Wetter: Wildes und turbulentes Wetter bis Silvester?
Der Polarwirbel dreht voll auf und aktiviert eine Starkwindphase, welche das Wetter vor und auch über Weihnachten dominieren wird. Was aber ist an Wetterentwicklungen von Weihnachten bis Silvester möglich und welche Rolle spielt dabei der Winter?
Vor und auch über Weihnachten stellt sich über Deutschland ein turbulenter Wettercharakter ein, der es in sich hat. Ausgelöst wird die unwetterträchtige Wetterlage vom Polarwirbel über Skandinavien, der einen Vorstoß nach Süden wagt und in Konkurrenz zu einem mächtigen Hoch auf dem Atlantik steht. Unwetterartige Starkwindereignisse sind bis zum 2. Weihnachtsfeiertag zu erwarten. Über exponierten und höheren Lagen, sowie den Küstenregionen sind orkanartige Winde möglich.
Viel Regen und etwas Schnee?
Die Wetterprognose der Europäer ist die Einzige, welche noch Schneefall vor und auch am Heiligabend berechnen. So kann nördlich einer Linie von Bremen und dem Berchtesgadener Land die Ausbildung einer Schneedecke möglich sein. Auch wenn diese Varianten möglich ist, so ist sie zum aktuellen Stand wenig wahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist eine nasskalte Wetterentwicklung, bei der die Temperaturen über die Weihnachtsfeiertage in Richtung der +10 Grad-Marke streben. Das ist für die Jahreszeit eine zu warme Wetterentwicklung. Neben den stürmischen Winden runden zeitweilige Niederschläge den turbulenten und teils chaotischen Verlauf des Wetters vor und auch über Weihnachten ab. Die Niederschlagssummen sind nennenswert und können die Flusspegel weiter ansteigen lassen. Regionale Überflutungen können nicht ausgeschlossen werden. Mehr dazu: Weiße Weihnachten?
Die Wetterentwicklung von Weihnachten bis Silvester
Ist der Westdrift - also die zonal verlaufende Grundströmung - erst einmal in Gang gesetzt, so hält diese mindestens 7 Tage an. Häufiger erstreckt sich der Zeitraum bis 14 Tage und in manchen Fällen bis zu 21 Tage. Das bringt es im Moment relativ gut auf den Punkt, was vom Winter bis zu Silvester zu erwarten ist.
Turbulentes Wetter auch nach Weihnachten
Schaut man sich die Großwetterlage zum 26. Dezember an, so erkennt man ein ausgeprägtes Tief über Skandinavien. Die Westwetterlage ist wie im Rausch und wird auch noch nach Weihnachten für einen stürmischen und turbulenten Wettercharakter sorgen können.
Während es die Wetterprognose der Amerikaner bei einem Sturm belässt, bringen die Europäer eine Randtiefentwicklung ins Spiel, was zwischen dem 26. und 27. Dezember erneut zu unwetterartigen Starkwindereignissen führen kann.
Chaotisches Wetter bis Silvester?
Die Grundlagen für eine weiterhin turbulente und chaotische verlaufende Wetterentwicklung sind vorhanden. Zudem bildet sich innerhalb des Polarwirbels eine Hochdruckzone aus, welche die kalten Luftmassen immer wieder von Neuem in Richtung Kanada transferiert und so das System weiter stabilisiert. Auf den ersten Blick also keine guten Voraussetzungen für einen nachhaltig markanten Wetterumschwung in Richtung Winter.
Durchbruch des Winters?
Abseits dessen, was erwartbar ist, gibt es jedoch ein Grundrauschen. Und wo eine Aktion ist, gibt es auch eine Reaktion. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, sowohl die Amerikaner, als auch die Wettervorhersage der Europäer belassen es bis Silvester bei einer windigen bis stürmischen Westwetterlage mit viel Regen, was die Flüsse weiter unter Druck setzen wird.
Wie aber ist Winterwetter in einer solch eingefahrenen Situation möglich? Die erste Variante ist das gestern bereits besprochene Downstream-Development. Kein nachhaltiger Winter, doch ein Störimpuls, welcher die Westwetterlage ins Stolpern bringt. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich mit der Hochdruckzone innerhalb des Polarwirbels. Diese Hochdruckzone kann sich bis Ende Dezember über Kanada zentralisieren und eine Querverbindung zum Azorenhoch aufbauen. Schlagartig entsteht so auf dem Atlantik ein Blockadehoch, was die Westwetterlage abrupt beendet und den Rest der Frontalzone von Skandinavien nach Süden austrogen lässt. Nachhaltiges Winterwetter ist dann bis auf die tieferen Lagen herab möglich.
Zu guter Letzt noch die Nordwestwetterlage, was in Zeiten vor der Klimaerhitzung noch ein Garant für Winterwetter bis auf tieferen mittleren Lagen (200 bis 400 Meter) war. Zwischenzeitlich aber sorgt die Nordwestwetterlage überwiegend für eine nasskalte Witterung, bei der ein winterliches Szenario oberhalb von 400 bis 600 Meter möglich wird. In diesem Fall wölbt sich das Azorenhoch etwas nach Norden auf, kann die zonale Grundströmung aber nicht unterbinden. Es reicht lediglich, das Strömungsmuster auf nordwestliche Richtungen kippen zu lassen.
Zusammenfassung: Eine turbulente und unwetterträchtige Wetterphase beginnt
So ist es und so bleibt es. Auch wenn eine winterliche Wetterentwicklung bis Silvester nicht auszuschließen und möglich ist, so ist eine turbulente und für die Jahreszeit zu warme Großwetterlage wahrscheinlicher.
Welches Wetter zwischen Weihnachten und Silvester zu erwarten ist
Die Kontrollläufe verdeutlichen den unwinterlichen Wettertrend. Die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe betragen zwischen Weihnachten und Silvester +2 und -4 Grad. Für den Flachlandwinter sind Höhenwerte von -5 bis -7 Grad und ab den mittleren Lagen von -3 bis -5 Grad ausreichend. Das unterstreicht noch einmal deutlich die nasskalte Wetterentwicklung bis Silvester.
Nimmt man es genauer, so setzt sich das Tauwetter bis auf die höheren Lagen durch und kann mit dem Wind und dem Niederschlag das Abschmelzen einer möglich vorhandenen Schneedecke noch beschleunigen. Apropos Niederschlag, der wird von den Kontrollläufen durchgängig bis Silvester simuliert. Die Niederschlagsintensität ist jedoch ab Weihnachten rückläufig. Gleiches gilt auch für den Wind - immer präsent, phasenweise ruppig bis stürmisch. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
24. Dezember (Heiligabend) | +0 bis +13 Grad |
+7 bis +9 Grad |
28. Dezember | -1 bis +12 Grad |
+5 bis +7 Grad |
1. Januar (Neujahr) | +0 bis +12 Grad |
+4 bis +6 Grad |
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