Zum Hauptinhalt springen

Wetter Dezember 2024: Zu warm, etwas zu trocken mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer

| M. Hoffmann

Das Wetter im Dezember hatte für fast alle Freunde des Wetters etwas zu bieten: Von frühlingshaften Temperaturen hin zu Dauerfrost, Nebel, Regen und Schnee. Dabei lagen der Niederschlag und der Schnee deutlich unter, die Temperaturen jedoch deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt.

Ein deutlich zu warmer, zu trockener und häufig durch Nebel und Hochnebel geprägtes Wetter im Dezember 2024 © Martin Bloch
Ein deutlich zu warmer, zu trockener und häufig durch Nebel und Hochnebel geprägtes Wetter im Dezember 2024 © Martin Bloch

Eigentlich dominiert die Frontalzone das Wetter im Dezember. Doch wie in den vergangenen Monaten zuvor kommt die Westwetterlage nicht mehr in Schwung – zumindest nicht in dem Maße, dass daraus eine stärkere Einflussnahme auf das Wetter resultiert. Stattdessen wurde der Dezember überwiegend von hohem Luftdruck geprägt, was neben zähen Nebel- und Hochnebelfeldern auch eine weitgehend trockene Witterung zur Folge hatte.

Doch trotz der kurzen winterlichen Phasen – welche sich insbesondere in den höheren und mittleren Lagen kurz vor Weihnachten abspielten – blieb der Winter im Dezember 2024 weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Sehr zum Frust der Freunde des Winterwetters.

Daten und Fakten Wetter Dezember 2024

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +3,0 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +2,2 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +1,2 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    55,4 l/m²
  • Sollwert: 70 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 80 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 36,3 Stunden
  • Sollwert: 38 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 85 Prozent

Die Temperaturen im Dezember 2024

Ein Auf und Ab war bei den Temperaturen bis kurz vor Weihnachten zu beobachten. Anschließend sorgte ein Hochdrucksystem für eine ruhige Wetterlage bis Ende Dezember. Die erste Dezemberhälfte war von ungewöhnlich hohen Temperaturen geprägt, und nach einem Kaltluftdurchbruch zum 13. Dezember gab es einen Temperatursprung, der am 18. Dezember mit +16,5 Grad über Müllheim (Baden-Württemberg) zu frühlingshaften Temperaturen führte.

Frost und Inversionswetterlage

Kurz vor Weihnachten zog eine polare Luftmasse über Deutschland hinweg und sorgte ab den höheren mittleren Lagen für eine weiße Weihnacht sowie über den höheren Lagen für ein tiefverschneites Wintermärchen.

Konserviert wurde der Schnee durch eine nachfolgende Hochdruckwetterlage, die in der Höhe mit viel Sonnenschein die Temperaturen auf bis zu +7 Grad ansteigen ließ, während über tieferen Lagen die Luftmasse zur Ruhe kam und sich allmählich abkühlte. Bei Dauernebel war sogar Dauerfrost zu verzeichnen. Der Tiefstwert wurde am 26. Dezember mit -14,1 Grad über Reit im Winkl (Bayern) registriert.

Das wärmste Bundesland war mit einer Abweichung von +3,5 Grad Mecklenburg-Vorpommern, dicht gefolgt von Schleswig-Holstein mit einer Abweichung von +3,4 Grad. Frischer war es mit einer Abweichung von +1,2 Grad über dem Saarland.

Deutlich zu warm und wenig winterlich

An 12,3 Tagen konnten Frosttage (Tag begann mit Frost – normal 17,9 Tage), an 16,2 Bodenfrosttage (normal 20 Tage) und 2,1 Eistage registriert werden (normal: 7,2 Tage).

Am Ende erzielte der Dezember 2024 eine durchschnittliche Temperatur von +3,0 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Klimamittelwert von 1961 bis 1990 um +2,2 Grad zu warm (91/20: +1,2 Grad). Damit blieb der Winter im Dezember weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Die Merkmale im Dezember gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990
Monat Frosttage Bodenfrosttage Eistage
Dezember 12,2 (17,9) Tage 16,2 (20) Tage 2,1 (7,2) Tage
Ein deutlich zu warmer Dezember
Ein deutlich zu warmer Dezember
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Dezember 2024 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +2,9 Grad
Baden-Württemberg +1,4 Grad
Bayern +1,6 Grad
Hessen +1,7 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +3,5 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +2,8 Grad
Nordrhein-Westfalen +1,8 Grad
Rheinland-Pfalz +1,4 Grad
Schleswig-Holstein +3,4 Grad
Saarland +1,2 Grad
Sachsen +2,3 Grad
Sachsen-Anhalt +2,7 Grad
Thüringen +2,1 Grad

Ein zu trockener Dezember 2024

Die Hochdruckdominanz zeigte sich nicht nur in einer häufigeren zu Nebel neigenden Wetterlage, sondern auch in einer über weite Strecken hinweg trockenen Wetterentwicklung. Besonders betroffen waren die östlichen Landesteile sowie ein breiter Streifen vom Saarland über den Süden von Rheinland-Pfalz bis hin zum Norden von Baden-Württemberg und Bayern.

Aus dieser Region stammte mit gerade einmal 13,5 l/m² die geringste Niederschlagssumme im gesamten Monat, die über Kleinniedesheim (Rheinland-Pfalz) gemessen wurde. Anders sah es im Westen, entlang des Bayerischen Waldes, im Schwarzwald und in den Alpen aus. Der meiste Niederschlag innerhalb von 24 Stunden wurde am 6. Dezember mit 51,6 l/m² in Schöfweg (Bayern) registriert. Der höchste Niederschlag im gesamten Dezember 2024 wurde mit 200,6 l/m² in Bernau-Goldbach (Baden-Württemberg) gemessen.

Keines der Bundesländer konnte das Monatssoll erfüllen. Im prozentualen Vergleich war Mecklenburg-Vorpommern mit einer Sollerfüllung von 88 Prozent das nasseste und Rheinland-Pfalz mit 67 Prozent das trockenste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² Regen gab es an 11,0 Tagen (normal: 11,8 Tage).

Zu trocken

Am Ende kamen insgesamt 55,4 l/m² Niederschlag zusammen. Der Sollwert wurde damit zu rund 80 Prozent erfüllt – der Dezember war somit zu trocken.

Winter im Dezember

Doch hatte der Dezember auch zwei halbwegs winterliche Phasen zu bieten (15./16. Dezember und 24./26. Dezember). Die höchste Schneedecke wurde abseits der Gebirge mit 30 cm in Reit im Winkl (Bayern) und mit 15 cm in Schneifelforsthaus (Rheinland-Pfalz) registriert. Insgesamt gab es 1,6 Schneetage (im Flächenmittel), normal sind im Dezember 9,1 Schneetage.

Das Wetter war im Dezember zu trocken
Das Wetter war im Dezember zu trocken
© www.mtwetter.de

Der Regen im Dezember 2024 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 73,6 %
Baden-Württemberg 76,8 %
Bayern 76,8 %
Hessen 72,1 %
Mecklenburg-Vorpommern 88,2 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 87,1 %
Nordrhein-Westfalen 83,1 %
Rheinland-Pfalz 67,8 %
Schleswig-Holstein 85,8 %
Saarland 84,5 %
Sachsen 70,7 %
Sachsen-Anhalt 83,0 %
Thüringen 81,0 %

Etwas zu wenig Sonnenschein

Die zähen Nebel- und Hochnebelfelder hatten unmittelbaren Einfluss auf die Sonnenscheindauer, die mit rund 36 Stunden ihren Sollwert von 38 Stunden nur zu 85 Prozent erfüllen konnte.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Schleswig-Holstein mit 13,2 Stunden die geringste Sonnenscheindauer, während sich mit rund 65 Stunden über Sachsen der Sonnenschein häufiger durchsetzen konnte.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 127,8 Stunden über der Zugspitze (Bayern). Vergleichsweise wenig Sonnenschein gab es mit 5,5 Stunden über List auf Sylt (Schleswig-Holstein). Eine Übererfüllung der Sonnenscheindauer wurde insbesondere über Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnet.

Viele Wolke-, Nebel- und Hochnebelfelder trübten den Sonnenschein im Dezember ein
Viele Wolke-, Nebel- und Hochnebelfelder trübten den Sonnenschein im Dezember ein
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Dezember 2024 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 82,9 %
Baden-Württemberg 106,2 %
Bayern 89,0 %
Hessen 99,1 %
Mecklenburg-Vorpommern 44,6 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 56,8 %
Nordrhein-Westfalen 71,5 %
Rheinland-Pfalz 83,0 %
Schleswig-Holstein 37,1 %
Saarland 74,5 %
Sachsen 150,2 %
Sachsen-Anhalt 110,9 %
Thüringen 124,4 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Dezember.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Januar 2024 und im Winter 2024/25 entwickeln kann.

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen