Wetter Dezember 2024: Zu warm, etwas zu trocken mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer
Das Wetter im Dezember hatte für fast alle Freunde des Wetters etwas zu bieten: Von frühlingshaften Temperaturen hin zu Dauerfrost, Nebel, Regen und Schnee. Dabei lagen der Niederschlag und der Schnee deutlich unter, die Temperaturen jedoch deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt.
Eigentlich dominiert die Frontalzone das Wetter im Dezember. Doch wie in den vergangenen Monaten zuvor kommt die Westwetterlage nicht mehr in Schwung – zumindest nicht in dem Maße, dass daraus eine stärkere Einflussnahme auf das Wetter resultiert. Stattdessen wurde der Dezember überwiegend von hohem Luftdruck geprägt, was neben zähen Nebel- und Hochnebelfeldern auch eine weitgehend trockene Witterung zur Folge hatte.
Doch trotz der kurzen winterlichen Phasen – welche sich insbesondere in den höheren und mittleren Lagen kurz vor Weihnachten abspielten – blieb der Winter im Dezember 2024 weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Sehr zum Frust der Freunde des Winterwetters
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Daten und Fakten Wetter Dezember 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +3,0 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,2 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +1,2 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
55,4 l/m² - Sollwert: 70 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 80 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 36,3 Stunden
- Sollwert: 38 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 85 Prozent
Die Temperaturen im Dezember 2024
Ein Auf und Ab war bei den Temperaturen bis kurz vor Weihnachten zu beobachten. Anschließend sorgte ein Hochdrucksystem für eine ruhige Wetterlage bis Ende Dezember. Die erste Dezemberhälfte war von ungewöhnlich hohen Temperaturen geprägt, und nach einem Kaltluftdurchbruch zum 13. Dezember gab es einen Temperatursprung, der am 18. Dezember mit +16,5 Grad über Müllheim (Baden-Württemberg) zu frühlingshaften Temperaturen führte.
Frost und Inversionswetterlage
Kurz vor Weihnachten zog eine polare Luftmasse über Deutschland hinweg und sorgte ab den höheren mittleren Lagen für eine weiße Weihnacht sowie über den höheren Lagen für ein tiefverschneites Wintermärchen.
Konserviert
wurde der Schnee durch eine nachfolgende Hochdruckwetterlage, die in der Höhe mit viel Sonnenschein die Temperaturen auf bis zu +7 Grad ansteigen ließ, während über tieferen Lagen die Luftmasse zur Ruhe kam und sich allmählich abkühlte. Bei Dauernebel war sogar Dauerfrost zu verzeichnen. Der Tiefstwert wurde am 26. Dezember mit -14,1 Grad über Reit im Winkl (Bayern) registriert.
Das wärmste Bundesland war mit einer Abweichung von +3,5 Grad Mecklenburg-Vorpommern, dicht gefolgt von Schleswig-Holstein mit einer Abweichung von +3,4 Grad. Frischer
war es mit einer Abweichung von +1,2 Grad über dem Saarland.
Deutlich zu warm und wenig winterlich
An 12,3 Tagen konnten Frosttage (Tag begann mit Frost – normal 17,9 Tage), an 16,2 Bodenfrosttage (normal 20 Tage) und 2,1 Eistage registriert werden (normal: 7,2 Tage).
Am Ende erzielte der Dezember 2024 eine durchschnittliche Temperatur von +3,0 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Klimamittelwert von 1961 bis 1990 um +2,2 Grad zu warm (91/20: +1,2 Grad). Damit blieb der Winter im Dezember weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Monat | Frosttage | Bodenfrosttage | Eistage |
---|---|---|---|
Dezember | 12,2 (17,9) Tage | 16,2 (20) Tage | 2,1 (7,2) Tage |
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,9 Grad |
Baden-Württemberg | +1,4 Grad |
Bayern | +1,6 Grad |
Hessen | +1,7 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +3,5 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,8 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +1,8 Grad |
Rheinland-Pfalz | +1,4 Grad |
Schleswig-Holstein | +3,4 Grad |
Saarland | +1,2 Grad |
Sachsen | +2,3 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,7 Grad |
Thüringen | +2,1 Grad |
Ein zu trockener Dezember 2024
Die Hochdruckdominanz zeigte sich nicht nur in einer häufigeren zu Nebel neigenden Wetterlage, sondern auch in einer über weite Strecken hinweg trockenen Wetterentwicklung. Besonders betroffen waren die östlichen Landesteile sowie ein breiter Streifen vom Saarland über den Süden von Rheinland-Pfalz bis hin zum Norden von Baden-Württemberg und Bayern.
Aus dieser Region stammte mit gerade einmal 13,5 l/m² die geringste Niederschlagssumme im gesamten Monat, die über Kleinniedesheim (Rheinland-Pfalz) gemessen wurde. Anders sah es im Westen, entlang des Bayerischen Waldes, im Schwarzwald und in den Alpen aus. Der meiste Niederschlag innerhalb von 24 Stunden wurde am 6. Dezember mit 51,6 l/m² in Schöfweg (Bayern) registriert. Der höchste Niederschlag im gesamten Dezember 2024 wurde mit 200,6 l/m² in Bernau-Goldbach (Baden-Württemberg) gemessen.
Keines der Bundesländer konnte das Monatssoll erfüllen. Im prozentualen Vergleich war Mecklenburg-Vorpommern mit einer Sollerfüllung von 88 Prozent das nasseste und Rheinland-Pfalz mit 67 Prozent das trockenste Bundesland.
Regentage mit mehr als 1 l/m² Regen gab es an 11,0 Tagen (normal: 11,8 Tage).
Zu trocken
Am Ende kamen insgesamt 55,4 l/m² Niederschlag zusammen. Der Sollwert wurde damit zu rund 80 Prozent erfüllt – der Dezember war somit zu trocken.
Winter im Dezember
Doch hatte der Dezember auch zwei halbwegs winterliche Phasen zu bieten (15./16. Dezember und 24./26. Dezember). Die höchste Schneedecke wurde abseits der Gebirge mit 30 cm in Reit im Winkl (Bayern) und mit 15 cm in Schneifelforsthaus (Rheinland-Pfalz) registriert. Insgesamt gab es 1,6 Schneetage (im Flächenmittel), normal sind im Dezember 9,1 Schneetage.
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 73,6 % |
Baden-Württemberg | 76,8 % |
Bayern | 76,8 % |
Hessen | 72,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 88,2 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 87,1 % |
Nordrhein-Westfalen | 83,1 % |
Rheinland-Pfalz | 67,8 % |
Schleswig-Holstein | 85,8 % |
Saarland | 84,5 % |
Sachsen | 70,7 % |
Sachsen-Anhalt | 83,0 % |
Thüringen | 81,0 % |
Etwas zu wenig Sonnenschein
Die zähen Nebel- und Hochnebelfelder hatten unmittelbaren Einfluss auf die Sonnenscheindauer, die mit rund 36 Stunden ihren Sollwert von 38 Stunden nur zu 85 Prozent erfüllen konnte.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Schleswig-Holstein mit 13,2 Stunden die geringste Sonnenscheindauer, während sich mit rund 65 Stunden über Sachsen der Sonnenschein häufiger durchsetzen konnte.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 127,8 Stunden über der Zugspitze (Bayern). Vergleichsweise wenig Sonnenschein gab es mit 5,5 Stunden über List auf Sylt (Schleswig-Holstein). Eine Übererfüllung der Sonnenscheindauer wurde insbesondere über Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnet.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 82,9 % |
Baden-Württemberg | 106,2 % |
Bayern | 89,0 % |
Hessen | 99,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 44,6 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 56,8 % |
Nordrhein-Westfalen | 71,5 % |
Rheinland-Pfalz | 83,0 % |
Schleswig-Holstein | 37,1 % |
Saarland | 74,5 % |
Sachsen | 150,2 % |
Sachsen-Anhalt | 110,9 % |
Thüringen | 124,4 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Dezember.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Januar 2024 und im Winter 2024/25 entwickeln kann.