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Wetter Februar 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 20.01.2019 - Der Winter hat seine Chance

| M. Hoffmann

Die letzte Januar-Dekade wird winterlich ausfallen können. Hält sich die winterliche Großwetterlage bis in den Februar hinein?

Die winterlichen Temperaturen sind mittlerweile bis in tiefer Lagen angekommen und verbreitet herrscht über Deutschland Dauerfrost. In den Nächten ist örtlich mit strengem Nachtfrost zu rechnen. Was zur Vollendung eines winterlichen Wettercharakters fehlt, ist der Schnee. Zwar tropft im Wochenverlauf ein Tiefdrucksystem über Deutschland nach Süden in die Mittelmeerregion ab, doch allenfalls ist mit wechselnder Bewölkung und gelegentlich etwas Schneefall zu rechnen, welcher am Dienstag über dem äußersten Westen auch kräftiger ausfallen kann. Die großen Schneemengen sind aber nicht zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019.

Ein winterlicher Wettertrend
Ein winterlicher Wettertrend

Zwischen Hochwinter und Winter

Im Zeitraum vom 25. bis 31. Januar wurde in den letzten Tagen eine hochwinterliche Entwicklung der Großwetterlage berechnet, welche so aber nicht mehr eintreten wird. Der Grund ist ein Tiefdrucksystem bei Island, welches die Ausbildung eines Hochdruckkeils von den Azoren in Richtung europäisches Nordmeer verhindert und kurzzeitig mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Der Temperaturcharakter bleibt in diesem Zeitraum dem Winter näher als für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen. Nichtsdestotrotz kann die Milderung in tieferen Lagen für einen nasskalten und ab den mittleren Lagen für einen winterlichen Wettercharakter sorgen. Mehr dazu in der Wetterprognose Winter 2019.

Kommt der Winter im Februar?

Der Grund für die unsichere Wetterentwicklung ist in einem instabilen Muster des Polarwirbels zu finden. Ein instabiler Polarwirbel neigt entlang seiner Polarfront grundsätzlich zu stärkeren Wellenbewegungen. Diese Wellenbewegungen führen über Mitteleuropa häufiger zu Trogwetterlagen, bei der sich auch dem Atlantik ein Blockadehoch ausbildet. Manchmal liegt Deutschland aber einfach auf der milden Vorder-, bzw. Rückseite des Troges.

Werden die Wellenbewegungen heftiger und das Polarhoch stärker, so kommt es nicht selten zu einem Polarwirbelsplit. Entscheidend bei diesem Phänomen wird sein, in welcher Achse der Split verlaufen wird. Mild bleibt es über Deutschland, der Schweiz und Österreich, wenn der Split zwischen Sibirien und Alaska verläuft. Die Chancen auf Winterwetter steigen, wenn der Split zwischen den Aleuten und den Azoren verläuft.

Aktuell befindet sich der Polarwirbel in einem sehr instabilen Zustand mit der Neigung zu einem Split. Allein dieser Umstand macht eine detaillierte Wetterprognose für Anfang Februar schwierig. Mit Veränderungen ist in den kommenden Tagen zu rechen.

Gestörte Zirkulation

Als gestörte Zirkulation wird alles definiert, was ein geordnetes West-Ost Strömungsmuster verhindert. In der Regel sind das entweder Blockadehochs auf dem Atlantik (Nord-Süd-Strömung über Mitteleuropa), oder Hochdrucksysteme zwischen Grönland, Island und Skandinavien (Ost-West Strömung).

Zu warmes Wetter wenig wahrscheinlich

Schaut man sich die Wetterprognosen der Wettermodelle an, so ist kein geordnetes Strömungsmuster festzustellen. In der These ist somit ein gestörtes Zirkulationsmuster in den ersten Februar-Tagen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Das mindert wiederum die Chancen auf deutlich zu warme Temperaturen Anfang Februar. Die Frage also lautet: Beginnt das Wetter im Februar 2019 winterlich oder nasskalt?

Ein instabiler Polarwirbel hat erhebliche Wellenbewegungen entlang der Polarfront zur Folge
Berechnung Großwetterlage Kontrolllauf: Ein instabiler Polarwirbel hat erhebliche Wellenbewegungen entlang der Polarfront zur Folge © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Winterlicher Februarstart möglich

Anfang Februar positioniert sich auf dem Atlantik ein Blockadehoch zwischen den Azoren und Island. Die Tiefdrucksysteme trogen über Mitteleuropa aus und bei Werten um 0 Grad kann nach diesen Berechnungen bis auf tiefere Lagen herab mit winterlichen Wetterverhältnissen gerechnet werden.

Im weiteren Verlauf wird bis zum 5. Februar ein kräftiges Kontinentalhoch simuliert, welches sich weiter nach Westen bis über Skandinavien ausdehnt. Der Hochdruckkeil auf dem Atlantik löst sich auf und Deutschland liegt in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Die Niederschlagsneigung ist als gering und die Temperaturwerte von 0 Grad als winterlich zu bewerten.

Gemäßigt kaltes Winterwetter
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Gemäßigt kaltes Winterwetter © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Winterlich bis nasskalt

Die hochwinterlichen Berechnungen der letzten Tage sind passe. Wirklich mild wird es aber auch nach dieser Wetterprognose nicht. So stehen sich zwei kräftige Hochdrucksysteme über den Azoren und dem westlichen Russland gegenüber, welche nur allzu gerne eine Hochdruckverbindung eingehen würden. Doch ein Tiefdrucksystem weiß das zu verhindern und sorgt über Mitteleuropa für eine Trogwetterlage. Bei Temperaturen von -2 bis +2 Grad kann es in tieferen Lagen teils nasskalt werden, ab Höhenlagen von 200 bis 400 Meter kann es zunehmend winterlich werden.

Der Trog Mitteleuropa wird von zwei Hochdrucksystemen gestützt
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Trog Mitteleuropa wird von zwei Hochdrucksystemen gestützt © www.meteociel.fr

Kontrollläufe verbreitet winterlich

Die Kontrollläufe berechnen einen Mittelwert, welcher im Zeitraum vom 26. bis 28. Januar kurzzeitig in den leicht positiven Bereich ansteigt. Sonst bleibt der Mittelwert mit -3 bis 0 Grad bis in den Februar hinein im winterlich kalten Bereich. Ob es für Dauerfrost über den Ballungsgebieten im Westen reichen wird, bleibt abzuwarten.

Erhöhte Niederschlagsaktivität

Die Niederschlagsaktivität ist nach den Kontrollläufen vom 24. bis 4. Februar leicht bis mäßig erhöht, was auch in tieferen Lagen zur Ausbildung einer Schneedecke reichen kann.

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 20.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wetterprognose des Langfristmodells: Normales Februarwetter

Das Langfristmodell berechnet den Februar 2019 mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert weitgehend normal. Über dem Süden besteht mit einer Abweichung von bis +1 Grad ein leicht zu milder Temperaturtrend.

Der Blick auf Europa zeigt ein deutlich zu kaltes Februarwetter über Skandinavien und dem westlichen Russland. Südlich der Alpen werden deutlich zu warme Abweichungen berechnet (über der Türkei und Griechenland bis 3 Grad). Ähnlich verhält es sich bei der Niederschlagsverteilung. Deutlich zu trockener Norden und Osten, während über dem Westen und Süden eine deutlich erhöhte Niederschlagsneigung berechnet wird. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in der Grenze zwischen zu trockenem und nassem Wetter.

Interpretiert man diesen Wettertrend, so ist von Grönland über Island und Skandinavien bis weit über Russland mit hohem Luftdruck zu rechnen. Die Tiefdrucksysteme müssen weit nach Süden ausweichen. Das entspricht dem Wesen einer gestörten Zirkulation.

Zusammenfassung:

Die hochwinterliche Kälte wird wohl nicht kommen - zumindest nicht in dem Ausmaß, wie noch vor ein paar Tagen simuliert. Richtig mild wird es aber auch nicht, vielmehr ist Anfang Februar mit einem Jahreszeit-typischen Wettercharakter zu rechnen, der ab Höhenlagen von 200 bis 400 Meter winterlich ausfallen kann.

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