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Wetter Februar 2020 aktuelle Wettervorhersage vom 16.01.2020 - Wie stehen die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse?

| M. Hoffmann

Am Wochenende wird es spürbar kühler und auch die Schneefallgrenze sinkt bis auf die mittleren Lagen ab, doch eine winterlicher Wetterlage stellt sich nicht ein. Dabei ist der Winter gar nicht so weit weg. Wie sieht es aber mit dem Winter im Februar aus?

Wie weit wagt sich der Winter im Februar vor?
Wie weit wagt sich der Winter im Februar vor?

Wirklich winterlich ist das Wetter derzeit nicht zu bewerten. Eher das Gegenteil ist der Fall. Verbreitet sind die momentanen Temperaturwerte näher am Frühling dran, als am Winter. Das ändert sich zwar am Wochenende, doch mehr wie eine Normalisierungstendenz ist nicht auszumachen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Januar 2020 und der Winterprognose 2020.

Wie wird das Wetter im Februar 2020?

Das Wetter im Februar wird stark davon abhängen, wie sich im Verlauf der kommenden Woche ein Hochdrucksystem auf dem Atlantik positionieren wird. Zum aktuellen Stand gibt es drei wesentliche Entwicklungsszenarien.

Ruhiges Februar-Wetter

Ruhiges Wetter ist zu erwarten, wenn sich das Hoch auf dem Atlantik in Richtung Mitteleuropa verlagert und seine Position über Deutschland festigen kann. Die atlantischen Tiefdrucksysteme werden frühzeitig blockiert, bzw. müssen einen weiten Umweg über Skandinavien machen. Über Deutschland selbst wäre nach Nebelauflösung mit einem sonnigen und weitgehend milden Start in den Februar zu rechnen.

In einer extremeren Ausführung berechnete das amerikanische Wettermodell heute Nachmittag eine solche Variante, die in der Grundstruktur einer Omegawetterlage gleichkommt.

Ein ruhiger und trockener Start in den Februar 2020
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Ein ruhiger und trockener Start in den Februar 2020
© www.meteociel.fr

Die nasskalte Nordwestwetterlage

Das Tiefdruckzentrum verlagert sich mehr und mehr in Richtung der Barents- und Karasee, während das Hoch auf dem Atlantik vergeblich versucht, sich nach Norden aufzuwölben. In Kombination daraus aber entsteht über Mitteleuropa eine nordwestlich orientierte Grundströmung, was die Tageswerte auf +0 bis +5 Grad absinken lassen kann.

Meist sind solche Wetterlagen der Schneebringer für Lagen oberhalb etwa 500 bis 700 Meter, da mit reichlich Feuchtigkeit und einem turbulenten Wettercharakter die Schauer - gerade an den Mittelgebirgen, dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und den Alpen hängen bleiben und dort ihren gesamten Niederschlag abladen können. Für tiefere Lagen hat diese Wetterlage aber nasskalte Konsequenzen.

Eine nasskalte Nordwestwetterlage mit ordentlich Neuschnee ab den mittleren Lagen
Wetterprognose nach Kontrolllauf: Eine nasskalte Nordwestwetterlage mit ordentlich Neuschnee ab den mittleren Lagen
© www.meteociel.fr

Der winterliche Februar-Start

Richtig winterliche Großwetterlagen mit viel Schnee und Dauerfrost - auch über dem Flachland - sind über Deutschland eher selten und da muss schon einiges zusammenkommen, damit dieses Ereignis eintritt. Viel wahrscheinlicher sind es Umstellungswetterlagen, die den Winter bringen. Erst mild, dann kälter mit Schneefall, anschließend kompensiert ein Hoch den Schnee, den Winter und die Kälte.

Aber die Vorhersage-Modelle berechnen in den letzten Tagen immer wieder einen Ansatz für eine richtig - knackig - kalte Nordvariante. Damit diese aber überhaupt zum Zuge kommen kann, muss das Aktivitätszentrum über Kanada entweder ruhig gestellt, oder blockiert werden.

So kann der Winter bis über das Flachland Einzug halten
Wetterprognose eines Kontrolllaufs: So kann der Winter bis über das Flachland Einzug halten
© www.meteociel.fr

Wie bereits erwähnt, gehen die aktuellen Berechnungen nicht über einen Ansatz hinaus, es bleibt damit eine vage Theorie. Deutlicher zeigt sich dieses Vorhaben heute aber in den Druckanomalien, die gut verdeutlichen, was gemeint ist. Zudem unterstreicht es noch einmal, wie sehr es auf das Hoch auf dem Atlantik ankommen wird.

Druckanomalie bis 26. Januar 2020
Druckanomalie bis 26. Januar 2020 - Die Vielfalt der Wetterentwicklungen wird zunehmen © climatereanalyzer.org

Kommt der Winter? AO- und NAO-Index negativ!

Es geht hier aber um die Frage der Wahrscheinlichkeiten. Und man liegt zu Zeit gut, wenn man den Start in den Februar 2020 als nasskalt bewertet, da dies eine sehr plausible Wetterentwicklung ist.

Schaut man sich aber die Randfaktoren an, so gibt es eine zunehmende Anzahl, die in die winterliche Richtung tendieren. Allen voran der AO- und NAO-Index, welcher heute Nachmittag nach langer Zeit mal wieder einen Schlenker in die neutrale bis leicht negative Richtung macht.

Was das bedeutet? Stark vereinfacht ausgedrückt: Der negative AO-Index ist ein Indikator für einen labilen Polarwirbel mit einer erhöhten Wellenbewegung entlang der Polarfront. Der NAO-Index gibt das Verhältnis von Azorenhoch zu Islandtief wieder. Wird der NAO-Index negativ bewertet, ist ein Blockadehoch auf dem Atlantik wahrscheinlicher und damit der Winter über Mitteleuropa.

Im Grunde entspricht der negative NAO- und AO-Index der oben gezeigten extremeren Variante des Winters.

Zonale Winde in Stratosphärenhöhe

Aktuell bläst mit rund +288 km/h über dem 65. Breitengrad in Stratosphärenhöhe ein ordentliches Lüftchen. Damit liegt der Wert um knapp +160 km/h über dem, was normalerweise üblich wäre. Ist das obere Umfeld aber intakt, so kann sich über den unteren Luftschichten wenig verändern. Im Grunde sind kräftige Winde in Stratosphärenhöhe ein Indikator für stabile Verhältnisse innerhalb des Polarwirbels.

Doch das hohe Niveau kann nicht gehalten werden und bis zum 1. Februar gehen die Windgeschwindigkeiten auf +72 km/h zurück. Das liegt etwas unter dem Wert, was für die Jahreszeit typisch wäre. Der Rückgang ist nun nicht damit gleichzusetzen, dass nun alles aus dem Tritt gerät, vielmehr handelt es sich um eine Normalisierung, die aber Schwankungen in den unteren Luftschichten wieder ermöglichen kann.

Wetterprognose Februar 2020 nach dem Langfristmodell

Der Wettertrend des Langfristmodells hat sich gegenüber den letzten Monaten nicht verändert. Die berechnete Abweichung liegt um +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert im zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose ist negativ - und damit zu trocken - zu bewerten.

Auf den Punkt gebracht: Es wird spannender

Nein, es ist definitiv zu früh, um den Winter 2019/2020 zu den Akten zu legen. Klar, er wird am Ende mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu warm ausfallen, doch zeigt sich in der kommenden Woche das Hoch in einer günstigen Position und auch innerhalb des Polarwirbels zeigen sich Veränderungen. Das klingt vielversprechend, auch wenn der aktuelle Wettertrend für Anfang Februar mehr in die nasskalte Richtung geht. Soweit der Stand!

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