So war das Wetter im Dezember 2020 - Sehr warm, über dem Osten extrem trocken mit einer negativen Sonnenscheinbilanz

Überraschend frisch war das Wetter im Dezember an manchen Tagen und Schnee gab es noch dazu. Und auch weiße Weihnachten waren über manchen Regionen ein Thema. Doch verzerrte eine ungewöhnliche zweite Dezember-Dekade das Gesamtbild eines Wintermonats erheblich.
Normal erschien das Wetter im Dezember 2020 über weite Strecken, doch in der zweiten Dezember-Dekade setzte sich eine ungewöhnliche Milderung ein, die mancherorts für frühlingshaft milde Temperaturwerte sorgte. Aber Abseits davon kam der Winter zum Zug.
Die Temperaturen im Dezember 2020
Der Dezember startete wie es sich für den ersten Wintermonat gehört. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 normale Temperaturen und ab den mittleren Lagen oberhalb etwa 300 Meter konnte sich eine Schneedecke ausbilden, die oberhalb etwa 500 Meter über weite Teile von Deutschland die erste Dezember-Dekade überdauerte.
Doch in der zweiten Dekade setzte eine ungewöhnliche Milderung ein und hatte bis Weihnachten bestand. Aus dieser Zeit stammte auch der Höchstwert, der am 23. Dezember mit +16,6 Grad über Müllheim (Baden-Württemberg) erreicht wurde. Über dem Westen gab es verbreitet Werte von bis, bzw. über +15 Grad.
Regional weiße Weihnachten
Und dann dass - nach dem wärmsten Dezember-Tag setzte an Weihnachten ein Temperatursturz ein, der bereits in der Nacht auf den ersten Weihnachtstag ab den mittleren Lagen für etwas Schneefall und die Ausbreitung einer Schneedecke sorgte. Der niedrigste Wert wurde am 27. Dezember mit -15 Grad über Oberstdorf registriert.
Der Dezember 2020 war zu warm
Am Ende brachte es der Dezember 2020 auf eine durchschnittliche Temperatur von +3,0 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um +2,2 zu warm. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,8 Grad. Das war dann doch deutlich zu warm.
Bodenfrosttage gab es im Dezember 2020 an 18 Tagen. Nachtfrost gab es an 12,2 Tagen und Eistage (Dauerfrost) gab es an 1,13 Tagen.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +2,2 Grad |
Baden-Württemberg | +2,1 Grad |
Bayern | +2,0 Grad |
Hessen | +2,3 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,0 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,5 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +2,3 Grad |
Rheinland-Pfalz | +2,5 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,3 Grad |
Saarland | +2,6 Grad |
Sachsen | +2,6 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,4 Grad |
Thüringen | +2,4 Grad |
Niederschlag im Dezember 2020: Über dem Osten erheblich zu trocken
Das Zirkulationsmuster war über weite Strecken meridional strukturiert und das bedeutet unter dem Strich eine nur schwache Niederschlagsleistung. Immerhin gab es über dem Westen einiges an Niederschlag, was mancherorts bis zu 150 l/m² an Regen oder Schnee brachte, doch über dem Osten kam so gut wie gar nichts mehr an.
Es gab Regionen mit kaum Niederschlag
Auf der regen abgewandten Seite der Mittelgebirge kam kaum mehr was an. Und über einigen Regionen reichte es gerade einmal für bis zu 15 l/m², was angesichts der Vorgeschichte die Dürre über diesen Regionen weiter verschärfte.
Der meiste Niederschlag wurde im Dezember 2020 mit 220,8 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) registriert. Den meisten Niederschlag binnen 24 Stunden gab es am 22. Dezember mit 46,2 l/m² über der Region Vogelsberg (Hessen).
Bezogen auf die Bundesländer gab es im Dezember mit 137,1 l/m² über dem Saarland den meisten Niederschlag. Deutlich weniger gab es mit 24,8 l/m² über Sachsen.
Zu trocken
Am Ende brachte es der Dezember auf eine Regensumme von rund 57 l/m² und konnte das Niederschlagssoll von 70 l/m² nur zu rund 83 Prozent erfüllen.
Schnee gab es auch zu bewundern. Die höchste Schneedecke abseits der Gipfellagen war zum Jahreswechsel mit bis 28 cm über Lenzkirch-Ruhbühl (Baden-Württemberg) gemeldet worden.
Immerhin brachte es der Dezember im Flächenmittel auf 3,15 Schneetage. Normal wären 9,1 Tage.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 53,0 % |
Baden-Württemberg | 96,3 % |
Bayern | 69,3 % |
Hessen | 93,5 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 99,9 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 96,8 % |
Nordrhein-Westfalen | 82,4 % |
Rheinland-Pfalz | 132,7 % |
Schleswig-Holstein | 101,7 % |
Saarland | 145,7 % |
Sachsen | 43,0 % |
Sachsen-Anhalt | 58,2 % |
Thüringen | 60,2 % |
Der Sonnenschein im Dezember 2020
Fast normal war die Sonnenscheindauer - besonders in der milden Phase schien die Sonne häufiger, aber es gab auch längere Perioden mit starker Bewölkung. Am Ende betrug die Sonnenscheindauer 35 Stunden und das Soll von 38 Stunden wurde um 10 Prozent verfehlt.
Die geringste Sonnenscheindauer wurde mit 9,1 Stunden über Neuhütten im Spessart (Bayern) registriert. Mehr Sonnenschein gab es mit 106,5 Stunden über der Zugspitze (Bayern). Über tieferen Lagen gab es mit 88,2 Stunden über Dresden (Sachsen) den meisten Sonnenschein.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Sachsen mit 67,3 Stunden den meisten Sonnenschein, während es über Schleswig-Holstein mit 22,2 Stunden den wenigsten Sonnenschein gab.

© www.mtwetter.de
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 141,6 % |
Baden-Württemberg | 66,6 % |
Bayern | 77,3 % |
Hessen | 68,2 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 78,3 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 87,0 % |
Nordrhein-Westfalen | 84,7 % |
Rheinland-Pfalz | 64,7 % |
Schleswig-Holstein | 62,8 % |
Saarland | 54,3 % |
Sachsen | 154,4 % |
Sachsen-Anhalt | 119,5 % |
Thüringen | 84,8 % |
Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Dezember.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Dezember 2024 und im Winter 2024/25 entwickeln kann.