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Wetter Januar 2019: aktuelle Wettervorhersage vom 26.12.2018 - Von milden bis winterlichen Großwetterlagen

| M. Hoffmann

Von milden Westwindwetter bis zu einem Wintereinbruch Anfang Januar ist vieles möglich. Doch der Wettertrend zeigt eine eindeutige Richtung.

Bis kurz vor Silvester ist mit einem ruhigen und teils neblig-trüben Wettercharakter zu rechnen. Zum Jahreswechsel sind sich die Prognose-Modelle noch nicht einig darüber, ob es windig wird, oder ob sich die ruhige und zu Nebel neigende Großwetterlage durchsetzen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Wetter Silvester 2018.

Aber auch zum Beginn des neuen Jahres gibt es nach den aktuellen Wetterprognosen noch erhebliche Unterschiede. Während das europäische Vorhersage-Modell einen winterlichen Wettercharakter zum 4. Januar simuliert, berechnet das amerikanische Prognose-Modell eine milde und windige Westwetterlage. Beide Varianten sind plausibel und hängen sehr stark davon ab, wie sich das aktuell wetterbestimmende Hochdrucksystem positionieren wird.

Hat der Winter auch im Januar seine Probleme?
Hat der Winter auch im Januar seine Probleme?

Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells: Tiefdruckdominiertes Wetter

Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell haben sich gegenüber heute Morgen etwas verändert, doch das Ergebnis bleibt das gleiche: Der Winter hat in der ersten Januar-Dekade so seine Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Zu stark ist der atlantische Westdrift, welche sich in kräftigen Tiefdruckzentren zwischen Island und Skandinavien positionieren.

Diese - für die Jahreszeit zu milde - Variante wird seit gestern Abend immer wieder berechnet. Der Auslöser hierfür ist der nicht mehr enden wollende Zustrom kalter Luftmassen über Kanada in Richtung Neufundland. Der Winter hätte über Deutschland nur mit einem Downstream-Development für kurze Zeit seine Chancen. Mehr wäre vom Winter nicht zu erwarten.

Kräftige Westwindzirkulation lässt dem Winter keine Chance
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell von heute Nachmittag: Eine kräftige Westwindzirkulation lässt dem Winter keine Chance © www.meteociel.fr

Wie wahrscheinlich ist ein milder Start in den Januar?

Plausibel ist solch eine Wetterentwicklung - auch ganz unabhängig von einem möglichen Major-Warming oder einem Polarwirbelsplit (Mehr Informationen zum aktuellen Warming in der Wetterprognose Winter). Die Kontrollläufe stützen diese Großwetterlage mehrheitlich und die Vorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells ist darin ganz gut eingebettet.

So liegt das Temperaturspektrum am 1. Januar zwischen -2 bis +8 Grad (Mittelwert: +4 bis +6 Grad), am 5. Januar zwischen -9 bis +9 Grad (Mittelwert: +1 bis +4 Grad) und am 10. Januar zwischen -7 bis +9 Grad (Mittelwert: +2 bis +5 Grad). Das ist von einem Hochwinter sehr weit entfernt. Die Niederschlagsneigung ist vom 1. bis 5. Januar leicht und darüber mäßig erhöht. Auch das spricht Anfang Januar für einen erhöhten Tiefdruckeinfluss und somit für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von mildem Wetter.

Diagramm Temperaturen Januar 2019 vom 26.12.2018
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Eine winterliche Wetterentwicklung ist nicht auszuschließen

Das zeigt sich anhand der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells, welches das Hoch Anfang Januar als Blockadehoch auf dem Atlantik positioniert. Somit wird die atlantische Tiefdruckrinne frühzeitig blockiert, das Zirkulationsmuster meridionalisiert und über Deutschland, Österreich und der Schweiz können kältere Luftmassen zugeführt werden, was ab dem 3. Januar zu Schneefällen und ab dem 4. Januar zu Dauerfrost führen kann.

Polarwirbelsplit?

Nicht nur das Major-Warming in Stratosphärenhöhe wird in der ersten Januar-Dekade zunehmend wahrscheinlicher, sondern auch dessen Auswirkungen auf den Polarwirbel. So gibt es nur noch wenige Kontrollläufe, welche keinen Ansatz zu einem Polarwirbelsplit berechnen und eine beträchtliche Anzahl berechnet bereits ein Splitverhalten.

Das Dumme ist - für alle Freunde des Winterwetters - die simulierte Hochdruckachse, welche von Sibirien aus nach Alaska sich durch den Wirbel schiebt. Infolge daraus wird der Kältepol bei Kanada erhalten und es ändert sich - trotz der guten Rahmenbedingungen - nichts am zu milden Winterwetter.

Der Polarwirbelsplit muss - damit der Winter eine Chance bekommt - an anderer Stelle verlaufen. Günstig sind Hochdruckpositionen zwischen Kanada, Grönland oder Island.

Damit der Winter seine Chance bekommt, der Split anders verlaufen
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf von heute Nachmittag: Damit der Winter seine Chance bekommt, der Split anders verlaufen © www.meteociel.fr

Langfristmodell: zu warmes Januarwetter

Auch daran hat sich nichts verändert. Die Wetterprognosen des Langfristmodells bleiben für den Januar 2019 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm.

Die Niederschlagsbewertung fällt leicht positiv aus (etwas zu nass).

Zusammenfassung

Die Bandbreite der Wetterentwicklungen bleiben hoch. Von mild (amerikanischen Wettermodell) bis hin zu einem Wintereinbruch (europäischen Wettermodell) ist vieles möglich. Der Wettertrend selbst zeigt ich für die Jahreszeit etwas zu mild und etwas zu nass. Viel hängt davon ab, ob ein Major-Warming eintritt und welche Auswirkungen daraus auf den Polarwirbel resultieren. Ob sich heute Abend etwas verändert hat, berichten wir an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einem kuren Update der Wetterprognose Januar.

Update der Wetterprognose von 20:04 Uhr
Die Wettermodelle bestätigen heute Abend einen ruhiger werdenden Wettercharakter zu Silvester. So ist tagsüber mit einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und zähen Nebelfeldern zu rechnen. Ab und an ist auch geringfügiger Niederschlag möglich. Über dem Norden frischt der Wind zeitweilig auf und kann zum Abend über den Küstenregionen von Mecklenburg-Vorpommern zu stürmischen Windböen führen. Von den vormals orkanartigen Windböen ist in den abendlichen Berechnungen nichts mehr zu sehen. Die Temperaturen erreichen am Tage milde +6 bis +11 Grad und sinken in der Silvesternacht auf +1 bis +3 Grad über dem Süden und +4 bis +8 Grad über dem Norden ab. Winterliche Wetterverhältnisse sind nicht zu erwarten.

Amerikanisches Vorhersage-Modell: Zu mild für den Winter
Die Wetterprognose des amerikanischen Prognose-Modells hat sich heute Abend nicht verändert. Das Hochdrucksystem kippt in den ersten Januar-Tagen nach Osten weg und macht den Weg für die atlantische Frontalzone frei. So ist im Zeitraum vom 3. bis 10. Januar mit Starkwindereignissen, viel Niederschlag und milden Temperaturen zu rechnen.

Keine Chancen für den Winter
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Keine Chancen für den Winter © www.meteociel.fr


Das europäische Vorhersage-Modell: Wintereinbruch Anfang Januar?
Das europäische Vorhersage-Modell rückt von seiner Variante von heute Morgen ab und berechnet das Hoch östlicher. Somit wird der Kaltluftzustrom zunächst über das östliche Europa nach Süden an Deutschland vorbei abgelenkt. Ab dem 4. Januar gelangen die kalten Luftmassen über Umwege nach Deutschland. Ob sich daraus eine winterliche Wetterlage entwickeln kann, bleibt abzuwarten.

Winterliche Optionen bleiben erhalten, doch das Hoch wird weiter östlich berechnet
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Winterliche Optionen bleiben erhalten, doch das Hoch wird weiter östlich berechnet © www.meteociel.fr


Wettertrend Kontrollläufe: zu mild für den Winter
Die Kontrollläufe berechnen im Zeitraum vom 1. bis 4. Januar eine kühlere Wetterphase, im Schnitt aber bleiben die Temperaturen in der ersten Januar-Dekade gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm.

Schaut man sich die einzelnen Kontrollläufe genauer an, so bestätigt sich heute Abend eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Polarwirbelsplit zwischen Sibirien und Alaska. Insofern sind die Vorhersagen des amerikanischen Prognose-Modells plausibel. Nichtsdestotrotz ist in den kommenden Tagen mit den abnehmenden und wohl auch umkehrenden zonalen Winde in Stratosphärenhöhe mit erheblichen Verwerfungen in den Simulationen zu rechnen.

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