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Wetter Februar 2021 Wettervorhersage vom 14.01.2021 - Winterwetter bis Februar?

| M. Hoffmann
Winter im Februar 2021?

Über Deutschland hält der Winter Einzug und zum Wochenende kommt zum Schnee noch Dauerfrost bis auf tiefere Lagen hinzu. Hält sich nun der Winter für längere Zeit und kann somit noch das Wetter im Februar 2021 beeinflussen?

Schneefall gibt es noch über dem Südwesten und am Sonntag über dem Westen und Süden. Weiter nach Norden und Osten sind nur vereinzelte Schneeschauer zu erwarten und die Temperaturen gehen zum Wochenende auf -5 bis +0 Grad zurück. Lediglich über dem Nordwesten kann es mit bis +2 Grad milder bleiben. In den Nächten ist verbreitet mit Tiefstwerten von -8 bis -2 Grad und bei Aufklaren und über Schnee mit bis zu -14 Grad zu rechnen.

Zum Beginn der neuen Woche schwächt sich der Dauerfrost ab, bleibt aber über dem Süden und oberhalb etwa 500 Meter erhalten. Hin und wieder ist etwas Niederschlag möglich, viel ist nicht zu erwarten. Dafür starke Bewölkung und zum Dienstag ein über dem Norden auflebender bis stürmischer Wind. Mehr dazu: Wetter Januar 2021.

Aus winterlich wird im Verlauf der Woche nasskalt
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Aus winterlich wird im Verlauf der Woche nasskalt
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im Februar 2021?

Die Wetterprognose für den Februar hängt stark davon ab, ob es einem Hoch auf dem Atlantik gelingt, eine Blockadeachse gegen die atlantische Frontalzone aufzubauen. Die Vorhersage-Modelle waren sich in den letzten Tagen noch uneinig, doch nun scheint der Konsens gefunden zu sein.

Arctic Outbreak

Der Zustrom arktischer Kaltluftmassen erfolgt zum 20. Januar und wird durch ein Tiefdruckzentrum zwischen Island, England und Skandinavien, sowie durch ein Hoch über Grönland gestützt. Dem Hoch über Grönland gelingt es nicht, eine Hochdruckbrücke nach Süden - in Richtung der Azoren - aufzubauen.

Tiefdruckdominanz

Infolgedessen gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz bis zum 25. Januar in eine Wetterentwicklung, die von Tiefdrucksystemen dominiert wird. Mithilfe einer entsprechenden Vorderseitenanströmung wird es bereits zum Beginn der letzten Januar-Dekade spürbar milder. Doch den Tiefdrucksystemen gelingt es nicht, sich bis in den Februar hinein weiter nach Osten auszudehnen. Zudem unterwandern die atlantischen Frontensysteme das Hoch zwischen Grönland und Kanada auf einer südlichen Zugbahn und befördern auf ihrer Vorderseite immer wieder milde Luftmassen nach Deutschland.

Dem Hoch gelingt es nicht, auf dem Atlantik eine Blockade aufzubauen. Stattdessen unterwandern die Tiefdrucksysteme das Hoch und sorgen über Deutschland für eine Milderung
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und dem amerikanischen Wettermodell: Dem Hoch gelingt es nicht, auf dem Atlantik eine Blockade aufzubauen. Stattdessen unterwandern die Tiefdrucksysteme das Hoch und sorgen über Deutschland für eine Milderung
© www.meteociel.fr

Spürbar milder

Die Temperaturen bewegen sich vom 20. bis 25. Januar mit Werten von +0 bis +5 Grad in einem nasskalten Bereich. Kurzzeitig können die Werte auf +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad ansteigen. Das ist zu mild für Winterwetter und das Tauwetter kann sich bis auf die höheren Lagen durchsetzen.

Winter vorbei oder kommt dieser bis zum Februar?

Diese Frage, ob der Winter vorbei ist, lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Warum? Das lässt sich in drei Kategorien einordnen.

Major-Warming in Stratosphärenhöhe

Aktuell beträgt die Windgeschwindigkeit in Stratosphärenhöhe entlang des 65. Breitengrades -72 km/h und wird das Minimum mit -97 km/h zwischen dem 15. und 16. Januar erreichen. Das bedeutet, dass die unteren Luftschichten des Polarwirbels eine massiv negative Beschleunigung erfahren und der Polarwirbel insgesamt instabiler wird. Das kann von einem Displacement, zu einem Polarwirbelsplit bis hin zu einem völligen Zusammenbruch des Polarwirbels führen. Es ist davon auszugehen, dass die negativen Winde in Stratosphärenhöhe ihre volle Entwicklung auf die unteren Luftschichten zum 22. Januar zeigen können. Im Vergleich sieht man die aktuelle Windströmung und die zum gleichen Tag vom letzten Jahr.

Das aktuelle Major-Warming im Vergleich zu einem intakten Stratosphärenwirbel
Das aktuelle Major-Warming (li.) im Vergleich zu einem intakten Stratosphärenwirbel (re.)
© www.meteociel.fr

Polarwirbelsplit

Allen voran die Amerikaner sind in Sachen Polarwirbelsplit in den letzten Stunden recht forsch gewesen und hatten diese Variante immer wieder zwischen den Aleuten, Grönland und den Azoren - bis in den Februar hinein - simuliert. Sollte das gelingen, so würde zwei Dinge passieren.

Zum einen wird die atlantische Frontalzone nachhaltig blockiert und zum anderen wird der Kaltlufttransport in Richtung Kanada unterbunden, bzw. in Richtung Europa - oder dem Atlantik - nach Süden abgeleitet. Eine Milderung wäre dann nur vorübergehend und der Winter würde sich bis Anfang Februar durchsetzen können.

Das gelingt aber nur dann, wenn der Polarwirbelsplit wie beschrieben verläuft. Kann sich hingegen die Hochdruckachse zwischen Sibirien und Kanada stabilisierten, setzt sich über Mitteleuropa entweder ein Betonhoch oder die Westwetterlage durch. Mit Winterwetter wäre im Februar in diesem Fall nicht mehr zu rechnen.

Der Polarwirbelsplit in seinen unterschiedlichen Ausführungen
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: der Polarwirbelsplit in seinen unterschiedlichen Ausführungen von heute Morgen (li.) und heute Mittag (re.)
© www.meteociel.fr

Die Randfaktoren

Sowohl der NAO-, als auch AO-Index Wert werden bis in den Februar hinein im negativen Bereich berechnet. Das spricht nicht für einen vollständigen und nachhaltigen Durchbruch einer Westwetterlage mit viel Wind, Regen und milden Temperaturen. Doch kann es auch bei einem negativen AO- und NAO-Index warm werden, wenn die Tiefdrucksysteme das Hoch zwischen Grönland und Island am südlichen Gradienten unterwandern und aus südwestlichen Richtungen die milden Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen.

Kann die Milderung komplett ausfallen?

In der Theorie zwar möglich, doch in der Praxis wenig wahrscheinlich. Das sehen auch die Kontrollläufe so. Im Zeitraum vom 19. bis 22. Januar wird es spürbar milder und die Tageswerte orientieren sich über dem Westen und Norden zwischen +4 bis +8 Grad und über dem Süden und Osten auf +0 bis +4 Grad ansteigen.

Der optionale Winter bis Februar

Im nachfolgenden Zeitraum aber bestätigen die Kontrollläufe keine durchgreifende Milderung bis Februar. Das Spektrum schwankt über dem Norden und Westen zwischen +2 bis +4 Grad und über dem Süden und Osten zwischen -2 bis +2 Grad. Oberhalb etwa 500 Meter kann sich Dauerfrost einstellen. Damit sind die Kontrollläufe im Vergleich zu den letzten Stunden wieder kühler geworden und offerieren die Möglichkeit des Polarwirbelsplits mit winterlichen Ansätzen. Im Grunde aber repräsentiert der Mittelwert der Kontrollläufe exakt das, was nach dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 normal wäre.

Der winterliche Ansatz im Februar
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: der winterliche Ansatz im Februar
© www.meteociel.fr

Die Wetterprognose Februar der Langfristmodelle

Geht es nach dem CFSv2 Modell, so soll das Wetter im Februar 2021 im Vergleich zu vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +2 bis +4 Grad deutlich und nach dem neuen Mittelwert von 1991 und 2020 um +1 bis +3 Grad zu warm ausfallen. Die Niederschlagsprognose fällt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert unauffällig aus.

Wettervorhersage Februar nach dem europäischen Wettermodell

Die Langfristprognose des europäischen Wettermodells berechnet den Februar mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad (61/90) zu warm und im Vergleich zum Mittelwert von 1991 bis 2020 mit einer Differenz von +0 bis +1 Grad etwas zu mild. Die Niederschlagsprognose fällt deutlich positiv und damit zu nass aus.

Der Wettertrend Februar nach der NASA

Interessant dürfte für die Winterfreunde der Wettertrend der NASA sein. Der Februar wird sowohl nach dem alten, als auch neuen Klimamittelwert zu kalt ausfallen können. Markant bildet sich hier der Hochwinter mit einem Skandinavienhoch ab, der aus östlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Die Niederschlagsprognose ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert unauffällig.

Auf den Punkt gebracht: nasskalt mit winterlichen Optionen

Fasst man alles an Möglichkeiten zusammen und bewertet den Wettertrend der letzten Tage, sowie die aktuellen Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle, so kommt eine Wetterentwicklung heraus, die sich im Verlauf der letzten Januar-Dekade bis in den Februar hinein aus einer nasskalten Witterung mit winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen (400 bis 600 Meter) auszeichnet. Ein Polarwirbelsplit bleibt möglich und kann den Wettertrend zum 23. Januar nochmals in die deutlich zu warme, als auch winterliche Richtung kippen lassen.

Was sich im Tagesverlauf verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr an dieser Stelle in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2021.

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