Wetter Dezember 2020 Wetterprognose vom 4.12.2020 - Unwetterartige Schneefälle über den Alpen

| M. Hoffmann
Die Alpen versinken im Schnee, über Deutschland stellt sich nasskaltes Wetter ein

Unwetterartige Schneefälle wird es am Wochenende über den Alpenregionen geben können. Über Deutschland verläuft das Wetter hingegen weniger turbulent und chaotisch.

Zwischen England, Frankreich und Deutschland positioniert sich heute ein Tiefdruckwirbel und trogt in den kommenden Stunden nach Süden aus. Deutschland liegt am östlichen Gradienten des Tiefdrucksystems und somit in einer südlich Anströmung der Luftmassen. Die Temperaturen steigen bei starker bis wechselnder Bewölkung auf +2 bis +6 Grad an und können über dem Westen örtlich bis +8 Grad erreichen. Westlich der Linie von Köln und Bodensee ist immer wieder mit - meist leichtem - Niederschlag zu rechnen. Teils als Schnee, überwiegend aber als Regen. Der Wind kommt über dem Westen und Nordwesten böig aus südlichen Richtungen und über den Küstenregionen sind stürmische Windböen zu erwarten. Weiter nach Süden verliert der Wind an Intensität.

Etwas Niederschlag über dem Süden

Das Tief über Frankreich dominiert das Wetter am 5. Dezember (Sa.) über Deutschland. Bei starker bis wechselnder Bewölkung ist nördlich von Baden-Württemberg und Bayern mit einem trockenen Dezember-Tag zu rechnen. Weiter nach Süden kommt es immer wieder zu Niederschlag, der örtlich länger andauernd und ergiebiger ausfallen kann. Wo genau das sein wird, hängt im Detail noch von der exakten Zugbahn des Troges über Frankreich ab. Viel Niederschlag wird es hingegen über den Alpen geben, die überwiegend als Schnee niedergehen und über den Süd- und Zentralalpen für Neuschneemengen zwischen 30 und 60 und örtlich bis 80 cm sorgen können. Über Süddeutschland sind die Niederschläge bei Werten von +0 bis +3 Grad als Schnee, Schneeregen oder Regen zu erwarten. Die Niederschlagsform hängt davon ab, wie kräftig der Niederschlag ausfallen wird. Über dem restlichen Land pendeln sich die Werte auf +3 bis +6 Grad ein und können über dem äußersten Osten bis +12 Grad erreichen.

Unwetterartige Schneefälle über den Alpen

Der Trog über Frankreich lässt am 6. Dezember (So. - Nikolaus) aus südlichen Richtungen feuchte Luftmassen gegen die Alpen klatschen und so ist über den Zentralalpen mit weiteren - heftigen und unwetterartigen - Schneefällen zu rechnen. Bis zum Abend können nochmals Neuschneemengen von 40 bis 80 cm und örtlich bis 100 cm zusammenkommen (Schneeprognose). Der Niederschlag schwappt über die Alpen nach Baden-Württemberg und Bayern und kann bei Werten von +0 bis +4 Grad für ein Gemisch aus Schnee, Schneeregen oder Regen sorgen. Nördlich von Baden-Württemberg und Bayern ist bei Werten von +4 bis +8 Grad mit einem zunächst trockenen und bewölkten Dezember-Tag zu rechnen. Zum Nachmittag dehnt sich das Niederschlagsfeld über Baden-Württemberg nach Norden und Westen aus, was westlich der Linie von Bremen und der Zugspitze für Niederschlag - meist in flüssiger Form - sorgen kann. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

Über Deutschland unbeständiges Dezemberwetter

Der Trog zieht am 7. Dezember nach Nordwesten ab und sorgt westlich der Linie von Bremen und dem Schwarzwald noch für etwas Niederschlag, sonst bleibt es bei starker Bewölkung weitgehend trocken. Über Teile von Baden-Württemberg und Bayern sind zum Nachmittag sonnige Lücken nicht auszuschließen. Die Temperaturen erreichen über dem Norden und Osten milde +6 bis +10 Grad und örtlich bis +12 Grad. Südlich der Linie von Köln und Dresden bleiben die Werte mit +0 bis +4 Grad der Jahreszeit entsprechend. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen und kann über Norddeutschland böig auffrischen. An den Küstenregionen sind stürmische Windböen nicht auszuschließen.

Ruhig und unbeständig

Deutschland liegt am 8. und 9. Dezember (Di. und Mi.) in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Bei einem Mix aus Wolken, Nebel und Hochnebel sind sonnige Momente nur von kurzer Dauer. Zwischendurch ist auch etwas Niederschlag möglich. Viel ist aber nicht zu erwarten. Bei schwachen Windbewegungen erreichen die Temperaturen über dem Süden -2 bis +3 Grad und nördlich der Linie von Köln und Dresden sind +2 bis +6 Grad möglich.

Auf die Trogposition kommt es an - Unsicherheiten bleiben bestehen

Die kommende Wetterentwicklung ist als aktiv-dynamisch zu bewerten und verschiebt sich die Trogposition nur um wenige hundert Kilometer, so kann das unmittelbare Auswirkungen auf das Wetter über Deutschland haben. Der Grundcharakter aber bleibt nasskalt strukturiert und in den Nächten ist - vor allem bei Aufklaren mit Frost zu rechnen. Über Schnee können die Werte auf bis -6 Grad absinken.

Über den Alpen werden unwetterartige Schneefälle zu erwarten sein - dort schlägt der Winter mit Neuschneemengen von 80 bis 200 cm mit voller Wucht zu. Da kommt mehr Schnee runter, als einem lieb sein kann. Was der Winter über Deutschland so veranstaltet, erläutern wir 13:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020, die heute Abend gegen 20:00 Uhr nochmals aktualisiert wird. Heute Abend schauen wir gegen 20:00 Uhr einmal, wie sich das Wetter bis Weihnachten 2020 entwickeln kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Dezember

Für die einen ist er ein erster toller Wintermonat, für andere ist er einfach nur nasskalt und dunkel mit gefährlichen Straßenverhältnissen, der zudem noch die Heizkosten in die Höhe treibt. Was Sie aus dem ersten Wintermonat machen, liegt ganz bei Ihnen.

  • Im ersten Drittel ist das Wetter meist sehr mild und tiefdruckdominiert
  • In der zweiten Dekade kommt es statistisch gesehen mit einer Wahrscheinlichkeit von 69 % zu einem Kaltlufteinbruch und zu einer ersten richtigen Winterwetterlage
  • Zum Leidwesen für alle, die sich weiße Weihnachten wünschen, schlägt Jahr für Jahr das Weihnachtstauwetter zu
  • Die Wahrscheinlichkeit für das Weihnachtstauwetter liegt bei 76 %
  • Egal wie viel Schnee vorher liegen mag - kräftige Tiefdrucksysteme schaffen es innerhalb kürzester Zeit den Schnee dahin schmelzen zu lassen
  • Erst zum Dezemberende zeigt sich häufig wieder ein Wetterwechsel zu kälterem Wetter

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