliche Wetterlage. Am Ende brachte es der Januar 2019 auf eine durchschnittliche Temperatur von +0,6 Grad und war gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +1,1 Grad zu warm.

Gegenüber dem Referenzwert von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,2 Grad. Betrachtet man den Mittelgebirgsraum und die Alpenregionen, so wurde der langjährige Sollwert erreicht. Der Grund war das Schneedepot, welches im Zeitraum vom 6. bis 15. Januar dort niederging.

Vor allem über dem Norden von Deutschland war es mild. Die höchste Tagestemperatur wurde am 27. Januar mit +11 Grad in Rheinfelden registriert. Die kältesten Werte wurde am 21. Januar mit -18,6 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese und am 22. Januar mit -18,1 Grad über Oberstdorf erreicht.

Wetterphänomen konnte sich nicht durchsetzen

Ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe dominierte die Wetterentwicklung im Januar. Der Polarwirbel wurde über weite Strecken stark gestört berechnet und auch Polarwirbelsplit gab es im Ansatz zu bestaunen. Doch über Mitteleuropa waren die Auswirkungen nicht zu spüren. Dafür war der aktive Teils des Polarwirbels über Kanada zu dominierend. Ein Major-Warming kommt Schnitt alle 1 bis 3 Jahre vor.

Viel Niederschlag

Der Januar 2019 übertraf mit einer durchschnittlichen Niederschlagssumme von 80 l/m² seinen Sollwert von 61 l/m² um 127 Prozent. Chaotisch sind die ergiebigen Dauerschneefälle entlang der Mittelgebirge und der Alpen zu benennen, welche im Zeitraum vom 6. und 15. Januar niedergingen.

Am 11. Januar wurde in Ruhpolding-Seehaus eine Schneedecke von 210 cm und am 13. Januar in der Nähe von Bad-Reichenhall von 240 cm gemessen. Damit wurden einige Neuschneerekorde aufgestellt. Den meisten Niederschlag gab es mit 436,7 l/m² in Ruhpolding-Seehaus - und das nicht im gesamten Monat, sondern im Zeitraum vom 1. bis 15. Januar!

Bedeutend weniger Niederschlag gab es mit 20 l/m² über dem Norden von Thüringen und die Oberrheinische Tiefebene. Auch über dem Norden von Schleswig-Holstein war es für einen Januar deutlich zu trocken.

Sonnenscheindauer normal

Trotz der zahlreichen Tiefdrucksysteme schafft es der Januar mit rund 45 Sonnenstunden sein Sollwert von 44 Stunden zu erreichen. Relativ wenig Sonnenschein gab es mit 25 Stunden über den Gebieten vom Nordschwarzwald und der Schwäbischen Alb.

Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Januar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Januar 2020 und Winter 2019/2020 entwickeln kann.

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