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Wetter Dezember 2015 - Wettertrend vom 23. November

| M. Hoffmann
Für Ende November simulieren zwischenzeitlich beide Wettermodelle eine unbeständige und windige Wetterlage, welche jedoch im Vergleich zu den Vortagen eine deutlich schwächere Windentwicklung aufweist, dennoch können über exponierte Lagen und entlang der Küste von Nord- und Ostsee stürmische Böen nicht ausgeschlossen werden.

Verantwortlich für den Wind und Regen ist die atlantische Frontalzone, welche sich zum 1. Dezember bis über den skandinavischen Raum positionieren kann. Spannend bleibt diese Wetterentwicklung hinsichtlich der Frage, wie sich das Hoch im Süden verhalten wird. Geht es nach der Simulation des amerikanischen und europäischen Wettermodells, so verlagert sich das Hoch im gleichen Zuge wie das Tiefdrucksystem nach Osten. In Folge daraus kann das sog. Geopotential der beiden Systeme zueinander sich verstärken und zum 1. Dezember weitere Starkwindereignisse ermöglichen. Allerdings liegt Deutschland, Österreich und die Schweiz auf der relativ warmen Vorderseite, so dass die Temperaturen in den Bereich von +7/+12 Grad ansteigen können. Geht es so mild weiter?

Kann sich die atlantische Frontalzone tatsächlich zum 1. Dezember über dem skandinavischen Raum positionieren, so folgen entlang der Tiefdruckrinne von Neufundland, Island, Skandinavien weitere Tiefdrucksysteme nach. Da das Hoch weiter nach Osten abrückt und sich zum 3. Dezember zwischen der Mittelmeerregion und Deutschland positionieren kann, dreht die Anströmung über Mitteleuropa auf südwestliche Richtungen, was die Zufuhr weiterer milder bis warmen Luftmassen ermöglichen könnte. Anders formuliert sind normale bis zu warme Temperaturverhältnisse Anfang Dezember wahrscheinlicher, als zu kalte.

Allerdings mit einer Ausnahme - positioniert sich das Hoch über Deutschland, so können in einem gradientenschwachen Umfeld die Temperaturen zunehmend auskühlen, was im weiteren Verlauf bis zum 7./8. Dezember zu einer sog. Inversionswetterlage führen kann (oben wärmer wie unten). Die Temperaturen würden bei teils nebligen Wetterverhältnissen auf -2/+6 Grad ansteigen können. Liegt das Hoch aber nur etwas weiter über dem Osten, so kann es mit viel Sonnenschein richtig mild werden (+6/+12 Grad).

Schaut man auf die Kontrollläufe, so zeigt sich in einem äußerst breiten Entwicklungsspektrum für Anfang Dezember eine größere Mehrheit für eine normale Temperaturentwicklung mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einer Erwärmung. So liegt das Temperaturspektrum am 1. Dezember zwischen -1/+12 Grad (Mittelwert: +7 Grad über dem Norden und Westen und +5 Grad über dem Süden und Osten) und am 7. Dezember zwischen -4/+10 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Norden und Westen und +3/+4 Grad über dem Süden und Osten). Wie stehen die Chancen auf Winter? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+1) / normal (+2/+7) / zu warm (>+7), liegen am 2. Dezember bei 5/55/40 und am 8. Dezember bei 10/75/15. Betrachtet man die Varianten, welche unter 0 Grad liegen, so ergibt sich - zum heutigen Stand - eine Wahrscheinlichkeit von winterlichen Verhältnissen bspw. am 8. Dezember von mageren 5 Prozent. Ist das Normal? In der Tat gibt es eine statistische Häufung im Dezember, bei der das erste Dezember-Drittel meist sehr mild bis warm ausfallen kann, bevor zum zweiten Dezember-Drittel dann der Winter Einzug halten kann (statistische Wahrscheinlichkeit liegt bei rund 69 Prozent). Insofern ist ein milder Verlauf Anfang Dezember nichts außergewöhnliches. Das Langfristmodell simuliert in seiner heutigen Wetterprognose für das Wetter im Dezember eine Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert zwischen +0,5/+2 Grad im leicht zu warmen bis zu warmen Bereich. Interessant dabei ist, dass de Simulation selbst in den letzten Tagen einen Tick kühler geworden ist. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich in der Prognose des Langfristmodells eine positive Entwicklung über dem Norden von Portugal, Spanien, Frankreich, England und dem westlichen Deutschland sowie dem westlichen Skandinavien, während östlich davon eine weitgehend normale Niederschlagsentwicklung simuliert wird. Möchte man das Interpretieren, so ergibt sich nach dem Langfristmodell eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine südwestlich galgerte Westwetterlage im Dezember.

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