Wetter Februar 2021 Wettervorhersage vom 24.01.2021 - Grenzwetterlage, Winterwetter oder einfach nur mild?
Winterliche Wetterverhältnisse setzen sich über der Südhälfte durch. Ab der Wochenmitte aber erfolgt ein markanter Wetterwechsel und sorgt für einen turbulenten Wettercharakter und kräftiges Tauwetter bis über die höheren Lagen. Regionale Überflutungen sind möglich. Welche Konsequenzen hat das auf das Wetter im Februar?
Schneefall ist heute noch über der Mitte und dem Osten zu erwarten, der nach Norden auch als Schneeregen oder Regen niedergehen kann. Zum Start in die neue Woche ziehen sich der Schneefall über die Südhälfte zurück und Tageswerte von -2 bis +2 Grad, sowie Dauerfrost oberhalb etwa 300 bis 500 Meter komplettiert den verbreitet winterlichen Wettercharakter (Schneeprognose). Weiter nach Norden ist bei Werten von +0 bis +5 Grad mit einer nasskalten Witterung zu rechnen.
Markanter Wetterwechsel mit erhöhtem Unwetterpotential
Die zweite Welle der atlantische Frontalzone nimmt ab der Wochenmitte Kurs auf Deutschland und sorgt neben kräftigen Windböen für starke Bewölkung und zeitweilige Niederschläge. Der Wind kann über exponierten Lagen zu schweren Sturmböen führen und regional für orkanartige Winde sorgen. Die Niederschläge intensivieren sich am Donnerstag und Freitag und können sowohl flächendeckend als auch länger andauernd und ergiebig ausfallen. Rasch wird es aus westlichen Richtungen milder, was die Tageswerte zum Ende der Woche auf +6 bis +10 Grad und über dem Westen und Südwesten örtlich auf bis +14 Grad ansteigen lassen kann. Tauwetter setzt sich bis auf die höheren Lagen durch und in Kombination mit dem Wind und den kräftigen Niederschlägen kommt es zu regionalen Überflutungen. Mehr dazu: Wetter Januar 2021.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Zykluswetter - der Winter kommt bis Februar zurück
Auffällig ist die derzeitige Wellenbewegung entlang der Polarfront. Mit einer westlichen Grundströmung gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz mal auf die warme Vorder- und mal auf die nasskalte bis winterliche Rückseitenströmung.
Der Zeitraum dazwischen beträgt 5 bis 6 Tage. Interessant ist nun, dass die Wetterprognose des europäischen Wettermodells die kommende Milderung verzögert und bis zum Februar in eine Grenzwetterlage umwandelt. Anders formuliert bekommt der Winter seine Chance und festigt den momentanen Zyklus von 5 bis 6 Tagen, was für eine Zonalisierung typisch ist.
Winterwetter Anfang Februar von längerer Dauer?
Der Grund ist so einfach wie simpel und zeigt sich in dem bereits gestern besprochenen Störimpuls auf dem Atlantik. Das Azorenhoch keilt nach Norden auf, wird nach Osten weggedrückt und geht zum 1. Februar eine Verbindung zum Kontinentalhoch ein.
Zur gleichen Zeit liegt ein Tiefdrucksystem zwischen Frankreich und der Mittelmeerregion und führt mildere Luftmassen nach Norden, während von Nordosten kältere Luftmassen nach Deutschland gelangen. Das lässt am 29. Januar die Werte nördlich der Linie von Hannover und Dresden auf -2 bis +1 Grad zurückgehen, während weiter südlich die Werte +4 bis +8 Grad erreichen können. Zum 1. Februar werden die Höchstwerte in der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells zwischen -4 bis +0 Grad verbreitet im Dauerfrostbereich simuliert. Dazu gibt es immer wieder Niederschläge, die bis auf tiefere Lagen in Schnee übergehen und für winterliche Wetterverhältnisse sorgen. Milder bleibt es mit bis +4 Grad über dem Westen und Nordwesten.
Und wieder milder
Der Hochdruckverbindung bleibt kaum Zeit sich zu stabilisieren und löst sich zum 2. Februar auf. Das gibt der atlantische Frontalzone mit ihrer dritten Welle die Möglichkeit Deutschland zu erreichen und mit einem kräftigen bis stürmischen Wind mildere Luftmassen zuzuführen. Die Tageshöchstwerte können zwischen +8 Grad über dem Südwesten und -4 Grad über dem Nordosten schwanken.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: mehr Grenzwetterlage
Interessant ist die Wandlung des amerikanischen Wettermodells vom Verlauf des Vormittages. Heute Morgen noch konnte von einer Grenzwetterlage keine Rede sein. Die atlantische Frontalzone rauschte einfach durch, was in den ersten Februar-Tagen zu einem milden, windigen und unbeständigen Wettercharakter geführt hätte.
Winterwetter möglich - aber nicht überall
In der Wetterprognose von heute Nachmittag nun ein Umkehrschwung in Richtung der Wettervorhersage der Europäer. Das Hoch wölbt sich zum 29. Januar über dem Atlantik nach Norden auf und verlagert sich zum 1. Februar über Skandinavien und geht eine Verbindung zum Polarhoch ein.
Deutschland liegt vom 1. bis 4. Februar im Einflussbereich einer milderen Südwestanströmung und zugleich dem Zustrom kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Anders formuliert läuft das in den ersten Februar-Tagen auf eine Grenzwetterlage hinaus. Östlich einer Linie von Bremen und dem Bayerischen Wald liegen die Werte am 2. Februar zwischen -3 und +0 Grad und über dem Westen zwischen +1 bis +5 Grad.
Und wieder milder
Auch diesen Wettertrend stützt nun das amerikanische Wettermodell. Die Hochdruckzone kann sich nicht behaupten und wird zum 3. Februar unterbunden. Der eine Teil des Hochs verlagert sich über das östliche Europa, während das Polarhoch an Ort und Stelle verweilt. Das gibt der atlantische Frontalzone mehr Raum das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit milden und feuchten Luftmassen zu beeinflussen. Zum 4. Februar werden milde +1 bis +6 Grad und über dem Westen bis +8 Grad berechnet.
Auf den Punkt gebracht: Details weniger wichtig - Störimpuls entscheidend
Eine detaillierte Wettervorhersage bei einer möglichen Grenzwetterlage auf so einen Zeitraum zu machen ist nahezu unmöglich. Ein wesentlicher Baustein für einen möglichen winterlichen Beginn des Februars aber ist der Störimpuls in Form des Hochdrucksystems auf dem Atlantik, was sich rasch nach Osten verlagert.
Markanter Umschwung
Aus einem theoretischen Ansatz wurde in den letzten 36 Stunden ein konkreter Ansatz und das Aufspringen des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag zeigt, dass diese Wetterentwicklung plausibel ist, auch wenn diese - für den Moment - nicht zu einem nachhaltigen Winterwetter führen wird.
Die Kontrollläufe stützen die mögliche Grenzwetterlage Anfang Februar, was über dem Süden und Westen zu einer nasskalten und über dem Norden und Osten zu einer nasskalten bis winterlichen Witterung führen kann. Auffällig sind die erheblichen Abweichungen einzelner Kontrollläufe in den deutlich zu kalten Bereich, das sind dann die Varianten, die dann möglich sind, wenn sich das Hochdruckkonstrukt behaupten kann. In relativ kurzer Zeit kann sich vom 1. bis 3. Februar ein Polarwirbelsplit ausbilden.
Aus diesem Grund ist eine nasskalte Witterung Anfang Februar anzunehmen und wahrscheinlich. Die Veränderungen in Form des Störimpulses mit teils gravierenden Veränderungen kann man zur Kenntnis nehmen und sollte man in den kommenden Stunden weiter beobachten und bewerten. Sie bilden im Moment aber nur eine vage Entwicklung ab. Was sich im Tagesverlauf verändert hat und welche Variante sich behaupten kann, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter Winter 2021.