Wetterprognose und Wettervorhersage
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Innerhalb des Polarwirbels finden in den kommenden Tagen Umstrukturierungen statt, die den Winter bis in den Februar hinein beenden, oder auch verlängern könnten.
Deutschland liegt derzeit im Einflussbereich einer gradientenschwachen Wetterlage, bei der es regional zu gelegentlichem Niederschlag kommen kann. Teilweise ist bis auf tiefere Lagen mit Schneefall und der Ausbreitung einer Schneedecke zu rechnen - richtig winterlich wird es aber erst oberhalb etwa 300 bis 500 Meter.
Ab Samstagnachmittag dehnt sich von Osten eine Schneefront nach Deutschland aus und erreicht in der Nacht die westlichen Landesteile. Tagsüber kommt es zu zeitweiligem Schneefall, der vorübergehend auch über tieferen Lagen für eine Schneedecke sorgen kann. Im Verlauf der neuen Woche lässt der Schneefall nach und bei einem Mix aus Wolken, Hochnebel und Sonnenschein sind nur noch gelegentliche und regional begrenzte Schauer zu erwarten. Die Temperaturen pendeln sich südlich einer Linie von Köln und Berlin auf +2 bis -3 Grad ein und können in Richtung der Küsten von Nord- und Ostsee bis +5 Grad erreichen. In den Nächten sinken die Werte auf +0 bis -5 Grad ab und können bei Aufklaren und über Schnee unter die -10 Grad-Marke absinken. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Januar.
Trotz der gradientenschwachen Wetterlage werden sog. Hebungsvorgänge die Intensität regionaler Schneefallereignisse ansteigen lassen und so punktuell für kräftigeren Schneefall sorgen können. Insbesondere die Samstagnacht und der Sonntag können nennenswerte Neuschneemengen zusammenkommen. Kurzzeitig ist südlich einer Linie von Essen und Berlin mit der Ausbildung einer Schneedecke von 1bis 4 cm zu rechnen, doch der Wettercharakter ist nasskalt, was den Schnee nur oberhalb etwa 300 bis 500 Meter erhalten kann.
Die Unterschiede in der Schneeprognose sind zwischen den Vorhersage-Modellen erheblich. Die Europäer berechnen den meisten Schneefall, die Amerikaner hingegen deutlich weniger. Das Mittelmaß bilden die Deutschen ab - und das ist auch die Prognose, an die man sich orientieren sollte.
Mit eine große Bedeutung für das Wetter im Februar wird eine möglicherweise nennenswerte Schneedecke über Deutschland haben (Kälteaggregat). Die Vorhersage-Modelle schlagen unterschiedliche Richtungen ein und je nachdem kann eine verzögerte oder zeitlich verschobene Milderung die Schlüsselszene abbilden.
Die Europäer hatten bereits gestern eine Variante berechnet, bei der sich die atlantische Frontalzone bis zum 30. Januar über Skandinavien durchsetzen kann - diese Prognose wird heute erneut berechnet.
Bevor das Starkwindband Deutschland erreicht, zeigt das Kälteaggregat noch, was es leisten kann - die erste Milderungswelle schlägt fehl und kann zwischen dem 26. und 27. Januar nochmals für kräftigen Schneefall sorgen. Die berechneten Neuschneemengen liegen zwischen 0 und 8 cm und ab den mittleren Lagen bis zu 15 cm. Verbreitet herrscht ab den mittleren Lagen eine tiefwinterliche Witterung vor.
Da das Kälteaggregat über dem Norden nicht vorhanden ist, setzt sich bis zum 29. Januar die Milderung mit stürmischen Böen bis zu +8 Grad rasch durch. Südlich der Linie von Köln und Dresden wird sich die Milderung verzögern und mit +0 bis +5 Grad in eine nasskalte Witterung übergehen, doch über Baden-Württemberg und Bayern kann sich das Kälteaggregat für den Erhalt der Schneedecke als nützlich erweisen und die winterliche Stimmung bei Tageswerten von +0 bis -2 Grad noch bis in den Februar hinein verlängern. Grenzwertig also - aber das entspricht exakt dem Wettertrend der letzten Tage.
Die Deutschen deuten es an, die Amerikaner zeigen, wie sich der Winter ab den mittleren Lagen bis in den Februar hinein behaupten kann.
Ein Hoch stellt sich im Zeitraum bis zum 28. Januar der atlantische Frontalzone in den Weg und zwingt diese auf eine nördlichere Zugbahn. Das verhindert zwar nicht, dass die atlantische Frontalzone Skandinavien erreicht, doch auf die Art und Weise, wird sich zwischen den Wettersystemen eine meridionale Grundströmung einstellen können.
In der aktuellen Wetterprognose der Amerikaner wird der Trogimpuls kräftig berechnet und geht im Zeitraum vom 28. Januar bis 1. Februar im Bereich von Skandinavien, Polen und die Ukraine nieder. Deutschland, die Schweiz und Österreich werden von diesem Arctic Outbreak nur gestreift. Schneefall und Temperaturen von +2 bis -2 Grad sind über dem Osten möglich. Über dem Norden und Westen können die Temperaturen auf bis +8 Grad ansteigen, während das Kälteaggregat über dem Süden die Schneedecke bei Werten um den Gefrierpunkt konservieren kann.
Doch das Bestreben der atlantische Frontalzone eine weiter Zonalisierungsphase einzuläuten, ist auch nach der Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells unverkennbar und nicht zu ignorieren. Im Bereich von Kanada sammelt sich durch die Hochdruckblockade ein regelrechter Kaltluftsee an, der zum 1. Februar bei Neufundland auf den warmen Atlantik geführt wird. Die Folge daraus sind kräftige Tiefdrucksysteme, welche mit voller Wucht gegen einen Hochdruckkomplex über Russland auflaufen, das Wetter über Deutschland aber zunehmend beeinflussen können.
Die Windaktivität nimmt zu und die Durchmischung der Luftmassen ist ausreichend, um das Kaltluftaggregat abzubauen. Die simulierten Temperaturen erreichen am 1. Februar über dem Westen bis +8 Grad, während östlich einer Linie vom Schwarzwald und Mecklenburg-Vorpommern die Werte mit +0 bis +4 Grad in den nasskalten Bereich ansteigen. Bis zum 4. Februar erreichen die Temperaturen verbreitet +2 bis +6 Grad.
Auch nach Stunde 120 hat sich wenig am Wettertrend geändert - nasskalt über tieferen, mit winterlichem Potential über den mittleren und höheren Lagen.
Deutlicher wird das, wenn man sich die Temperaturentwicklung in 1.400 Meter anschaut. Diese steigen über dem Norden und Westen zum 25. Januar auf bis +2 Grad an und liegen über dem Süden und Osten zwischen -3 und -5 Grad. Ab dem 27. Januar pendeln sich die Höhenwerte über dem Norden und Westen auf -4 bis -6 Grad und über dem Süden und Osten auf -5 bis -8 Grad ein. Für den Flachlandwinter sind Anfang Februar -5 bis -7 Grad notwendig und unterstreicht es heute noch einmal eindrücklich, wie grenzwertig ein Flachlandwinter ist und bleibt.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
26. Januar | -2 bis +7 Grad |
+0 bis +4 Grad |
30. Januar | -4 bis +8 Grad |
-1 bis +4 Grad |
4. Februar | -8 bis +11 Grad |
+2 bis +4 Grad |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das Wetter zeigt sich im letzten Wintermonat abwechslungsreich. Von kräftigen Schneeschauern bis hin zu frühlingshaften Temperaturen ist alles möglich.
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