Wetter Dezember 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 22.11.2019 - Der erste Wintereinbruch bis Nikolaus?
Schnee und Eis Anfang Dezember? Das ruhige Herbstwetter endet. Die Großwetterlage stellt sich Anfang Dezember um und unter bestimmten Voraussetzungen sind auch winterliche Wetterverhältnisse möglich.
Das ruhige und örtlich neblig-trübe November-Wetter verändert sich im Verlauf der Woche. Der Nebel wird durch vorüberziehende Wolkenfelder abgelöst und ab Montag setzt von Westen leichter Niederschlag ein, der sich bis zum Mittwoch weiter intensivieren kann. Der Wind frischt allmählich auf und kann zur Wochenmitte für stürmische Windböen sorgen.
Die Temperaturen pendeln sich auf Werte von +5 bis +10 Grad ein und können mit einer längeren Sonnenscheindauer auf bis +13 Grad ansteigen. Bei dauerhaft neblig-trüben Wetter liegen die Werte auch unterhalb der +5 Grad Marke. Klaren die Nächte auf, ist zudem mit Frost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter November 2019.
Atlantische Tiefdrucksysteme nehmen Kurs auf Deutschland
Mit einem Tiefdruckzentrum positioniert sich die atlantische Frontalzone zum Start in die neue Woche bei England und verlagert sich bis zur Wochenmitte weiter in Richtung Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Gradienten des Tiefdrucksystems, was milde Luftmassen aus südwestlichen Richtungen zuführt.
Wie wird das Wetter im Dezember?
Die entscheidende Frage wird sein - rauscht die atlantische Frontalzone durch und sorgt für eine nachhaltige Etablierung der Westwetterlage, oder bäumt sich ein Hoch auf und gebietet dem Treiben Einhalt?
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochdruckblockade
Die atlantische Frontalzone bewegt sich im Zeitraum vom 25. bis 28. November nur sehr langsam - dafür aber stetig - nach Osten. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen nach dieser Wetterprognose zunehmend in den Einflussbereich der Tiefdruckgebiete. Mit einem wechselhaften, windigen und unbeständigen Wettercharakter ist in diesem Zeitraum zu rechnen.
Das Strömungsmuster kippt
Doch der atlantischen Frontalzone misslingt zum Start in den Dezember der Aufbau einer gut funktionierenden und strukturierten Tiefdruckrinne auf dem Atlantik. Stattdessen strebt das Azorenhoch nach Norden in Richtung Grönland auf und blockiert die Tiefdruckaktivität.
Das Strömungsmuster meridionalisiert und ab dem 2. Dezember gelangen kühlere Luftmassen nach Deutschland, was den Temperaturcharakter in den nasskalten Bereich absinken lasen kann. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer wären ab dem 3. Dezember zu diskutieren.
Frühwinterliche Wetterverhältnisse?
Das wird noch abzuwarten sein, doch nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells liegt das Hoch an einer für Freunde des Winterwetters
günstigen Stelle. Aus nördlichen Richtungen können kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt werden und noch in der ersten Dezember-Dekade für winterliche Wetterverhältnisse sorgen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine für Dezember extreme Wetterlage
Das Azorenhoch spielt auch in der Vorhersage des amerikanischen Wettermodells eine Schlüsselrolle. Zwar rauschen die Tiefdrucksysteme im Verlauf der kommenden Woche über Deutschland hinweg, doch nachfolgend kann sich die Westwetterlage nicht etablieren, eher das Gegenteil ist der Fall.
Langsam zurückgehende Temperaturen
Das Temperaturmaximum sollte mit der Windaktivität zur Wochenmitte erreicht werden. Anschließend fehlt den Tiefdruckgebieten der Nachschub. Der Grund ist das Azorenhoch, welches sich zum 30. November nach Norden aufwölbt und zum 1. Dezember eine Atlantikblockade etabliert. Die Temperaturen nähern sich langsam den Jahreszeit-typischen Werten.
Zum Nikolaus der Wintereinbruch?
Mit Hilfe des Hochdruckblocks auf dem Atlantik meridionalisiert sich das Strömungsmuster über Mitteleuropa und Tiefdruckgebiete tropfen nach Süden ab. Im Zeitraum vom 2. bis 8. Dezember entwickelt sich ein Trog, der aus nördlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Deutschland führt.
Schneefall bis auf tiefere Lagen herab?
Das bleibt grundsätzlich abzuwarten, doch gänzlich auszuschließen ist das nach der aktuellen Wetterprognose nicht. Die Temperaturen in 1.500 Meter gehen auf -5 bis -8 Grad zurück, was die Schneefallgrenze ab dem 2. Dezember bis auf die mittleren Lagen absinken lassen kann. Alles was unterhalb der -6 Grad Marke liegt, ist gut für Schneefall bis auf tiefere Lagen.
Die Temperaturentwicklung in tieferen Lagen liegt am 1. Dezember noch zwischen +4 bis +8 Grad, am 3. Dezember zwischen -2 bis +4 Grad und am 6. Dezember (Nikolaus) -2 bis +2 Grad.
Wettertrend der Kontrollläufe: Vorsicht mit den winterlichen Vorfreuden
Das für die Jahreszeit zu hohe Temperaturniveau normalisiert sich nach den Kontrollläufen bis zum 30. November. Insofern herrscht weitgehende Übereinstimmung, dass die Temperaturen bis zum Dezember absinken und die Niederschlagsaktivität zunimmt.
Frühwinterliche Wetterentwicklung möglich
Im Zeitraum vom 1. bis 4. Dezember stützen die Kontrollläufe mehrheitlich einen für die Jahreszeit etwas zu kalten Temperaturverlauf, was bei einer anhaltend mäßig hohen Niederschlagsneigung auch zu Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer führen kann. Der Wettercharakter kann bis auf die mittleren Lagen herab winterlich werden. Unterhalb etwa 500 Meter bleibt es nach der Wetterprognose des Kontrollläufen nasskalt.
Das amerikanische Wettermodell ist viel zu kalt
Ein richtiger und nachhaltiger Wintereinbruch aber ist - zum aktuellen Stand - infrage zu stellen. Warum? Die Vorhersage des amerikanischen Wettermodells bildet eine der mit Abstand kältesten Varianten der Kontrollläufe ab. Die Mehrheit folgt dieser Variante nicht und berechnet einen eher durchschnittlichen Temperaturverlauf. Anders formuliert ist in den kommenden Stunden noch mit Veränderungen zu rechnen. Im Vergleich aber zu den letzten Tagen ist die Temperaturprognose deutlich kühler geworden.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
29. November | +1 bis +11 Grad |
+6 bis +7 Grad |
2. Dezember | -5 bis +7 Grad |
+1 bis +2 Grad über dem Süden und Osten +4 bis +5 Grad über dem Norden und Westen |
7. Dezember | -3 bis +9 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Auf den Punkt gebracht: Winterliche Wetterereignisse sind möglich
Damit es zu einer frühwinterlichen Begebenheit kommen kann, muss das Hoch auf dem Atlantik nach Norden aufstreben und die Tiefdruckrinne blockieren. Dieser Prozess ist Anfang Dezember alles andere als typisch und passt eher in die zweite Dezember-Dekade.
Nichtsdestotrotz stimmen sowohl die Kontrollläufe, als auch die beiden Vorhersage-Modelle darin überein, dass sich auf dem Atlantik die Blockade aufbauen kann. Das ist in der Tat vielversprechend für frühwinterliche Wetterverhältnisse. Erfahrungsgemäß sei aber an dieser Stelle erwähnt, dass dieses Szenario für die tieferen Lagen in einem eher nasskalten Vergnügen
enden kann. Ein Wintereinbruch ist möglich - doch zum derzeitigen Stand mit (sehr) vielen Fragezeichen behaftet.
Was sich im Tagesverlauf verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose zum Winter 2019/2020.