Wetter August 2024 Deutschland - Extrem zu warm, deutlich zu trocken mit einem Überschuss an Sonnenschein
Dürre, Hitze, Wüstentage Sturzfluten und sintflutartiger Regen. Was im vom Mai bis Juli unterrepräsentiert war, wurde im August 2024 nachgeholt. Der August war somit der wärmste und auch der trockenste der drei Sommermonate und sorgte mancherorts für eine extreme Dürre und anderenorts für enorme Regensummen.
Waren der Juni und Juli noch zu nass, so kippte die Großwetterlage im August 2024. Die Großwetterlage konnte sich weiter stabilisieren und hatte überproportionale Sommer- und Hitzetage zur Folge. Bis auf ein paar wenige Tage dominierte der Sommer das Augustwetter.
Der fünftwärmste August seit Messbeginn
Der August hatte im Hinblick auf abwechslungsreiches Wetter weniger zu bieten. Zwar gab es gelegentlich auch kräftige Schauer und Gewitter - mancherorts auch unwetterartig, doch war das alles weit von dem entfernt, was der Juni und Juli zu bieten hatte. Am Ende war der August ungewöhnlich warm, verbreitet deutlich zu trocken, mit einem zu viel an Sonnenschein. In der Top 10 der wärmsten Augustmonate platzierte sich der August 2024 auf dem fünften Platz.
Daten und Fakten Wetter August 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +19,9 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +3,4 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +2,0 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
61,3 l/m² - Sollwert: 77 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 79 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 250 Stunden
- Sollwert: 200 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 125 Prozent
Die Temperaturen im August
Die Temperaturen waren über lange Strecken hinweg ungewöhnlich hoch. Normale bis leicht zu kühle Perioden beschränkten sich um den 19. und 26. August herum. Aus dieser Zeit stammten mit bis +4,1 Grad die tiefsten Temperaturen, welche über der Region von Oberharz am Brocken-Stiege (Sachsen-Anhalt) registriert werden konnten.
Der August war mit einer Anomalie von +3,4 Grad extrem zu warm
Insgesamt jedoch überwog der sommerliche bis hochsommerliche Wettercharakter, welcher am 13. August mit bis +36,5 Grad über Neuenahr, Bad-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) seinen Höhepunkt erreicht hatte. Der August konnte am Ende seiner Tage eine durchschnittliche Temperatur von rund +20,0 Grad vorweisen und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um rund +3,4 Grad extrem zu warm (91/20: +2,0 Grad). Damit ging er als der fünftwärmste Augustmonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichtsbücher ein.
Thüringen und Bayern mit der höchsten Abweichung
Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +3,9 Grad Thüringen und Bayern, während mit einer Differenz von +2,1 Grad Schleswig-Holstein das kälteste Bundesland
repräsentierte.
Der August 2024 hatte ungewöhnlich viele Sommer- und Hitzetage
An 17,6 Tagen überschritten die Temperaturen im August die +25 Grad-Marke und konnten als Sommertage definiert werden. Normal
sind im August im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 rund 8,0 Sommertage (91/20: 11,6 Tage). Aber nicht nur das - auch die Hitzetage waren mit 5,1 an der Zahl überproportional zum Mittelwert von 1,4 Tagen (91/20: 3,1 Tage).
Monat | Sommertage | Hitzetage |
---|---|---|
August | 17,6 (8,0) Tage | 5,1 (1,4) Tage |
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +3,3 Grad |
Baden-Württemberg | +3,8 Grad |
Bayern | +3,9 Grad |
Hessen | +3,5 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,7 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,7 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +3,0 Grad |
Rheinland-Pfalz | +3,5 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,1 Grad |
Saarland | +3,2 Grad |
Sachsen | +3,8 Grad |
Sachsen-Anhalt | +3,6 Grad |
Thüringen | +3,9 Grad |
Der Regen: Ein deutlich zu trockener August
Vielen werden noch die unwetterartigen Niederschlagsmengen aus dem Juni und Juli in Erinnerung sein, welche durch ein quasistationäres Verhalten von Tiefdrucksystemen hervorgerufen wurde. Das änderte sich im August. Zwar gab es auch hier Störimpulse zu verzeichnen, doch konnten diese sich bei Weitem nicht in dem Maße über Deutschland durchsetzen, wie das im Juni und Juli der Fall war.
Dürre und Sturzfluten lagen im August eng beieinander
Und so sorgte ein Hoch über Deutschland nicht nur für außergewöhnliche Temperaturen, sondern auch über weite Strecken trockenes Wetter. Kräftige Schauer und Gewitter konnte das Hoch dennoch nicht verhindern, was mancherorts neben Überflutungen auch zu Sturzfluten führte. So gingen gleich am 1. August über Trendelburg (Hessen) binnen 24 Stunden rund 170 l/m² an Regen nieder. Zum Vergleich: der August hat einen Sollwert von 77 l/m².
In der Gesamtbilanz sticht Bischofswiesen-Winkl (Bayern) mit rund 277 l/m² besonders hervor. Die Niederschlagsverteilung zeigt in der nachfolgenden Übersicht große Unterschiede, was den unwetterartigen Wetterereignissen geschuldet war. Richtig flächendeckend konnte sich der Niederschlag nicht über Deutschland ausdehnen und mit 5,7 l/m² war die Region rund um Walternienburg-Ronney (Sachsen-Anhalt) vergleichsweise trocken.
Nordrhein-Westfalen das nasseste, Mecklenburg-Vorpommern das trockenste Bundesland im August
Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Sollerfüllung von 112 Prozent Nordrhein-Westfalen das nasseste
und mit 51 Prozent Mecklenburg-Vorpommern das trockenste
Bundesland im August.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 7,6 Tagen (normal: 10,2 Tage).
Das Wetter im August 2024 war deutlich zu trocken
Am Ende kamen insgesamt 61,3 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde zu 80 Prozent erfüllt. In einem breiten Streifen zwischen dem Schwarzwald und Berlin/Dresden konnte sich im August eine schwere bis außergewöhnliche Dürre im Gesamtboden bis 1,8 Meter Tiefe bemerkbar machen. Weitere Informationen zur Dürre im August.
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 61,2 % |
Baden-Württemberg | 64,9 % |
Bayern | 80,6 % |
Hessen | 73,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 51,0 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 94,5 % |
Nordrhein-Westfalen | 111,8 % |
Rheinland-Pfalz | 67,0 % |
Schleswig-Holstein | 73,6 % |
Saarland | 94,0 % |
Sachsen | 96,5 % |
Sachsen-Anhalt | 60,6 % |
Thüringen | 89,3 % |
Ein deutlich zu sonniger August 2024
Dass das Wetter im August 2024 hochdruckdominiert war, zeigte sich auch in der überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer. Am Ende gab es mit rund 250 Sonnenstunden ein Überschuss von rund 30 Prozent. Der vieljährige Mittelwert von 1961 und 1990 beträgt 200 Sonnenstunden.
Saarland am sonnigsten
Auf die Bundesländer bezogen gab es über dem Saarland mit 279 Stunden den meisten Sonnenschein, während mit 220 Stunden über Schleswig-Holstein der Sonnenschein häufiger mal durch vorüberziehende Wolken eingetrübt wurde.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 293 Stunden über Lindenberg (Brandenburg). Weniger Sonnenschein gab es mit 180 Stunden über Leck (Schleswig-Holstein).
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 130,1 % |
Baden-Württemberg | 129,2 % |
Bayern | 129,7 % |
Hessen | 142,6 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 116,1 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 120,4 % |
Nordrhein-Westfalen | 128,7 % |
Rheinland-Pfalz | 143,5 % |
Schleswig-Holstein | 109,3 % |
Saarland | 145,9 % |
Sachsen | 139,3 % |
Sachsen-Anhalt | 132,1 % |
Thüringen | 142,9 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter August.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter September 2024 und im Herbst und Winter 2024/25 entwickeln kann.