Wetter Dezember 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 23.11.2019 - Frühwinterliche Wettererscheinungen sind möglich
Das Wetter schlägt Ende November um. Ob es Anfang Dezember aber zu winterlichen Wettererscheinungen kommt, hängt von einem Hoch westlich von Europa ab.
Ruhig und örtlich noch neblig-trüb präsentiert sich das Wetter noch bis zum Sonntag. Zum Start in die neue Woche ziehen von Westen Wolkenfelder auf und nachfolgend beginnt es - zunächst noch leicht - zu regnen (Wolkenradar). Zur Wochenmitte verstärkt sich der Niederschlag und der Wind gewinnt an Intensität. Mit kräftigen und über exponierten Lagen stürmischen Windböen ist zu rechnen.
Die Temperaturen bleiben vom Wetterumschwung aber zunächst unberührt. Verbreitet sind +5 bis +10 Grad möglich. Örtlich können mit Hilfe einer längeren Sonnenscheindauer die Werte auf bis +15 Grad ansteigen, während es bei Dauernebel kühler bleiben kann. So oder so sind die Temperaturen für Ende November zu warm. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter November 2019.

Der Tiefdruck auf dem Atlantik verstärkt sich
Das Kontinentalhoch gelangt zunehmend in die Defensive und weicht nach Osten zurück. Das reicht aus, um die Tiefdrucksysteme bis nach Deutschland vorankommen zu lassen. Doch schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte genauer an, so fehlt der Wille
zum Aufbau einer atlantischen Tiefdruckrinne. Da hat man schon spektakuläreres gesehen. Das aber kann ein entscheidender Impuls für das Dezember-Wetter sein.

© www.meteociel.fr
Wie wird das Wetter im Dezember?
Die Hochdruckblase über Grönland dehnt sich etwas nach Süden aus, während das Azorenhoch sich ganz zaghaft nach Norden ausdehnt. Gelingt es dem Azorenhoch auf dem Atlantik eine sog. Blockade aufzubauen, so wären winterliche Wetterereignisse in der ersten Dezember-Dekade in Betracht zu ziehen. Worauf es also ankommt, ist die Ausgestaltung des atlantischen Hochdrucksystems.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Anfang Dezember spürbar kälter
Dem Hochdrucksystem gelingt es auf dem Atlantik sich nach Norden aufzustellen, doch sind diese Bemühungen nur halbherzig. Der Durchbruch in den Polarwirbel gelingt nicht und die Hochdruckachse kippt bis zum 3. Dezember nach Osten weg.
Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer
Dennoch können die Höhentemperaturen vom 1. bis 3. Dezember auf 0 bis -5 Grad absinken, was Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab ermöglicht, doch ist diese Wetterentwicklung einem nasskalten und keineswegs winterlichen Charakter zuzuschreiben.
Die Tageswerte bewegen sich zwischen +2 bis +8 Grad und ab Höhenlagen von rund 700 Meter ist mit einem winterlichen Temperaturcharakter zu rechnen.

© www.meteociel.fr
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Frühwinter wagt sich vor
Das was das amerikanische Vorhersage-Modell in den letzten Tagen berechnet hat, war ein Hin und Her zwischen zu warmen und zu kalten Varianten. Das zeigt aber zugleich, wie sehr es auf die Ausgestaltung des Hochdrucksystems auf dem Atlantik ankommen wird. Winterliche Wetterentwicklungen sind Anfang Dezember keineswegs unmöglich!
Atlantikblockade Anfang Dezember
Die Hochdruckblase wird auf dem Atlantik bis zum 1. Dezember kräftiger berechnet und es gelingt dem Hoch die atlantische Tiefdruckrinne zu blockieren. Vom 1. bis 4. Dezember erstreckt sich der Keil des Hochs von den Azoren über England bis nach Skandinavien und liegt somit westlich von Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Mancherorts Dauerfrost
Im Verbund mit einem Tiefdruckgebiet über dem östlichen Europa werden kalte Luftmassen nach Süden geführt und initialisieren über der Mittelmeerregion ein Tiefdruckgebiet, was zunächst als Ansaugmotor
der Kaltluftmassen dient. Die Temperaturen in 1.500 Meter Höhe liegen zwischen -4 bis -10 Grad, was in tieferen Lagen zu Tageshöchstwerten von -4 bis 0 Grad führen kann. Dauerfrost wird Anfang Dezember zum Thema.
Da der Wind aber aus nordöstlichen Richtungen kommt, kann es über dem Norden und Westen - aufgrund der warmen
Nord- und Ostsee - mit +0 bis +4 Grad milder bleiben.
Schneefall bis auf tiefere Lagen herab
Die Großwetterlage ist in den ersten Dezember-Tagen tiefdruckdominiert und bei Werten um die 0 Grad ist mit Schneefall bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen. Diese Wetterprognose der Amerikaner hat also - erneut - das Potential einer frühwinterlichen Wetterentwicklung.

© www.meteociel.fr
Wettertrend der Kontrollläufe: Nasskalt lautet die Devise
Ja, die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell sieht für Freunde des Winterwetters
verheißungsvoll aus. Das war es aber auch schon. Mehr steckt - für den Moment - nicht dahinter. Die Kontrollläufe ziehen nicht mit und die Wettervorhersage der Europäer zeigt allenfalls eine nasskalte Wetterentwicklung.
Frühwinter?
Apropos nasskalt - eine nasskalte Temperaturentwicklung stützt die Mehrheit der Kontrollläufe im Verlauf der ersten Dezember-Dekade. Kurzzeitig sinkt das Niveau am 2. Dezember in den leicht zu kühlen Bereich ab, schwankt darüber hinaus aber im normalen Bereich. Zum Vergleich dazu ist die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells um bis zu 10 Grad kälter.
Mehr Niederschlag
Die Niederschlagsaktivität ist im Zeitraum vom 27. November bis 2. Dezember als hoch zu bewerten und sinkt darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich ab. Im Grunde spricht das für ein über Mitteleuropa abkippendes Hochdrucksystem.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
30. November | -4 bis +8 Grad |
+4 bis +6 Grad |
3. Dezember | -6 bis +10 Grad |
-1 bis +2 Grad über dem Süden und Osten +3 bis +5 Grad über dem Norden und Westen |
8. Dezember | -5 bis +8 Grad |
+1 bis +3 Grad über dem Süden und Osten +3 bis +5 Grad über dem Norden und Westen |

Auf den Punkt gebracht: Winterliche Wetterereignisse sind möglich
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist zu extrem und wird aller Voraussicht nach so nicht eintreten. Nichtsdestotrotz ergibt sich aus den aktuellen Vorhersagen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein auf dem Atlantik aufstrebenden Hochdruckkeil, der die nachfolgende Tiefdruckaktivität blockiert.
Wie sich das Hoch weiter verhalten wird, ist zunächst einmal zweitrangig. Entscheidend ist das daraus entstehende meridionale Strömungsmuster, was in den ersten Dezember-Tagen frühwinterliche - und damit nasskalte - Wettererscheinungen in Form von Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer möglich macht. Anders formuliert kommt der Winter näher, setzt sich zum aktuellen Stand aber (noch) nicht durch.
Ob die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ein früher Trendsetter, oder einfach nur ein kalter Ausreißer ist, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose zum Winter 2019/2020.