Wetter Februar 2020 aktuelle Wettervorhersage vom 20.01.2020 - Strukturelle Veränderungen kündigen sich an

| M. Hoffmann

Setzt sich der warme Temperaturtrend auch im Februar 2020 fort? Die aktuelle Wetterentwicklung lässt dieses Rückschluss zu, doch verändert der Polarwirbel so langsam seine Struktur, was dieses Rückschluss noch infrage stellen lässt.

Der Februar ähnlich warm und trocken wie der Dezember und Januar?
Der Februar ähnlich warm und trocken wie der Dezember und Januar?

Ein Hochdruckgebiet bestimmt das Wettergeschehen im Verlauf der Woche bis zum Wochenende. Da ist nicht viel spannendes zu erwarten. Halten sich die Nebel- und Hochnebelfelder für längere Zeit, so sind Temperaturen um die 0 Grad zu erwarten. Lösen sich die Nebelfelder aber auf, so kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein und die Werte steigen auf +4 bis +8 Grad an - örtlich sind über dem Westen auch bis +10 Grad möglich.

Was noch an den Winter erinnert sind die nächtlichen Tiefstwerte, die über dem Süden in Richtung der -5 Grad Marke absinken, sonst sich zwischen -3 und +0 Grad einpendeln können. Frostfrei bleibt es voraussichtlich nördlich der Linie von Köln und Usedom. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Januar 2020.

Hoher Luftdruck bestimmt das Wettergeschehen über Deutschland
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hoher Luftdruck bestimmt das Wettergeschehen über Deutschland
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Wann kommt Schnee?

Die Frage nach dem Winter und dem Schnee wird in den E-Mails zunehmend drängender und tatsächlich liegt der Winter 2019/2020 mit seinen wenigen Eis- und Schneetagen auf Rekordkurs. Noch aber ist der Winter nicht vorbei und da kommt ja noch der Februar, der gerne einmal zu Turbulenzen und zu instabilen Verhältnissen innerhalb des Polarwirbels neigt. Nicht umsonst gilt der Februar auch als einer der schneereichsten Monate im ganzen Jahr. Schaun mer mal, was in 2020 daraus wird.

Wettervorhersage nach dem europäischen Wettermodell: Kein Winter bis Februar

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist nach der Wetterprognose der Europäer bereits jetzt schon außergewöhnlich hoch und wird es bis in den Februar hinein auch bleiben.

Die Tiefdruckrinne erstreckt sich von Neufundland bis nach Skandinavien und da unentwegt kalte Luftmassen über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland strömen, ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik nachlässt.

Das wiederum setzt dem Hochdruckgebiet zu und es weicht immer ein Stück weiter nach Süden zurück. Bis zum 29. Januar hat sich die Tiefdruckrinne von Neufundland bis nach Skandinavien etabliert und eine südwestliche Großwetterlage ist - im Moment - wahrscheinlicher als bspw. eine winterliche Nordwetterlage.

Das Tiefdruckzentrum verlagert sich

Vom 29. bis 30. Januar aber verlagert sich das Tiefdruckzentrum weiter in Richtung Skandinavien und festigt dort seine Position bis zur Barentssee hinauf. Frühestens mit dem Beginn der ersten Februar-Dekade kann - und die Betonung liegt auf kann - wieder mit einer nasskalten Witterung und winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen gerechnet werden. Vorher nicht.

Eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage ist Anfang Februar nicht auszuschließen
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage ist Anfang Februar nicht auszuschließen
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Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Die auflaufende Südwestwetterlage

Im Grunde sind sich die Vorhersage-Modelle weitgehend einig. Die Wetterprognose der Amerikaner jedoch belässt es bei einer hohen Tiefdruckaktivität und einer äußerst stabilen Tiefdruckrinne.

Keine Chance für das Hoch

Bedingt durch die enorme und gut strukturierten Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik, bleibt dem Hoch keinerlei Spielraum, um einen Impuls in das Strömungsmuster zu setzen. Im Gegenteil. Das Hoch liegt relativ flach und erstreckt sich von den Azoren bis über das östliche Europa.

Für Februar zu warmes Wetter

Sollte sich diese Wetterlage einstellen können, so wiederholt sich das Muster immer wieder von neuem. Tiefdrucksysteme entstehen bei Neufundland, streben in Richtung Island und Skandinavien und laufen in diesem Prozess auf das Hoch auf. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen Anfang Februar in eine milde Südwestwetterlage. Wie warm es werden kann? Simuliert werden bspw. für den 3. Februar zum aktuellen Stand Tageshöchstwerte von +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad.

Auch für den Februar ist keine winterliche Wetterlage in Aussicht
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Auch für den Februar ist keine winterliche Wetterlage in Aussicht
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Auf den Punkt gebracht: Der winterliche Spielraum ist vorhanden

Das was die Vorhersage-Modelle derzeit berechnen ist eine durchaus plausible Wetterentwicklung und passt hervorragend zum Verlauf des Winters. Doch es tut sich so langsam was innerhalb des Polarwirbels, was sich in den letzten Tagen immer wieder - vage - angedeutet hat und auch in den Kontrollläufen berücksichtigt wird.

Wetterprognose der Kontrollläufe: Februar zu warm? Abwarten!

Den Winter sollte man nie zu früh abschreiben - und schon gar nicht im Februar. Dass dem so ist, zeigt die Wettervorhersage der Kontrollläufe, die den Mittelwert ab dem 28. Januar auf eine Jahreszeit-typisches Niveau absinken lassen. Das wären für Anfang Februar Tageswerte von +3 bis +6 Grad, die zwar für winterliche Wetterverhältnisse zu mild wären, doch den deutlich zu warmen Trend infrage stellen lassen.

Niederschlagsneigung steigt an

Der Januar wird der zweite Wintermonat werden, der - deutlich - zu trocken ausfallen wird. Das bestätigen die Kontrollläufen mit einer schwachen Niederschlagssignalen bis zum 28. Januar. Zum Februar aber steigt die Niederschlagsprognose in den mäßig erhöhten Bereich an. Das spricht im Wesentlichen für eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage.

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
27. Januar +2 bis
+10 Grad
+6 bis
+7 Grad
31. Januar -1 bis
+10 Grad
+5 bis
+6 Grad
4. Februar +0 bis
+10 Grad
+3 bis
+5 Grad
Diagramm Temperaturen Februar 2020 vom 20.01.2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Der Winter zeigt sich - in Ansätzen - allenfalls vage. Zu kräftig ist die Tiefdruckzirkulation auf dem Atlantik, was eine milde und weitgehend trockene Wetterlage bis Anfang Februar wahrscheinlicher macht. Oder anders formuliert hält der März nun schon den ganzen Winter über an. Erst mit Beginn des letzten Wintermonats ergibt sich ein größerer Spielraum für andere Wetterentwicklungen. Welche das im Detail sein können, hängt mitunter von der Struktur des Polarwirbels ab. Was davon zu erwarten ist und was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Wetterfakten Februar

Das Wetter zeigt sich im letzten Wintermonat abwechslungsreich. Von kräftigen Schneeschauern bis hin zu frühlingshaften Temperaturen ist alles möglich.

  • Je nachdem, ob sich das Winterhoch im Januar noch halten kann, zeigt sich der Februar ebenfalls hochwinterlich mit reichlich Schnee.
  • Troglagen sind relativ häufig anzutreffen (65%)
  • Zwischen dem 15. und 24. Februar zeigt sich in vielen Fällen eine Kälteperiode (70 %)
  • Im Anschluss wird es häufiger wieder milder

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