Wetterprognose und Wettervorhersage
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Wie wird das Wetter im Februar 2019? Der Polarwirbel ringt mit seiner Stabilität und zeigt ernstzunehmende Anzeichen für ein Split. Kommt der, so kann das Februarwetter nachhaltig beeinflusst werden.
Das Wetter in den kommenden Tagen ist zunächst turbulent und für die Jahreszeit etwas zu mild, doch das ändert sich ab Donnerstag mit dem Durchzug eines Sturmtiefs und nachfolgender Abkühlung. Anschließend setzt sich hoher Luftdruck durch und bei einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken, Nebel und leichtem Niederschlag ist über dem Süden und Osten mit Dauerfrost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019.
Die Abkühlung vom Wochenende ist einer gradientenschwachen Großwetterlage zu verdanken. Zwar tropft ein Tiefdrucksystem über Frankreich nach Süden bis über die Mittelmeerregion ab, doch zeigt es sich als nur wenig wetterwirksam und so kühlen die Luftmassen allmählich aus. Die Kälte wird quasi vor Ort produziert und in den Nächten ist - bei Aufklaren - mit Frost bis -7 Grad zu rechnen.
Der Winter mag sich nicht so recht entscheiden
Rückt der Winter bis ins Flachland vor, oder dümpelt er weiter vor sich hin? Geht es nach der aktuellen Winterprognose, so zeigt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine nasskalte Witterung in tieferen mit Optionen auf Winter ab den mittleren Lagen. Oder anders formuliert: Nix Halbes und Nix Ganzes. Deutlich zu warme Varianten haben bis Ende Januar kaum Chancen sich durchzusetzen. Mehr dazu in der Wetterprognose Winter 2019.
Wie wird das Februarwetter?
Mit entscheidend wird sein, wie sich zum einen der Polarwirbel verhalten wird und zum anderen, wie sich das Hochdrucksystem auf dem Atlantik positionieren wird. Daraus resultieren bis Februar unterschiedliche Entwicklungsszenarien.
Die gemäßigt kalte Variante
Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet diese Variante in den letzten Tagen vermehrt. Der Hauptakteur ist ein Tiefdrucksystem über der Mittelmeerregion. Kurzzeitig gelingt es dem Azorenhoch eine Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch aufzubauen und sorgt bis Ende Januar im Verbund mit dem Mittelmeertief für eine östliche Grundströmung.
Bei Temperaturen von -3 bis +2 Grad sind vor allem über den südlichen Landesteilen zeitweilige Schneefälle zu erwarten. Bis zum Februar löst sich die Hochdruckverbindung auf, doch bleibt das Azorenhoch in kugelrunder Formation auf dem Atlantik bestehen. So fehlt über der Mittelmeerregion ein stützendes Hochdrucksystem und die atlantischen Tiefdrucksysteme tropfen aus nordwestlichen Richtungen über Deutschland, Österreich und die Schweiz über die Mittelmeerregion ab. Bei Temperaturen von -1 bis +2 Grad würde die Schneefallgrenze bei etwa 200 Meter liegen. Nicht tiefwinterlich und auch nicht mild.
Die tiefwinterliche Variante
Die Wettermodelle berechneten in den letzten Tagen immer wieder Varianten, bei der sich das Azorenhoch steil nach Norden aufstellen kann und entweder als Blockadehoch, oder als Islandhoch fungiert. Eine dritte Variante wäre ein Hochdrucksystem über Skandinavien. Alle drei Varianten gehören zum gestörten Zirkulationsmuster. Da sich Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn drehen würde sich über Deutschland entweder eine nördliche oder östliche Grundströmung einstellen können. Die nördliche Variante hätte mehr Schneefall und die östliche kältere Temperaturen zur Folge.
Alle drei Varianten könnten zudem den aktiven Teil des Polarwirbels über Kanada entweder blockieren, oder ganz ausräumen. Ein solches gestörtes Zirkulationsmuster könnte weite Teile des Wetters im Februar beeinflussen.
Gibt es auch eine milde Variante?
Und sei der Polarwirbel noch so gestört oder zerstört. Es gibt bei diesen Szenarien auch immer eine warme Variante. Das ist meist dann der Fall, wenn der Polarwirbelsplit von Sibirien bis über Alaska verläuft. Somit werden kalte Luftmassen nach Kanada geführt, der aktive Teil des Polarwirbels dort gestützt und nachfolgend entstehen bei Neufundland kräftige Tiefdrucksysteme, welche in Richtung Mitteleuropa zeihen. Flacht sich zudem noch das Azorenhoch ab, oder verlagert sich gar über das östliche Europa, so wären Anfang Februar auch gemäßigt milde bis warme Wetterentwicklungen möglich.
Deutlicher wird das im nachfolgenden Kontrolllauf, welcher in seiner Berechnung zwar ein extremes Beispiel darstellt und so wahrscheinlich auch nicht eintreten wird. Er verdeutlich aber sehr schön, dass wenn dem aktiven Teil des Polarwirbel kein Hindernis in den Weg gelegt wird der Winter über Mitteleuropa - auch im Februar - zu warm bleiben wird.
Welche Wetterentwicklung ist wahrscheinlicher?
Geht es nur nach den Kontrollläufen, so ist eine gemäßigte - Jahreszeit-typische -Variante am wahrscheinlichsten. Eine Nordwestwetterlage mit winterlichen Optionen ab den mittleren Lagen klingt plausibel. Zwischenzeitlich bestätigt sich in den Berechnungen von heute Abend eine kältere Variante im Zeitraum vom 19. bis 25. Januar. Darüber hinaus steigt das Spektrum etwas an, bleibt aber noch unter dem langjährigen Mittelwert im leicht zu kühlen Bereich
Das Temperaturspektrum bewegt sich am 27. Januar zwischen -8 und +4 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Westen, -1 Grad über dem Norden und -2 Grad über dem Süden und Osten) und am 1. Februar zwischen -9 und +7 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Westen, sonst zwischen -1 bis -2 Grad)
NAO- und AO-Index
Mit ein Indikator in welche Richtung sich das Wetter entwickeln kann, sind diese beiden Randfaktoren. Sind beide Werte oder nur der NAO-Index negativ, so bedeutet das eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine gestörte Zirkulation mit winterlichen Wetterverhältnissen über Mitteleuropa. Ist nur der AO-Index negativ, der NAO-Index aber neutral bis positiv, so zeigt sich häufig der Polarwirbel gestört, doch Tiefdrucksysteme über Island sorgen über Deutschland für westlich orientierte Großwetterlagen (nasskalt Nordwest, windig West oder mild Südwest).
Zum aktuellen Stand bestätigt sich das undifferenzierte Bild in den ersten Februartagen Der AO-Index ist negativ, während der NAO-Index neutral bis leicht positiv bewertet wird. Die gemäßigt kalte Nordwestwetterlage ist und bleibt eine plausible und wahrscheinliche Großwetterlage Anfang Februar.
Das der Polarwirbel in den kommenden zehn Tagen es aber mit Stabilitätsproblemen zu tun bekommt, zeigt sich in der Druckanomalie. Der von Sibirien nach Alaska verlaufende Hochdruckstrang wird durchtrennt und zwischen den beiden Tiefdruckzentren baut sich eine Verbindung auf. Dadurch verändert sich das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels, was eben zu dieser unsicheren Wetterentwicklung führen wird.
Wetterprognose der Langfristmodelle: Februar leicht zu kalt?
Das Langfristmodell berechnete gegenüber dem langjährigen Mittelwert über Wochen hinweg einen etwa um +1 bis +3 Grad zu warmen Februar-Trend. Seit dem klar ist, dass der Polarwirbel Probleme mit der Stabilität bekommt, steigen die Wahrscheinlichkeiten für winterliche Trogwetterlagen an und das Langfristmodell korrigierte in den letzten Tagen seine Februarprognose. Ein Überblick der aktuellen Langzeitprognosen.
Zusammenfassung:
Zum aktuellen Stand deutet vieles auf eine normale Wetterentwicklung im Februar hin. Deutlich zu warme Varianten sind - zumindest zum Start - wenig wahrscheinlich. Ob der Winter nachhaltig durchgreifen kann, hängt davon ab, ob auf dem Atlantik ein Blockadehoch entstehen kann und welche Entwicklung der Polarwirbel erfährt.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das Wetter zeigt sich im letzten Wintermonat abwechslungsreich. Von kräftigen Schneeschauern bis hin zu frühlingshaften Temperaturen ist alles möglich.
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