Wetterprognose und Wettervorhersage
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Anfang Dezember steht eine mögliche Wetterentwicklung zur Diskussion, die weite Teile des Dezembers dominieren könnte. Dabei stehen die Chancen auf winterliche Wettererscheinungen gar nicht so schlecht.
Stürmisch ist das aktuelle Wetter über Norddeutschland, bevor sich zum Montag der Wind abschwächt und sich ein Mix aus Sonne, Wolken und dichten Nebel- und Hochnebelfeldern einstellt.Lösen sich die Nebelfelder auf, so sind heute über dem Süden und am Dienstag über ganz Deutschland längere sonnige Abschnitte möglich, sonst überwiegt ein grau-trüber Wettercharakter. Niederschlag ist möglich, doch großartige Regenmengen sind nicht zu erwarten. Die Temperaturen erreichen am Tage Werte von +5 bis +10 Grad. Mit Sonnenschein sind bis +12 Grad und bei Dauernebel kaum mehr als +5 Grad möglich. In den Nächten ist - bei Aufklaren - mit leichtem Frost zu rechnen. Mehr dazu: Wetter November 2020.
Schaut man sich die obenstehende Wetterkarte noch einmal genauer an, so erkennt man den enormen Vorstoß kalter Luft über dem östlichen Kanada nach Süden. Das lässt die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik explosionsartig
ansteigen und fördert zwischen Neufundland und Island ein Tiefdrucksystem mit einem bemerkenswerten Kerndruck von bis zu 945 hPa zutage!
Die Tiefdruckdynamik verlagert sich nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells bis zum 1. Dezember (Di.) nach Skandinavien. Doch ein Durchrauschen der atlantische Frontalzone wird durch die Blockadehaltung des Kontinentalhochs vereitelt. Die atlantische Frontalzone läuft voll auf das Hoch auf und driftet nach Norden - in Richtung der Barents- und Karasee - ab.
Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben - trotz der enormen Wetterdynamik - bis zum 1. Dezember in einer schwachgradientigen Hochdruckzone, die sich zwischen dem Azoren- und dem Kontinentalhoch zusammensetzt. Doch schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte etwas genauer an, so fällt auf, dass die Hochdruckzone zum Dezember hin Lücken aufweist. Das kann - unter Umständen - in den ersten Dezember-Tagen zu interessanten Wetterlagen führen. Bis es aber soweit ist, bliebt der Mix aus Sonne, Wolken und Nebel mit gelegentlich leichtem Niederschlag erhalten. Simuliert werden am 1. Dezember Tageshöchstwerte von +0 bis +6 Grad, was für Anfang Dezember typisch ist.
Ganz so ruhig wie nach der Wetterprognose der Europäer startet das Dezemberwetter in der Simulation des amerikanischen Prognosemodells nicht. Ausschlaggebend ist auch hier der enorme Vorstoß kalter Luftmassen über dem östlichen Kanada.
Im Zeitraum vom 28. November bis 6. Dezember (Nikolaustag) entstehen auf dem Atlantik in raschen Abständen Tiefdruckgebiete mit einem Kerndruck von bis zu 940 hPa. Das Kontinentalhoch hält dagegen und fühlt sich seinerseits genötigt, sich in Richtung Skandinavien zu verlagern. Das erhöht den Druck auf das gesamte System, da die Abläufe in einem - für das Wetter - sehr eng begrenzten Raum stattfinden.
Der atlantische Frontalzone bleibt der Abzugsweg über Skandinavien, der Barentssee und Karasee verwehrt. Wohin also mit der Dynamik und der Energie? Nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bleibt der atlantische Frontalzone gar nichts anderes übrig, als über dem Atlantik weit nach Süden auszutrogen. Ein wesentlicher Energieanteil trogt damit nach Süden aus, was dem Kontinentalhoch die Gelegenheit gibt, sich quer durch den Polarwirbel zu schieben und Kontakt mit einem Hoch über dem westlichen Kanada und Alaska aufzunehmen. Die Neigung zur Dipolausbildung des Polarwirbels ist zum 6. Dezember deutlich zu erkennen. Anders formuliert ist im Ansatz ein Polarwirbelsplit zu erkennen.
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells ist extrem, keine Frage. Doch sie beruht auf der Grundlage der aktuellen Daten und ist plausibel. Ob sie aber auch wahrscheinlich ist, wird sich in den kommenden Stunden herausstellen. Was aber, wenn sich die Wetterlage exakt so einstellt, wie vom Wettertrend des amerikanischen Wettermodells berechnet - mit welchem Wetter ist über Deutschland zu rechnen?
Der Abtropfvorgang geschieht auf dem Atlantik. Der Trog geht zwischen Island, Frankreich und Spanien nieder. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in die Vorderseitenanströmung des Tiefdrucksystems, doch reicht die Dynamik aus, um die warmen Luftmassen weiter östlich nach Norden aufstreben zu lassen. Über Deutschland wäre bei Tageswerten von +2 bis +7 Grad ein für Dezember typsicher Temperaturcharakter zu erwarten. Die Niederschlagsneigung und auch die Windaktivität steigt an. Zusammenfassend entspricht die Wetterprognose des amerikanischen Prognosemodells einer im Dezember vollständig gestörten Zirkulation, die den Winter - noch im ersten Dezember-Drittel optional werden lässt.
Mit dem Dezember wird sich zeigen, wohin die Reise in diesem Winter gehen wird. Im Grunde geht es darum, ob sich eine zonale (Westwetterlage), oder das gestörte Zirkulationsmuster wird durchsetzen können. Letzteres ist für Winterwetter mit Schnee, Eis und Frost die geeignetere Wetterlage.
Und so steht in den ersten Dezember-Tagen eine Entscheidung bevor - der Showdown. Interessant ist der Wettertrend der Kontrollläufe. Vor ein paar Tagen haben wir die Möglichkeit einer Nordwestwetterlage ins Spiel gebracht, bei der eine Lücke in der Hochdruckzone zwischen den Azoren- und Kontinentalhoch gesucht und möglicherweise auch gefunden wird. Das Azorenhoch zieht sich nach Westen und das Kontinentalhoch nach Osten zurück. Die Möglichkeit einer Austrogung der atlantische Frontalzone über Mitteleuropa wird damit ins Spiel gebracht und ist - zum aktuellen Stand - nach den Kontrollläufen eine wahrscheinliche Wetterentwicklung. Entscheidend ist das Verhältnis der atlantische Frontalzone zum Kontinentalhoch.
Mehrheitlich wird von den Kontrollläufen in den ersten Dezember-Tagen ein Temperaturspektrum von +3 bis +6 Grad berechnet. Das entspricht exakt dem, was in der ersten Dekade vom Dezember zu erwarten ist und der Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute erneut.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
27. November | +5 bis +12 Grad |
+7 Grad bis +9 Grad |
1. Dezember | +2 bis +10 Grad |
+5 bis +7 Grad |
6. Dezember | -1 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Ob sich dieser Wettertrend im Tagesverlauf verstärkt oder wieder verworfen wurde, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2020.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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