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Wetter Dezember 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 17.12.2019 - Winterwetter noch vor dem Jahreswechsel?

| M. Hoffmann
Schafft es der Winter noch vor dem Jahreswechsel nach Deutschland?

Die ersten winterlichen Vorstöße werden von den Wettermodellen berechnet. Wie sind diese zu bewerten - kommt der Winter tatsächlich noch vor dem Jahreswechsel?

Der Traum einer weißen Weihnacht bleibt auch in diesem Jahr ein Traum. Das amerikanischen Wettermodell berechnete heute Nachmittag für den 24. Dezember Tageshöchstwerte von +8 bis +14 Grad und örtlich bis +16 Grad. Damit könnte Weihnachten mal wieder wärmer ausfallen, als das Wetter an Ostern, wobei der Vergleich - zugegebenermaßen - hinkt.

Es wird kälter

Aber nicht kalt. Über Weihnachten gelangen maritim angewärmte Kaltluftmassen aus nordwestlichen Richtungen nach Deutschland, was die Tageswerte bis zum 26. Dezember auf +4 bis +8 Grad absinken lassen kann. In diesem Prozess kommt es immer wieder zu Niederschlägen unterschiedlichster Dauer und Intensität. Um es aber auf den Punkt zu bringen, sind weiße Weihnachten 2019 sehr unwahrscheinlich.

So wird das nichts mit den weißen Weihnachten
Prognose Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: So wird das nichts mit den weißen Weihnachten
© www.meteociel.fr

Vorstoß des Winters bis Jahresende?

Seit ein paar Tagen berichten wir von einem Störimpuls, welcher der warmen Großwetterlage entweder ein Ende, oder diese erneut anfachen kann. Ein Störimpuls ist dabei nichts anderes als ein Impuls, der die Wellenbewegung entlang der Polarfront anregt und zu meridional verlaufenden Strömungsmustern führt (Rossby-Wellen). Und diese können sehr warm, oder auch winterlich kalt ausfallen. Je nachdem auf welcher Seite der Welle sich Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden.

Schaut man sich die Druckanomalien bis zum 27. Dezember an, so erkennt man - im Gegensatz zu gestern - eine Rückkehr zur Veränderung des Strömungsmusters innerhalb des Polarwirbels. Was zudem auffällig ist, ist das enorm aufgeblasene Hochdrucksystem über Sibirien - dem Kontinentalhoch - was für den Hochwinter über Deutschland meist eine wichtige Rolle spielt.

Druckanomalie bis 27. Dezember
Druckanomalie bis 27. Dezember - Das Kontinentalhoch bläst sich mächtig auf © climatereanalyzer.org

Die Auswirkungen

Allein schon die Tatsache, dass sich die sonst so trägen Druckanomalien binnen 24 Stunden mehrfach verändert haben, zeigt, dass - zum derzeitigen Stand - nach Weihnachten einiges an Wetterentwicklungen möglich ist. Zu was das Kontinentalhoch in der Lage ist, zeigte sich heute Nachmittag in der Winterprognose, doch sind diese Prognosen noch mit einer gewissen Skepsis zu bewerten und sind zum aktuellen Stand als lediglich interessante Varianten zu bewerten.

Polarwirbelsplit

Auf eine extremere Variante wollen wir aber dennoch zurückkommen, denn dieser hohe Luftdruck wird über kurz oder lang entweichen. Ob das in Richtung Mitteleuropa, oder in den Polarwirbel hinein geht, wird sich zeigen müssen. Interessant ist jedenfalls, dass eine ganze Reihe von Kontrollläufen einen sog. Polarwirbelsplit, oder zumindest einen Ansatz hierfür berechnet. Das ist zwar nicht mit winterliche Kälte gleichzusetzen, es unterstreicht aber - nochmals - was zum Jahreswechsel alles möglich ist.

Polarwirbelsplit mit veränderter Strömungsstruktur innerhalb des Polarwirbels
Prognose Großwetterlage nach Kontrolllauf: Polarwirbelsplit mit veränderter Strömungsstruktur innerhalb des Polarwirbels
© www.meteociel.fr

AO- und NAO-Index

Beide Werte sind frühe Indikatoren für einen Wetterwechsel. Aktuell beginnt der AO-Index sich von deutlich positiv zu negativ zu verändern. Das spricht im Wesentlichen für einen zunehmend instabiler werdenden Polarwirbel. Der NAO-Index beginnt sich von deutlich positiv zu neutral zu wandeln. Für Deutschland entspricht das einer höheren Wahrscheinlichkeit für nasskalte Wetterlagen.

Auf den Punkt gebracht: Ein Hin und Her ist zu erwarten

Im Moment sind die Detailprognosen der Vorhersage-Modelle weniger gewichtig. Die werden in den kommenden Stunden zwischen winterlichen und frühlingshaften Wetterlagen hin und her springen. Wichtiger ist es, auf die Details zu achten. Gelingt z.B. die Blockade des Kaltluftzustroms in Richtung Kanada, hat der Polarwirbel eine höhere Neigung zur Instabilität und entspringt daraus eine höhere Wellenbewegung entlang der Polarfront? Diese Rahmenbedingungen werden in den kommenden 72 Stunden gesetzt und dann sieht man weiter. Soweit der Stand!

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