Wettertrend: Die Chancen des Winters zwischen Weihnachten und Silvester
Der Polarwirbel tobt über Skandinavien und wird sich in der Zeit vor und über Weihnachten nach Süden ausdehnen und für turbulentes und teils chaotisches Wetter sorgen können. Wie aber sieht die Wetterentwicklung von Weihnachten bis Silvester aus - ist da was vom Winter zu erwarten?
Die Großwetterlage verändert sich im Moment rasant. Zunächst sorgt ein Hoch für einen weitgehend ruhigen, teils nebligen und vielfach auch sonnigen Wettercharakter. Mit Niederschlag ist zunächst nicht zu rechnen. Wolken, die sich über dem Norden tummeln, kündigen ab Montagnachmittag den nächsten Wetterwechsel an, welcher mit seiner Intensität und Wucht auch die Nachrichtenlage kurz vor Weihnachten dominieren kann.
Wind, Sturm und orkanartige Böen vor Weihnachten
Der Grund für die turbulente Wetterentwicklung ist der Polarwirbel über Skandinavien. Die Vorhersage-Modelle hatten dieses Ereignis vor rund 10 Tagen erstmalig im Programm und auch wenn die vielen Details nach wie vor offen bleiben - der Grundsatz stimmt und ist in einer aktiv-dynamischen Wetterentwicklung eine herausragende Leistung. Der Grundsatz war stets, dass sich das aktuell über Deutschland befindliche Hoch nach Westen - auf den Atlantik - verlagert und den Konflikt zum Polarwirbel sucht. Die Gradienten verdichten sich zwischen den Wettersystemen und sorgen von Mittwoch bis einschließlich dem 23. Dezember für eine Intensivierung der Windbewegungen.
So sind auch über tieferen Lagen stürmische Windbewegungen zu erwarten. Über exponierten Lagen können schwere Sturmböen und über den Küsten und den höheren Lagen sind orkanartige Winde nicht auszuschließen. Es ist somit keine gute Idee, den Wald in der Zeit vor Heiligabend zu besuchen. Ob weiße Weihnachten oder nicht, hängt dann von den Details ab. Deutlicher zeigen sich die Diskrepanzen und Möglichkeiten in der Schneeprognose zwischen dem 24. Dezember (Heiligabend) und 2. Weihnachtsfeiertag.
Das Erwartbare
Trotz aller Unsicherheiten - der Sturm kommt. Schnee kann eine Überraschung sein, doch das Erwartbare ist eine vielfach nasskalte Wetterentwicklung, bei der ein winterliches Szenario ab den mittleren Lagen optional bleibt. Das mittlere Temperaturspektrum ist über die Feiertage mit +4 bis +7 Grad einfach zu hoch, als dass ein weißes Weihnachtsfest eine reale Chance hat.
Der Winter zwischen Weihnachten und Silvester?
Auch wenn die vielen Details über Weihnachten noch offen sind - die Großwetterlage ist mit dem Hoch auf dem Atlantik und dem Polarwirbel über Skandinavien klar strukturiert. Entscheidend wird sein, ob sich das Hoch auf dem Atlantik wird behaupten und sich nach Norden als Blockadehoch aufbauen, oder nach Süden abflachen können.
Winterwetter mit Blockadehoch auf dem Atlantik
Der Winter hat nur dann eine realistische Chance, wenn sich das Hoch auf dem Atlantik als Blockadehoch positioniert und so eine meridionale Grundströmung provoziert. Sollte das der Fall sein, so rauschen die Tiefdrucksysteme über Skandinavien nach Süden in Richtung der Alpen. Kalte Luft polaren Ursprungs gelangt nach Deutschland und lässt den Winter - samt Schnee, Eis und Frost Einzug halten. Eine Möglichkeit.
Für die Jahreszeit zu warmes Wetter
Wer bei uns schon eine Weile zu Gast ist, der kennt die Randfaktoren, wie den NAO- und den AO-Index, sowie den Zustand des Stratosphärenwirbels.
Ein meridionales Strömungsmuster samt Winter über Deutschland würde sich in - zumindest einem - dieser Randfaktoren bemerkbar machen. Aktuell ist es aber so, dass alle drei positiv bewertet werden. Mit anderen Worten formuliert, stabilisiert sich der Polarwirbel nach dem Starkwindereignis weiter und wird auch die Zeit von Weihnachten bis Silvester dominieren können.
Turbulente und abwechslungsreiche Westwetterlage
Ist ein Durchbruch des Winters möglich, so ist eine zonal aufbaute Westwetterlage wahrscheinlicher. Das wird auch in der Zeit bis Silvester immer wieder für kräftigen und phasenweise auch stürmischen Wind sorgen können. Zeitweilige Niederschläge und Temperaturen von +6 bis +12 Grad runden den dann doch herbstlichen Wettercharakter ab. In den kurzen sonnigen Phasen können sich die Luftmassen mit bis +15 Grad in den frühlingshaften Bereich erwärmen. Das ist dann sozusagen das Worst Case Szenario
für alle Freunde des Winterwetters
.
Zusammenfassung: Eine turbulente Wetterphase beginnt
Genießen Sie das ruhige und vielfach sonnige Dezemberwetter. Das wird sich bis Mitte der Woche radikal ändern. Der Winter spielt nach den aktuellen Wetterprognosen eine nur nebensächliche Rolle, kann aber unter ganz bestimmten Voraussetzungen mit einer hohen Eigendynamik zwischen dem 23. und 24. Dezember für eine Überraschung sorgen.
Welches Wetter zwischen Weihnachten und Silvester zu erwarten ist
Die Rahmenbedingungen sprechen gegen eine nachhaltig winterlich agierende Wetterentwicklung. Vieles spricht im Moment für eine Fortsetzung des viel zu warmen und nassen Wetters. Der Regen ist gut und kann in der Ruhezeit der Vegetation dank des aufgequollenen Bodens aufgenommen und bis in das Grundwasser geleitet werden. Der Puffer wird wieder aufgebaut.
Die Temperaturen werden von den Kontrollläufen in 1.500 Metern Höhe werden in der Zeit zwischen dem 27. Dezember und Silvester im Bereich von -2 bis -4 Grad simuliert. Für den Flachlandwinter sollten Ende des Jahres Höhenwerte von -5 bis -7 Grad und für die mittleren Lagen zwischen -3 und -5 Grad vorherrschend sein. Mit anderen Worten formuliert, bleibt der nasskalte Witterungstrend mit optionalem Winterwetter ab den mittleren Lagen erhalten. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
23. Dezember | +3 bis +12 Grad |
+6 bis +9 Grad |
27. Dezember | -5 bis +13 Grad |
+3 bis +5 Grad |
31. Dezember (Silvester) | -4 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
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