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Wetter Dezember 2020 Wetterprognose vom 19.11.2020 - Schnee- und Graupelschauer möglich

| M. Hoffmann
Schneeschauer Anfang Dezember möglich? © M. Bloch

Eine Sturmserie zieht über den Norden von Europa hinweg und sorgt über dem Norddeutschland für stürmische Windböen. Sind das die Vorboten für einen grundlegenden Wetterwechsel im Dezember?

Sturm gehört zum Herbst einfach dazu. Der November war bislang viel zu ruhig, zu warm und extrem zu trocken. Trotz der Sturmtiefserie wird über Deutschland in den kommenden Tagen nicht allzu viel an Niederschlag zu erwarten sein. Der Hauptniederschlag wird für den heutigen Donnerstag berechnet und es wird manche Regionen geben, die in den kommenden Tagen überhaupt keinen Regen abbekommen werden.

Der Sturm sorgt am Freitag und Samstag für sog. Rückseitenwetter. Das Tief zieht nach Osten ab und führt auf seiner Rückseite kühlere Luftmassen nach Deutschland. Die Tageswerte erreichen +2 bis +7 Grad und vereinzelt können die Schauer auch als Graupelschauer niedergehen. Zudem ist bei klaren Nächten mit Frost zu rechnen. Zum Start in die neue Woche ist typisches November-Wetter zu erwarten. Mehr dazu: Wetter November 2020.

Mischwetterlage
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Mischwetterlage
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Ein Hauch von Winter möglich

Wie bereits in den letzten Tagen immer wieder erläutert, schwanken die Vorhersage-Modelle zwischen zwei Entwicklungsszenarien hin und her. Heute berechnet die Wetterprognose des europäischen Wettermodells eine Variante, die man schon häufiger hat beobachten können und einer gestörten Zirkulation entspricht.

Die Initialzündung findet am 25. November statt und kann Auswirkungen auf das Wetter im Dezember haben. Das Hoch wölbt sich nach Norden auf und wird zwischen zwei Tiefdruckwirbeln über Island und der Barentssee eingekesselt. Dem Hoch bleibt zudem mit einem weiteren Tief über den Azoren der Rückzugsweg versperrt und so wählt das Hoch zwischen England und Island eine zunächst ungewöhnliche Position, verlagert sich aber bis zum Dezember über Skandinavien.

Gestörte Zirkulation

Der Hochdruckkern ist gut ausgebildet und das Hoch selbst nimmt eine autarke Position ein. Autark bedeutet in diesem Fall, dass die Hochdruckachse in Richtung der Mittelmeerregion fehlt und das Hoch am südlichen Gradienten unterwandert werden kann. Ein Hauch von Winter hat mit einer östlich ausgerichteten Grundströmung gute Chancen. Die Temperaturen erreichen nasskalte +0 bis +5 Grad und über dem Osten und der Mittelgebirgsregion ist Dauerfrost nicht auszuschließen. Schneefall ist möglich.

Am östlichen Gradienten gelangen bodennah kalte Luftmassen, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem Hauch von Winter führen kann
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: am östlichen Gradienten gelangen bodennah kalte Luftmassen, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem Hauch von Winter führen kann
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: mehr stürmisch als winterlich

Es ist heute geradezu passend - die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells berechnet die zweite mögliche Variante für das Wetter im Dezember.

Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada

Tiefdrucksysteme drehen sich gegen und Hochdrucksysteme im Uhrzeigersinn. Über Kanada positioniert sich zum 25. November ein kräftiges Hoch. An dessen östlichen Gradienten werden kalte Luftmassen nach Süden in Richtung Neufundland geführt. Dort treffen diese auf den warmen Atlantik und befeuern die Tiefdruckdynamik. Im Zusammenspiel der beiden Wettersysteme verstärkt sich der Zustrom kalter Luftmassen auf den Atlantik. Das Tief wird kräftiger und erreicht zwischen Neufundland und Island zum 26. November einen Kerndruck von bis 955 hPa.

Stürmisch in den Dezember

Das Tief verlagert seine Position bis zum 1. Dezember (Di.) nach Skandinavien und tropft relativ zügig nach Süden ab. Die Wind- und Niederschlagsaktivität nimmt zu und der Wettercharakter wird grundsätzlich ruppiger. Im Vergleich zum europäischen Wettermodell wird klar ersichtlich, dass die Variante mit dem Hoch über Skandinavien auf diese Art und Weise nicht zustande kommen kann. Trogt das System aus, beruhigt sich das Wetter wieder, doch schwachgradientiges Wetter ist Anfang Dezember selten warm. Simuliert werden für den 4. Dezember Tageshöchstwerte von +2 bis +7 Grad, was in etwa dem vieljährigen Durchschnittswert entspricht.

Erst stürmisches, dann ruhiges Dezember-Wetter
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Erst stürmisches, dann ruhiges Dezember-Wetter
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: ein für Dezember typisches Wetter

Auch wenn die Wetterprognose der Vorhersage-Modelle unterschiedliche Varianten berechnen, so hat sich am eigentlichen Wettertrend für den Dezember kaum etwas verändert. Die Kontrollläufe stützen einen normalen Start in den Dezember 2020.

Normal bedeutet am Tage ein Temperaturspektrum von +0 bis +7 Grad und in den Nächten von -5 bis +3 Grad. Schauer können bis auf tiefere Lagen als Graupelschauer niedergehen und ab den höheren mittleren Lagen (>600 bis 800 Meter) kann sich ab und an eine winterliche Landschaft präsentieren. Im Grunde aber handelt es sich um ein verbreitet nasskaltes Entwicklungsspektrum.

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
25. November +3 bis
+11 Grad
+6 Grad bis
+8 Grad
29. November +0 bis
+10 Grad
+5 bis
+7 Grad
4. Dezember -1 bis
+11 Grad
+4 bis
+6 Grad
Diagramm Temperaturen Dezember 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Dezember 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Ob sich im Tagesverlauf die Chancen für den Winter im Dezember etwas gebessert haben, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2020/21.

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